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Mozarteum-Orchester, Salzburg, gastiert in Kitzbühel Samstag, 24. September 1977 Kitztüheler Anzeiger Seite 5 Wie bereits berichtet, gastiert über Einladung der Stadt Kitzbühel am Freitag, 23. September 1977 im Fest- saal der Handelskammer Kitzbühel um 20 Uhr das Mozarteum-Orchester, Salzburg. Es dirigiert Dr. Josef Wall- nig, seit 1. September 1977 stellvertre- tender Opernchef am Landestheater Salzburg und zuvor GeneralmusL- direktor in Kaiserslaütern. Programm: W. A. Mozart Divertimento Nr. 11, D-Dur, KV 251, Allegro molto - Andantino - Me- nuetto - Rondeau - Marcia alla francese. Deutung und Zusammenfassung Das Mauerwerk der über nahezu quadratischem Grundriß errichteten Turmes der Pfarrkirche St. Andreas gehört bis in zirka 26 m Höhe dem romanischen, aus einem hohen Trep- penschacht und zwei Glockengeschos- sen mit Schallfenstern bestehenden Altbau an: Die einfache, hochrecht- eckige Türe im 2. Obergeschoß und die schmalen, unregelmäßig angeord- neten Lichtschlitze mit ihren geraden Abdeckungen aus flachen Deckstei- nen, insbesondere aber die doppel- bogigen Schallfenster mit der acht- eckigen Trennungssäule auf der Höhe des 6. und 7. Obergeschosses (alte Glockengeschosse), den z. T. fast un- bearbeiteten Kämpfern sowie den aus Tuffquadern gebildeten Rundbogen, ferner das gekehlte Kaffgesimse über dem 6. Obergeschoß zeigen eine Er- Aenderung gegenüber 1. Ankündi- gung, anstelle Violinkonzert Nr. 5 nun: Violinkonzert Nr. 4, D-Dur, KV 218. - Sollst: Vladislav Markovic, zweiter Konzertmeister des Mozarteumorche- sters sowie Mitglied des Mozarteum- Quartetts. - Allegro Andante can- tabile, Rondeau: Andante grazicso. Sinfonie Nr. 28, C-Dur, KV 200. - Allegro spritosos - Andante - Mc- nuetto - Presto. Kartenvorverkauf: Fremdenverkehrs- verband Kitzbühel, Hinterstadt, Tel. 2155, 2272. Eintritt: öS 70.— md. Mw- St., ermäßigte Jugendkarten zu 21—. richtung in der 2. Hälfte des 13. Jahr- hunderts an. Einer derartigen Datie- rung entsprechen auch der flache Entlastungsbogen im 1. ObergeschDß mit den auch sonst für diese Zeit nachweisbaren Schalungsbre:tern, vcr allem aber das durch reichliche Verwendung von Mörtel sowie einge- strichenen Fugenlinien charakteri- sierte Bruchsteinmauerwerk mit exakt behauenden Quadersteinen an den Ecken. De Fundamente des Turms waren, wenigstens an ihrer Innenseite, ohne Fundamentgraben auf den anstehen- den Glazialschotterboden aufgebracht worden. Der unberührte Schotter- untergrund läßt erkennen, daß an der Stelle des heutigen Turms kein Vcr- g.n4gerbau gestanden hat. De über den Glazialuntergrund lie- gende, im Turminneren festgestellte Sandschichte schließt in ihrer gesam- ten Höhe bündig an das Fundament- mauerwerk an, kann somit nur als Einschüttung nach Errichtung der Basiskonstruktion gedeutet werden. Will man nicht annehmen, daß das Innere des Turms nach dessen Er- richtung im 13. Jahrhundert einmal ausgeräumt wurde - und es gibt hie- für keinerlei stratigraphische Anzei- chen, da die Sande ohne Zwischen- schichte in den gewachsenen Boden übergehen, andererseits ihre Unter- kante jener des Turmfundaments ent- spricht -- ist die Einschüttung gleich- zeitig mit der Fertigstellung des Turm- fundaments zu datieren. Aus den in ihr eingeschlossenen menschlichen Skelettreste darf somit auf einen be- reits vor dem Turmbau bestehenden älteren Friedhof, aus dem das Ein- schüttungsmaterial entnommen wor- den war, und somit auf eine in die Zeit vor zirka 1250 zurückreichende Kirche geschlossen werden. Dem ent- spricht die erste indirekte Erwähnung einer Kirche in Kitzbühel zum Jahre 1255 in den schriftlichen Quellen (Siehe Stadtbuch Kitzbühel, IV. Band, Seite 63 - „Kitzbüheler Seelsorge- geschichte" von Dr. Johannes Neu- hardt.) Das Alter der beiden Presbyterium- längsmauern läßt sich nur beiläufig eingrenzen. Ihre obersten, im Dach- raum der Kirche sichtbaren Partien sind gotischen Ursprungs, ihre unte- ren Teile gehören aber nach Angabe der auf ihnen aufgebrachten Fresken der Zeit vor ca. 1350-80 an. Da die nördliche Wand an den Turm anstößt bzw. mit dessen Südwand bündig ist, ist ihre Errichtung mit dem Turmbau gleichzeitig oder danach anzusetzen, demnach mit „zwischen 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts und ca. 1350-80" zu datieren. Ihre Lage und Zugrichtung entsprechen zweifellos jener der älte- ren romanischen Anlage, an die sich, wie die Anordnung der Turmlicht- schlitze anzeigt, der Turm ursprüng- lich an drei Seiten freistehend (Nord, Westen-Osten) mit seiner Südwand anlehnte bzw. in die alte Langhaus- wand eingebunden war. (Im übrigen entspricht das unregelmäßige Mauer- werk des Choranbaues jenem der 1373 erstmals urlkunidljch erwähnten Lieb- frauenkirche.) Vom romanischen Dachansatz ha- ben sich keine Reste erhalten. Er muß sich aber jedenfalls unterhalb der im 6. Obergeschoß befindlichen vermau- erten Schallfenster, wahrscheinlich aber noch unterhalb des gotischen Gewölbes befunden haben. Da die presbyterlumseitige Türe im Turminneren aufgrund ihrer Verzah- nung mit den aufgedeckten mittel- alterlichen Mauerzügen zeitgleich ist, ihre Ausgangsrichtung jedoch nach Norden (außen) gerichtet ist, muß der Turm trotz der Stoßfugen sowohl ge- Turm der Stadtpfarrkirche St. Andreas in Kitzbu ""hel Bauanalytische Untersuchung von cand. phil. Martin Bitschnau - Unter- suchungen vom 19. Juni und 1. Aug. 77
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