Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 1. Oktober 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 13 Oberförster Franz Gebetsroither ein 75er Am 28. September 1977 vollendete der Oberförster Franz Gebetsroither, Kitzbühel, sein 75. Lebensjahr, wozu wir herzlich gratulieren! Franz Gebetsroither wurde in Ruß- bach am Paß Gschütt im Salzkammer- gut geboren und trat 1918 als Prakti- kant in Ebensee die Försterlaufbahn an. Nach dem erfolgreichen Besuch der Staatsförsterschule in Ort bei Gmunden wurde er in verschiedenen Forstverwaltungen eingesetzt, so in Mitterndorf, dem steierischen Salz- kammergut, in Brunnbach der Forst- verwaltung Reichramming, in Zell am Ziller und 1929 in der Forstverwaltung Hinterriß-Pertisau und seit 1951 bei der Bundesforstverwaltung Kitzbühel. In Kitzbühel war Gebetsroither im Kanzleidienst tätig und als Revier- förster in seinem Försterbezirk Rau- her Kopf-Streif-Blaufeld. 1962 er- hielt er vom Bundespräsidenten das „Silberne Verdienstzeichen" der Re- publik, insbesondere für die muster- gültige Bereinigung der Folgen der Schneebruchkatastrophe von 1958. - Nach fast 50jähriger Dienstzeit ging unser Jubilar in den wohlverdienten Ruhestand. Meine lieben Kitzbüheler! Wie Ihr selbst wohl schon festge- stellt habt, gehen die Arbeiten der Pfarrkirchturmsanierung und der Re- staurierung der Frauenkirche gut voran. Wir dürfen zuversichtlich hof- fen, daß wir zu Weihnachten wieder unser volles Geläute hören. Betreffs Frauenkirche müssen wir etwas Ge- duld haben. Dipl.-Restaurator Her- mann Mayr hat bereits große Vor- arbeiten geleistet. Im Sommer 1978 wird gewiß auch die Restaurierung der Frauenkirche abgeschlossen wer- den und wir werden das Innere der Kirche im vollen Glanz sehen. Wir dürfen uns darauf freuen. Meine Lie- ben, Ihr könnt Euch wohl selbst aus- rechnen, daß nun wohl auch größere Rechnungen bei mir einlaufen. Zunächst möchte ich heute allen danken, die bereits Spenden für den Pfarrkirchturm oder für die Frauen- kirche auf eines der Spendenkontos überwiesen oder mir persönlich gege- ben haben. Ein herzliches „Vergelt's Gott!" den kleinen und großen Spen- dern. Wenn ich so meine kommenden Zahlungsverpflichtungen bedenke, dürfte ich eigentlich nicht mehr ruhig schlafen können. Doch aufgrund der Großherzigkeit, mit der bis jetzt von Kleinen und Großen gespendet wurde, bin ich zuversichtlich und schlafe noch recht ruhig. Kurz nun ein Ueberblick über mei- ne, besser gesagt unsere Zahlungs- Auch in de: Oeffentlichkeit ist Oberförster Gebetsroither tätig. Seit 1952 als Kassie: im Staatsförsterver- ein, in der Heimkehrerkameradschaft und in der Schützengilde. Ein Großteil seiner Freizeit aber gilt dem Turnver- ein Kitzbühel, WO er fast zwei Jahr- verpflichtunger, die auf uns zukom- men: Die Turmsanierung beläuft sich auf zirka 1,950.000 Schilling. Davon wird ein Drittel die Stadtgemeinde über- nehmen und ein Drittel die e. b. Fika in Salzburg und ein Drittel werden wir mit freiwill:gen Spenden aufbrin- gen (also 650.00O Schilling). Wir dan- ken der Stadtgemeinde und der e. b. Finanzkammer Die Innenrestaurierung der Frauen- kirche mit Orgel und neuen Fenstern beläuft sich auf gut 500.000 Schilling, die ebenfalls wir aufzubringen ha- ben. Das Denkmalamt gibt einen Zu- schuß von 100.000 S. Danke! Da der Großteil der Zahlungen noch heuer fällig wird, bitte ich Euch, so- weit es möglich ist, noch dieses Jahr um Eure Spende. An allen Banken sind Spendenkontos eröffnet. Soweit es mir möglich ist, komme ich zu Euch entweder um Spende bittend oder für geleistete Spenden zu dan- ken. Ich weiß, daß ich mir damit viel vorgenommen habe. Ich möchte noch betonen, daß ich die Spenden der Kleinen genau so zu schätzen weiß, als die der Großen und ich bitte nur um freiwillige Spenden. Nun halten wir fest zusammen, dann werden wir's schon schaffen. - Schließlich ist es unser Geläut, ist es unsere Frauenkirche. Euer Pfarrer Johann Danninger zehnte als Kassier tätig war und am vergangenen Sonntag beim Bergturn- fest in Brixen am Eisack in seiner Klasse den 7. Preis erringen konnte. Die Turnerlaufbahn begann Gebets- roither schon in den zwanziger Jah- ren in Ebensee. Sein größter Erfolg war 1928 der 2. Preis bei den Gauturn- meisterschaften in Innsbruck im Ge- räte-Siebenkampf, der damals schwie- rigsten Disziplin. Der Siebenkampf bestand aus Pflicht und Kür am Reck, Barren und Pferd und einer Bodenübung. Seit 1952, als in Kitzbühel der Turn- betrieb wieder aufgenommen werden konnte, fehlte Gebetsroither fast bei keinem Bergturnfest in Salzburg, in Nord- und Südtirol. Anläßlich der 90- Jahr-Feier 1959 in der Tenne Guido Reisch verlieh ihm der Turnverein Kitzbühel die höchste Auszeichnung, die Ehrenmitgliedschaft. Gebetsroi- ther ist auch Träger des Goldenen Eh- renzeichens des Oesterr. Turnerbun- des sowie des Ehrenzeichens des Staatsförstervereins. Seinen Ruhestand verwendet Ge- betsroither, der sich einer glänzenden Gesundheit erfreut, zum Schwimmen, zum Wandern und zur Beobachtung der Natur. Ihm verdanken wir auch die Meldung über das Auffinden eines Spatzen-Albinos im Herbst 1976 in der Malinggasse. Im 2. Weltkrieg diente Franz Gebets- roither von 1941 bis 1945 in einer Luft- waffen-Sanitätsabteilung und war auf den Kriegsschauplätzen in Jugosla- wien, Rumänien, Ungarn und Ober- schlesien eingesetzt. In Eger geriet er in die amerikanische Gefangenschaft. Sein nächster Ausflug gilt am Sonn- tag, 2. Oktober dem Bergturnfest in Judenstein bei Hall. Viel Erfolg! TI RSCHTZ ER IN KTBUHL4 Zum Welt-Tierschutztag am 4. Oktober Es schrieb schon Johann Wolfgang v. Goethe: Wer Tiere quält, ist unbeseelt, Und Gottes guter Geist ihm fehlt; Mag noch so vornehm drein er schauen, Man sollte niemals ihm vertrauen. Schöne, kräftige und geistvolle Wor- te sind hier gesagt für Tierschutz und Tierrecht, über die man lange philoso- phieren könnte. Weil wir aber keine Dichter sind, sollten wir uns von sol- chen Versen nur inspirieren lassen und danach handeln. In unserem Jahrhundert sind Tier- schutz, Pflanzenschutz und Natur- schutz durch eine Minderheit zwar Spendenaktion für Turm und Frauenkirche
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