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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. September 1977 gen die alte Langhausmauer als auch gegen die Chormauer bereits beim Bau dieser Kirche mitgeplant gewe- sen sein. Das 1. und 2. Obergeschoß läßt denn auch die Gleichzeitigkeit der beiden Bauphasen bzw. die genaue Bauabfol- ge erkennen: Man errichtete zunächst das Langhaus mit dem eingezogenen Chor bis etwa 6,5 m Höhe und stellte noch während des Baues die zwei un- teren Geschosse des Turmes mit zwei Stoßfugen chorständig an. Der Ober- bau des Turmes und des Langhauses bzw. Chores wurde dann gleichzeitig vollendet: Die westseitige Trennfuge wird an ihrem oberen Ende im 1. Ober- geschoß vom Mauerwerk des Turmes überstrichen und bindet gegen Süden in den südseitigen Entlastungsbogen ein, der das auf die dünnere Chor- mauer (0,90 m) aufgesetzte stärkere Mauerwerk des Turmüberbaues (1,20 Meter) abstützt. Ab dem 2. Oberge- schoß sind die West- und Ostmauer des Turmes mit der südseitigen Chor- mauer bündig. Sämtlichen aufgedeckten und un- tersuchten Mauern (Chor, Langhaus, Turm) gehören somit einer Bauperio- de an, die nach Angabe verschiedener Baudetails im Turm, wie bereits oben angeführt, in die 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts zu datieren ist. TJeber die Ausdehnung dieses anscheinend nicht sehr umfangreichen Kirchbaues läßt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr sagen, als daß der Chor eine äußere Länge von 5,60 m besaß und die Triumphwand des romani- schen Baues lagemäßig der heutigen Kitzbühel - Bundespräsident. Dr. Michael Hainisch besuchte am 28. Juli 1927 unsere Stadt. Nach Begrüßung durch Bürgermeister Hans Hirnsiberger schritt der Bundespräsident die Front der Schützen und der Landsturmgrup- pe ab. Kommerzialrat Josef Herold zeig- te dem hohen Gast die Hahnenkamm- bahn. Waidring - Unfall. Am 13. Juli 1927 stürzten der Spenglergehilfe Franz Lag- ecker und der Zimmermann J. Hacken müller, beide aus St. Johann, während einer Dachrinnenarbeit zirka 8 Meter hoch vom Gerüst und verletzten sich schwer. Beidr wurden ins Wörgler Spi- tal geführt. Der ebenfalls vom Gerüst gestürzte Maurerm.eistersohn Johann Granbacher verletzte sich leicht. Fieberbrunn - Alpengasthof. Am 24. Juli 1927 wurde die Gastwirtschaft zu Inn:erpletzern dies Ulrich Landmann (zu Ennsmann in Oberndorf) röffnet. Es konzertierte die Musikkapelle Fieber- brunn. Going - Blitzschlag. Am 24. Juli 1927 ging hier ein wolkenbruchartiges Ge- witter nieder, wobei der Blitz in das entsprach. Der 1,74 m eingezogene Chor wurde im 3. Viertel des 14. Jahr- hunderts erweitert, dabei die östliche Stirnwand (vielleicht mit Rundapsi- de?) abgebrochen. Der Abbruch der Langhauswände geschah gleichzeitig mit dem Neubau des gotischen Kir- chenschiffes im 15. Jahrhundert. Da- maas wurde die chorseitige Türe zum Turm vermauert und durch eine neue in der westlichen Turmwand ersetzt. Die gotische und barocke Bauperiode Der groß angelegte Erweiterungs- bau des 15. Jahrhunderts (1435-1506) bedingte einen größeren bzw. höhe- ren Dachstuhl, gleichzeitig damit auch die Erhöhung des Turmes um ein Ge- schoß (8. Geschoß). Die funktionslos gewordenen Schallfenster der roma- nischen Glockengeschosse wurden ver- mauert, ebenso alle gegen Süden, nun gegen das an den Turm angestellte linke Seitenschiff gerichteten Licht- schlitze. Die Funktion des damals vermauer- ten Lichtschlitzes im Erdgeschoß über- nahm die im darüberliegenden Ge- schoß gegen Norden gerichtete Mau- eröffnung, deren Sohle so steil abge- senkt wurde, daß das einfallende Licht auch das Erdgeschoß erreichen konn- te. Diese Lichtführung beweist zudem das Fehlen von durchgehenden Ge- schoßböden im 15. und wohl auch be- reits im 13. Jahrhundert. Zum Ver- gleich dienen die höhenmäßig ver- setzte Anordnung der Lichtschlitze! Das Erdgeschoß des Turmes wurde vom Seitenschiff der Kirche aus mit- Geigerhäusl einschlug und den dort zu- fällig anwesenden Einödbauern aus Eh- mau biewußtlos schlug. Nach einer hal- ben Stunde kam er wieder zu sich; er hatte weiters keinen Schaden genom- men. Hopfgarten - Fremdenverkehr. Durch die Wiener Unruhen und infolge Einstellung des Eisenbahnverkehrs, haben viele S:ornmergäste ihr Kommen abgesagt. Badeanstalt. Das in sonniger Lage und vorn Wind geschützte Schwimm- und Wannenbad wird stark besucht und es mußten daher di Ka- binen um die Hälfte vermehrt werden. Lof er - Empfang. Ein origineller Empfang wurde dem Bundespräsidenten Dr. Hanisch zuteil, als er bei Meliek die Reichsgrenze überfuhr. Aus dem Busch trat dem fahrenden Wagen ein Posten der historischen Bürgergarde von Unken entgegen und versperrte ihm mit einer Hellebarde den Weg. Im Nu war das Fahrzeug des Bundespräsidenten von Tiroler und Salzburger Freiheitskämp- fern umringt. Der „Feldhauptmann" stellte die Ausweisfrage: „Wer bist Du!" „Der Bundespräsident." - „Bringst tels einer durch die Westwand des Turmes gebrochene Türe zugänglich gemacht, gleichzeitig der gegen den Chor gerichtete, heute nur noch als Nische erhaltene Zugang des 13. Jahr- hunderts vermauert. Vom Altbestand erhalten blieb dagegen die hochrecht- eckige Türe gegen den Chor im ersten Obergeschoß; ihr Gewände wurde al- lerdings durch eine Fase dem übrigen Neubau angeglichen. Die ursprüngli- che Funktion dieser Türe bleibt un- klar; wahrscheinlich aber handelt es sich um den ehemaligen Ausgang zum Dachgeschcß des 13. Jahrhunderts, zu- mal andere romanische Türöffnungen in den darüberliegenden Geschossen fehlen. Die geringen Reste eines Dachansat- zes an der Westwand des Turmes (im Dachgeschoß der Kirche) stammen ohne Zweifel vom ersten gotischen Dachstuhl (vor 1506), der, wie die sich im Mörtel abzeichnende Dachschräge anzeigt, niederer als der heutige war und vom gotischen Glockengeschoß überragt wurde. Eine zweite Höhenabstimmung zwi- schen Turm und Kirchendach geschah 1711-1712 mit der neuerlichen Auf- stockung des Turmes um ein Geschoß, die vermutlich durch die gleichzeitige Aufrichtung des heute noch bestehen- den, ungewöhnlich hoch aufragenden Dachstuhls erforderlich geworden war. (Unterlagen im Denkmalamt für Tirol in Innsbruck und im Stadt- archiv Kitzbühel, von Herrn cand. phil. Martin Bitschnau freundlicher- weise zur Verfügung gestellt.) uns kan Zwist und Unfrieden ins Land?" - Und aLs der Bundespräsident präsident mit „Nein" antwortete, gab ihm der bewaff- nete Haufen den Weg nach Unken fr'&. St. Johann - Flugplatz. Nun ist von der Alpenfluggesellschaft Innsbruck ein Flugzeug hier eingetroffen, das für die hier zu errichtende Fliegerschule ver- wendet werden soll. Auch Rundflüge sollen veranstaltet werden. Der Appa- rat ist ein Doppeldecker und trägt das Zeichen A-6. Als Flugfeld soll das Ritsch feld verwendet werden, wo auch der Hangar aufgestellt werden dürfte. St. Johann - Sennerei. Seit Jahren bestand das Bestreben, im Bezirk Kitz- bühel eine große Sennerei zu errichten. LAbg. Schärmeir aus Brixen im Thale hat die Angelegenheit ins Rollen ge- bracht. Eine aus ca. 200 Bauern beste- hende Genossenschaft, die täglich 10.000 Liter Milch aufbringt, will eine moder- ne Sennerei errichten. Diesbezüglich si nd mit dem Besitzer der Gefrierfleisch_ anlage Alois Huber Unterhaltungen im Gange, um ein Projekt zu erwerben. Kitzbühel - Wiener Journal: Aus Kitzbühel wird uns geschrieben: „Die Vorzüge unseres schönen Ortes, der sich heuer glänzenden Besuches erfreut, sind (UIIIUIIII!UIUIUIII II)))IIflhIllU1 tiI IO U(IIIIItIUIIIUIIIUII IIIIUIIUfLIIUIII.UII
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