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Samstag, 1. Oktober 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 Schüler und Medien Startschuß für Aktion des Unterrichts- ministeriums anläßlich des Nationalfei- ertages 1977 Der Nationalfeiertag 1.977 am 26. Ok- tober (Mittwoch), steht für Österreichs Schüler auch in diesem Jahr unter einem bestimmten Motto. Das Unterrichtsmini- sterium hat angeregt, den Gedenktag (26. Oktober 1955) heuer dem General- thema „Massenmedien und politische Bildung" zu widmen. Da dieses Thema einen zentralen Be- reich der modernen Demokratie näm- lich den umfassenden Zugang zu Infor- mationen über den politischen, wirt- schaftlichen und kulturellen Bereich - berührt, soll in den Wochen vor dem Nationalfeiertag in allen in Betracht kommenden Gegenständen auf die zen- trale Bedeutung der Massenmedien als Inforanationstrüger, aber auch als kriti- sche Kontrollinstanz, hingewiesen wer- den,. „Der freie Informationszugang", so Unterrichtsminister Dr. Fred S i n o - w a t z, „ist heute in den westlichen Sch2u-+ Medien Demokratien weithin selbstverständlich geworden. Hand in Hand mit der Ent- wicklung der modernen Medien geht aber auch, daß Politik heute überwie- gend über Sekundärbereiche erlebt und beurteilt wird und daß die Massenane- dien für weite Kreise die einzige und wichtigste Grundlage für Oine 'Mei- nungsbildung zu gesellschaftlichen Fra- gen bieten". Über die Unterrichtsarbeit (etwa den Vergleich der verschiedenen Medien u. s. f.) sind auch die Schulgemeinschaftsaus- schüsse (Schüler-. Lehrer- und Eltern- vertreter aufgerufen, die „Medienwo- chen in entsprechende Abschlußveran- stait:ungen münden zu lassen. „Wir könnten uns vorstellen", so Dr. Kurt S c h o 1 z vom Unterrich±sministerftum, „daß zum Beispiel Exkursionen, Po- diumsdiskussionen, Einladungen von Re- dakteuren, Journalisten und Politikern organisiert werden". Die konkreten Ak- tivitäten bleiben aber ganz der Kreativi- tät der einzelnen Schulgemeinschafts- ausschüsse überlassen. Für besonders gute und originelle Ein- fälle wird das Unternichtsministerium auch Preise vergeben. Die Projekt- beschreibungen, die von den Schuldirek- In der Herrschaft Kitzbühel wurde auf der Grundlage von eisenhältigen Mineralien eine braunrote Farbe ge- wonnen, für die oftmals die Bezeich- nung Kesselbraun. In einem Bericht des Kitzbüheler Bergrichters vorn 5. April 1762 werden zwei Vorkommen ange- führt: „eine dunckhlrot oder kösslbrau- ne Farb . . . werd in Äschibe:rg (im Ge- biet oder in der Nähe des Wilden Hags) gewungen" und „mer ein dunckhlrot oder kössipraune Farb von der Alm Lempperbichl". Über diese Farbenge- winnung haben sich ab dem 16. Jahr- hundert Nachrichten erhalten; sie sind der Gegenstand dieser Betrachtung. Dagegen soll hier auf die Gewinnung von Farben auf der Grundlage von Kupfererzen, nämlich von Berggrün (Malachit) und von Bergblau (Azurit = Lasur, Kupferlasur), die für das Ge- biet westlich von Fieberbrunn nach- zuweisen ist, auf die Erzeugung von Vitriol beim Rerobichibergbau und auf die Gewinnung von Schwerspat (Baryt), der u. a. für die Bleiweiß-Erzeugung verwendet wurde, in der Nähe des Kitz- büheler Horns (Trattaim) nicht näher eingegangen werden. Wie gezeigt wird, lag ein Schwer- punkt der Gewinnung braunroter Far- be im Berggebiet zwischen Aurach und Fieberbrunn (Wildalm nördlich des Wild- sees; Grubaim und Farmanger; Wilden- kar-Alm; Lachtal-Alm; Lämmerbühel- Gebiet) ein anderer Schwerpunkt im Gebiet des Kitzbüheler Horns, der T.ratt- alm und des Wilden Hags, also in un- mittelbarer Nähe von Kitzbühel, und zwar im Nordosten der Stadt. Karten- blatt 33 des Österreichischen Volkskun- deatlas führt diese Farbengewinnung nicht an. Der Tiroler Landreim vom Jahr 1558 tionen bis 30. Oktober an das Haus am Minoritenpiatz eia-gesenidet werden sol- len, nimmt eine Jury genau „unter die Lupe". Die vier interessantesten Vorha- ben werden dann mit je fünf Flügen nach London (einwöchiger Aufenthalt unter Betreuung des österreichischen Kulturinstituts) ausgezeichnet. Darüber hinaus wird es eine Vielzahl von Preisen (Bücher, Zeitungsabonnements, etc.) ge- ben, e ben, die vom Unterrichtsministerium., vom Verband der Zeitungsherausgeber und Zeitungsverleger oder von einzelnen Institutionen gestiftet werden. weiß von Farbenerzeugung zu berich- ten. Es heißt darin, daß viel Berggrün und Bergblau hergestellt wird; dafür ist die Tätigkeit von Bergleuten vorauszu- setzen; weil keine speziellen Orte ge- nannt sind, kommen wohl alle Gebiete mit Kupferbergbau in Frage. Der Land- reim berichtet außerdem davon, daß bei den Salzpfannen Kesselbraun anfällt; hier ist also noch keine Gewinnung die- ser Farbe durch Bergleute erwähnt. Im folgenden sollen einige charakteri- stische und eindeutig lokalisierbare Ver- leihungen aus dem 16. und 17. Jahr- hundert angeführt werden. Am 15. Dezember 1570 wurde dem Andreas Filzer auf Stollenrecht „am neuschurf im Landung ob Reichert am Sonnperg zu ainer farbgnueben" (Na- me St. Thomas) verliehen, also eine Grube im Gebiet des Wilden Hags ober- halb von Reicher. Am 20. März 1579 empfing Christian Edenhauser „in na- men seiner mitgewerckhen am Perfeldt ain alten, verlegenen paw auf der Trat- alben, da man die braun farb gehaut hat, samht der halden daseibs" zu Stol- lenrecht (Name: Zu Unserer Frau); die- ser ie ser Bau befand sich im Trattaim-Ge- biet (zwischen dem Wilden Hag und dem Kitzbüheler Horn). Am 27. Juli 1579 empfing Hans Podinger ein Grubenrecht zu Stollenrecht „ob der Peuntalben um- dter dem Horn, zu prauner Farb zu ma- chen (vermutlich im Gebiet des Kitz- büheler Horns). Am 27. Juni 1581 empfing Jenewein Feichtner „ain farb- grueben am Geyrhorn auf der Kagrin- g:er albein ob den hutten" zu Stollenrecht (Name: St. Abraham); diese Grube dürf- te im Gebiet Kitzbüheler Horn zu su- chen sein. Am 21. Juni 1581 empfingen Hans Edenhauser und Hans Perfelder zu Stollenrecht „ain neuschurff, am farbgrueben in Leanperpuchler grundt" (Name: St. Daniel), also im Lämmer- bühel-Gebiet (nördlich des Stockkogels). (Fortsetzung folgt) Uber die Gewinnung einer braunroten Farbe in der Herrschaft Kitzbühel ab dem 16.Jahrhundert Von Manfred Rupert in „Archäologia Austria - Beiträge zur Paläanthro- pologie, Ur- und Frühgeschichte Österreichs. Heft 69/90, Verlag Franz Deu- ticke, Wien, 1976
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