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Samstag, 15. Jänner 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Die Suchaktion am Berg wunde mit viel Umsicht von den Herren Odd Ellias- sen und Labongo geleitet. Bill Woodley leitete die Suchflüge und beteiligte sich mit seiner Piper Supercup selbst mit fast 100 Einsatzstunden. Frau Kühr nahm täglich viele Stunden mit Woodley an diesen :Suchflügen teil. Sie erkannte bald, wie gering die Möglich- keit ist, ihren Mann zu finden, wenn er nicht selbst in der Lage ist, sich bemerk- bar zu machen. Franz Ager und ich hatten auch Gele- genheit, bei einigen Suchflügen teilzu- nehmen. Der engere Suchraum erstreckt sich auf rund 350 qkm, davon 250 qkm Regenwald. Das ganze Gebiet wird von 63 Gräben und Tälern, von denen einige bis zu 300 Meter tief eingeschnitten sind, von oben nach unten durchzogen. Die Baumkro- nen des Regenwaldes verwehren jegli- chen Blick auf Unterholz und Waldbo- den. Es wäre ein großer Zufall gewesen, dort irgend eine Spur, einen Gegenstand zu finden. Am zweiten Tag sahen wir aus dem Wald Rauch aufsteigen, flogen sofort hin und kurvten steil. Es waT eine Hütte in etwa 2800 m Höhe von Hclzfäl- lern, daneben einige gefällte Bäume und ingehorene. So verging ein Tag nachdem anderen ohne Erfolg, es gab nicht den geringsten Anhaltspunkt. Fortsetzung des Berichtes von Odd Eliassen und A. Labongo vom Kibo Na- tionalpark November 1976. Eine andere Fuß- patrouille wurde den Karanga-Fluß hin- aufgeschickt, um anschließend den Re- genwald westwärts zu durchkreuzen zum Umbwe-Fluß. Wenn es das Wetter er- laubte, waren ein Hubschrauber und ein Flugzeug in der Luft. November 1976. Während des gan- zen Tages wurde nicht viel geflogen. Alle Fußpatrouillen kehrten mit Tagesende nach Moshi zurück. November 1976. iSchlechtes Wetter und der Hubschrauber wurde nach Arusha zurückgesandt. Woodleys Flug- zeug mußte zum Service nach Nairobi. November 1976. Schlechtes Wetter, Herrn Snyd:ers Flugzeug kehrte mit ei- nem anderen Piloten nach Kenya zurück. Herr Woodley kehrte während des Ta- ges zurück. November 1976. Eine acht Mann starke Patrouille wurde zur Kibo-Hütte hinauf geschickt, um den Kibo-Krater und die steilen Teile des „Great West Breach" (Großen West Bruch) zu unter- suchen. Solange es die Sicht erlaubte, suchte Woodl'ey von der Luft aus. November 1976. Das ganze Gebiet am den Gipfel wurde noch einmal gn[i'ndlich durchsucht. November 1976. Die Fußpatrouille kehrte am Morgen nach Marangu zu- rück. Woodley prüfte zum letztenmal die tiefen Täler und Schluchten, die den Regenwald senkrecht durchschneiden. Die intensive Suche dauerte nun 15 Ta- ge und wurde heute offiziell 'beendet. Schluß. Wir nehmen als sicher an, daß Herr Kühr irgendwo im Regenwald am späten Nachmittag des 11. November abgestürzt ist. Dieser Regenwald besteht aus 20 bis 30 Meter hohen Ka'mpherbäumen, die ei- ne obere „Decke" bilden. Darunter ist ein sehr dichter Unterwuchs bis zu 10 in über dem Grund. Durch diesen Unter- wuchs ist ein Geflecht von mehr oder weniger deutlichen Wegen, die alle frü- her oder später in bewohntes Gebiet füh- ren. Diese Wege werden von Holzfällern, Honigjägern und Wilddieben geschlagen, die sich laufend im Wald bewegen. Im ganzen nahmen drei Hubschrauber und fünf Flugzeuge an der Suche teil. Ihre gesamte Flugzeit beträgt ungefähr 160 'Stunden. An die 30 'Männer beteilig- ten sich an den Suchpatrouillen. Viele ansässige Bewohner beteiligten sich ebenfalls, besonders nachdem die Beloh- nung von 5000.— 5 ausgesetzt wurde. Wir danken allen, die uns bei der Su- che halfen, besonders Frau Kühr für die gute Zusammenarbeit während die- ser für sie so harten und anstrengenden Tage. Obwohl die Suchaktion offiziell abge- schlossen ist, werden wir weiterhin Ran- gerPatrouillen ausschicken, in der Hoff- nung, daß wir eines Tages herausfinden werden, was wirklich geschah. Marangu, 29. November 1976. Odd Eliassen, Kllimanjaro National Park A. La!b ongo, Chef Parkaufseher i/c. Kinapa. Uebersetzung aus dem Englischen von Christa Zuna-4Kratky-Wörgötter. Wie stehen nun die Chancen für Her- bert Kühr? „Da'ily Nation", die bedeu- tendste Zeitung in Kenya, schrieb: „Wenn Kühr Glück hatte, ist er mög- licherweise in den tropischen Urwald gefallen, wo die Bäume eine Höhe von 100 Fuß (ca. 30 m) erreichen. Dann wür- de es zwar nicht leicht sein, ihn von der Luft aus zu entdecken, aber seine Ueber- lebenschancen würden groß sein. - Er warde Wasser haben und wilde Früchte". Dieser Regenwald 'befindet sich zwi- sch'en 2000 und 3000 m Meereshöhe. Für Schlangen, Skorpione und andere bösar- tien Insekten ist es 'in dieser Höhen- r3 inge viel zu kalt. Wilde Tiere gibt es dort sehr wenig und diese weichen 'den Menschen aus, greifen nur an, wenn sie gestellt werden. Da Herbert Kühr ein gut trainierter harter Sportsman'n ist, 'besteht noch et- was Hoffnung auf seine Rückkehr. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß auf Grund des tragischen Ereignisses es für alle Reiseteilnehmer selbstverständlich war, auf 'den weiteren Urlaubsplan, die Umrahmung des Mt. Kenya zu verzich- ten und wenn eine Verwendungsmöglich- keit bei 'der Suche war, mitzuhelfen. - Dafür möchte ich allen herzlich danken, besonders aber Frau Kühr, die 'in 'ihrer schweren Zeit Haltung bewahrte und niemandem zur Last fiel. Bezirkssporttag der Landjugend in Kirchberg und Brixen im Thale Am Sonntag, 23. Jänner findet unter dem Ehrenschutz von Bezirksobmann Oek.-Rat Manzi und Bezirksba'uernob- mann LAbg. Paul Landmann der Be- zirkssporttag für die Landjugend des Be- zirks K'itzbühel in Kirchberg und Brixen statt. Als Disziplinen stehen ein Riesentor- lauf in Kirchberg und Rodelwettbewerb in Brixen zur Auswahl. Die Teilnehmer müssen sich bis spätestens Donnerstag, 20. Jänner schriftlich oder telephonisch unter Angabe der gewünschten Diszi- plin bei der B'ezirkslandwirtschaftsikam- mer Kitzbühel anmelden (Tel. 05356 - 5255 bzw. 5256). Anmeldungen sind nach Möglichkeit gemeinsam über den örtli- chen Jungha'uernobmann oder die Orts- leiterin vorzunehmen. Programmablauf für die Teilnehmer am Riesentorlauf in Kirchberg 8-9 Uhr Startnummernausgabe im Büfett der Gaisbenglift-Talstation. 10 h: Start zum Riesentorlauf am Gaisberg- han'g. Start Biattlhof, Ziel Gaisbergtal- station. Der Start ist mit dem Gai'sberg- lift erreichbar. Programmablauf für die Teilnehmer am Rodelwettbewerb in Brixen 8-9 Uhr Startnummernau.sgabe im Gasthof „Hof'er'wirt" in Brixen. - 10 h Start zum Rodelwettbewerb auf der Strecke „Ka'ndleralm". Start Mittelsta- tion, Ziel „Weilerhof". - Gehzeit zirka 30 bis 45 Minuten. Nenngeld je Bewerb 30.— Schilling. Der Bezirkssporttag ist von seiten der Veranstalter haftpflichtversichert. Teil- nehmer mit Mitgliederausweis der ört- lichen Jungbauernschaft sind auch un- fallversichert. 'Die Siegerehrung für beide Sportbe- werbe findet gemeinsam um zirka 15 h in der Andreas-Tenne des Gasthofs „Un- term Ram" in Kirchberg statt. Die zehn ersten der beiden Sportbewerbe sind für die geplanten Landesentschede qualifi- ziert. Der Bezirksvorstand der Jungbauern- schaft ladet die sportfreudige Landju- gend des Bezirks zur Teilnahme recht herzlich ein. Kitzbüffieler Bergsteiger mit Herbert K ühr am Kilimanlaro 3. Bericht von Toni Werner
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