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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. September 1977 Wettergott nicht immer freundlich ge- stimmt war. Gleich am ersten Tag besuchte uns der Landesfeldmeister und war über unser Lager begeistert. Herr Dipl_Ing. Ernst von Hochfilzen beehrte uns auch mit seinem Besuch und sein Sohn fühlte sich bei uns während dies Lagers sehr glück- lich und zufrieden. Mit der Auflage, daß auch in Hochfilzen eine Pf adfi,ndergrup_ pe entstehen soll, endete das Lager mit Auf Wiedersehen 1978 in Hochfilzen. Roverlager - MATIAPOLI 1977 in Lienz Zum zweitenmal fuhren wir schon nach Lienz zum Treffen der Fokolare_Bewe- gung. Genauer gesagt zum Treffen der GEN - Neue Generation. Rucksäcke packen, Fahrkarten kaufen, Abfahrt mit dem Zug über den Brenner. Eine Whche Leben nach dem Evangelium, Pantomi- men, Neue Lieder. Arbeit in Gruppen wie Theater, Soziale Dienste, Sport, Me- ditation, Blumenstecken. Basteln. Für jeden war etwas zu finden. Die Rover- runde besteht aus 8 Burschen und un- sere Arbeit geht weit über die eigentliche Pf adfinderarbeit hinaus. Hier geschieht schon Dienst in der Gemeinde, in der Pfarre und dort wo jeder steht. Die jun- gen Männer versuchen einen kurzen Ab- schnitt aus dem Evangelium in die Tat umzusetzen. Das verlangt eine große Kraft, dies nicht nur in der Wochi€, son- dern auch zu Hause zu verwirklichen. Es werden hier keine Phrasen gedro- schen, sondern das „Jetzt leben" steht im Einklang mit dem Evangelium im Am 14. September wurde in Eben am Achensee die hl. Notburga gefeiert. Ist dies nicht Anlaß genug, dieser liebens- würdigen Volksheiligen ein klein we- nig Aufmerksamkeit zu schenken? - Schon allein deswegen meine ich, weil es auch diese heilige Dienstmagd so- zusagen erwischt hat. Es wird be- zweifelt, ob sie überhaupt gelebt hat. Es wird angezweifelt, ob sie eine Hei- ligeist. Es wird bezweifelt, ob sie eine Magd und nicht etwa doch eine vor- nehme Adelige war. Da soll man sich auskennen, sagen die einen, da soll man doch etwas glauben, sagen die anderen. Ich halte es aber und wahr- scheinlich mit mir die Mehrheit des Tiroler Volkes mit denen, die zu ihr rufen: Inntaler Frau! Auch auf Etsch- land schau. Für aller Not zu beschüt- zen, vor den Schauersfall zu schützen, wend ab das schädlich Blitzen." - So heißt es in einem alten Wallfahrer- lied. Aber ich meine auch, daß gerade diese Magd Notburga eine ganz mo- derne Heilige ist, eine Heilige, die in unsere Zeit paßt und unsere Zeit drin- gend nötig hat. Warum ich das sage, Vordergrund. So sehen wir in dem kom meniden Abschnitt 1977/78 unsere Auf- gabe darin, durch unser Leben, was Neues, Wertvolles, zu verwirklichen, um so allen eine Freude ZU bereiten. Es kann uns jedenfalls nicht egal sein, wie die Jugend heranwächst und vor allem muß Jugendarbeit auf Pfarrebene Sache eines jeden sein. Wölflingsarbeit: Auch hier tut sich vie- les. 12 Buben im Alter Von 8-10 Jahren bereiten sich auf ihr Versprechen vor. Eine ausständige Wanderung wird nach- geholt. Mit 1. September ging wieder ein neues Pfadfindeirlahr an. So finden auch wie- der, an Samstagen nachmittags die Heim- stunden statt. Die genauen Zeiten wer- den in der Kirche verlaubart. Wenn Sie glauben, diese Art der Jugendarbeit sei was für Ihren Sohn, so schicken Sie ihn doch einmal. Gottesdienste in Aurach Bis anfangs Oktober sind in der Pfarrkirche Aurach nur die beiden Sonntagsgottesdienste, an den Sams- tagen um 19.15 Uhr als Vorabendmes- se und an den Sonntagen um 9 Uhr als Pfarrgottesdienste. Alle Matriken- wünsche (Hochzeiten, Taufen, Beer- digungen...) sind an den Pfarrer von Jochberg zu richten (Tel. 05355-5212). - Altpapiersammlung. Das Rote Kreuz führt am Donnerstag, 22. Sep- tember 1977 eine Altpapiersammlung durch. Abgefahren werden die Haupt- darüber am Schluß. Zuerst einmal die Frage, wann und wo hat Notburga gelebt? Um 1265 wurde sie als Tochter eines Huteres, eines Hutmachers in Ratten- berg geboren. Mit 18 Jahren wurde sie Magd auf dem Schloß Rottenburg oberhalb Rotholz. - Deswegen steht auch auf dem waldigen Hügel ober der Landwirtschaftsschule eine Not- burga-Kapelle. Notburga übte hier die Werke der Barmherzigkeit an Arme und Bettler mit Essen und Wein. Dies hatte sie sich vom Munde abgespart. Den Wein trug sie in einer Zinnflasche hinunter zur Landstraße, um damit die Bettler zu laben. Darum sehen wir die Heilige mit dem sogenannten Notburgakandl abgebildet. Hie und da taucht diese alte Flaschenform noch bei Antiquitätenhändlern auf. - Die Gemeinde Eben hat das Notburga- kandi im Wappen. Damit sind wir schon dort, wo sie dann bei einem Bauern Dienst ma- chen mußte, weil sie aus dem Schloß Rottenburg wegen ihrer Mildtätigkeit verjagt worden war. Dort geschah das berühmte Sichelwunder, als Notburga straßen von Ober- und Unteraurach. Wenn abseits davon größere Mengen Altpapier zu holen sind, erbittet das Rote Kreuz unter Tel. 05356-4011 bis spätestens Mittwoch, 21. September Nachricht. Der Reinerlös der Aktion dient als Beitrag zur Nachschaffung eines Einsatzfahrzeuges. Die Bevölke- rung wird um Unterstützung der Ak- tion gebeten. Alle eingesetzten Fahr- zeuge sind mit dem Rotkreuzzeichen kenntlich gemacht, gefahren wird ab 8 Uhr bei jeder Witterung. Einzahlungen für die Turmrenovie- rung der Pfarrkirche Aurach auf das Konto Nr. 30.167.365 d. Raika Kitzbü- hel. - Stand S83.539.— Marianne Haslinger, Pfarrhof 100. Otto Gruber VDI, Planegg 700.— Georg Vötter, Aurach 84 1000.— Ungenannt 000. - Kurt 1000. - KurtLindner, Schmalegg, Aurach 1000.-- Ungenannt 00.- Jakob 500. - JakobDaxer, Aurach 204 500.--- Josef Fröhlich, Aurach 125 250.-- Alois Walinöf er, Aurach 1000. - 000.- Ungenannt Ungenannt 500. -- 00.- Ungenannt Ungenannt 000.- Kirchensammlung 1000. - Kirchensammlung 289.- Neuer 1289. - NeuerStand 92.378.— Ein herzliches „Vergelt's Gott!" al- len Spendern! Der Pfarrgemeinderat sich weigerte, nach dem samstätigen Feiertagsläuten noch Korn zu schnei- den. Darauf wurde sie wieder von Hein- rich von Rottenburg auf das Schloß geholt, wo sie 1313 starb. Beerdigt wurde sie ihrem Wunsch gemäß in der Rupertkirche zu Eben. Das wäre kurz die Lebensgeschichte dieser modernen Heiligen. Warum moderne Heilige? Weil sie das soziale Gewissen verkörpert, weil sie für die soziale Gerechtigkeit des arbeitenden Menschen eintrat, weil in ihr und durch sie die Würde des Ar- beiters sichtbar wurde, weil sie für die Arbeitsruhe und Erholung kämpf- te, weil sie die Heiligkeit des Sonntags achtete. Es ist überhaupt eine Eigenart Ti- rols, daß der Bauer und sein Gesinde Rechte und Freiheiten genossen, die anderswo nur der Geistlichkeit, dem Adel und dem Bürger zustanden. Die Bauern waren in Tirol gleichberechtigt mit den anderen Ständen. Sie waren Mitregierer des Landes, das sie durch ihrer Hände Fleiß bebauten und durch ihrer Stirne Schweiß bearbeiteten. Darum ist es auch verständlich, war- um die Bauernmagd Notburga in Ti- rol zur beliebtesten Volksheiligen wur- de. Zu ihr rufen wir: Notburga bitt für unser Wohl, bitt fürs Land Tirol! Die hl. Dienstmagd Notburga Von Landesarchivdirektor a. D. Hofrat Dr. Eduard Widmoser
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