Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 1. Oktober 1977 sikfreunden gestaltete sich wie vor 15 Jahren wieder überaus herzlich und auf- richtig. Vielen herzlichen Dank ihr lieben Kitzbüheler Musikanten für die vielen schönen Stunden der Kameradschaft und besten Unterhaltung. Auf Wiedersehen!" Und dieses „Wiedersehen!" des freundlichen Berichterstatters vorn „Schwyzer Demokrat" klingt noch heute in den Ohren der Mitglieder der Stadt- musik Kitzbühel. Jede Veranstaltung hat zwei Seiten. El- o ne gute und eine weniger gute. Von beiden kann und soll man lernen. In diesem Jahr über- '?B U' wiegen erfreuliche Aspekte. Der Wet- tergott war den Golf ern gnädig und die Gäste-Teilnehmerzahl erfreulich groß. Durch Stiftung schöner Preise halfen Kitzbüheler Sponsoren mit, das Fest der Golfer würdig zu gestal- ten. Täglich um 5 Uhr früh surrten die Mähmaschinen. Die Greens wurden geschnitten, Löcher neu versetzt. Der Platz mußte in Ordnung sein, wenn die ersten Turnierspieler um 7 Uhr (!) am Abschlag standen. Spielte ein eifriger Golfer alle Tur- niere mit, so marschierte er in dieser Woche immerhin 53 km. Bei einem durchschnittlichen Score von 85 Schlägen pro Spiel hat er den Ball (ob gut oder schlecht getroffen ist hier nicht die Frage) 765mal in die Lüfte gejagt. Probeschläge nicht mit- einberechnet. Damit gebe ich dem Platz das Wort. Er meint: „Solange ich gut gepflegt werde, lasse ich mir schon einiges ge- fallen. Aber nun bin ich doch froh, daß die Golfwoche vorüber ist! Stell dir einmal vor: 838 Teilnehmer sind über meinen Rücken stolziert und ha- ben 71.000 mal auf mich eingeschla- gen. Und nicht jeder hat mir das Stück Haut (in der Golfersprache heißt es Divot) wieder eingesetzt. Außerdem haben einige gemeckert, weil sie, trotz des frühen Starts ein bißchen warten mußten. Weil ich eben nur neun Lö- cher habe! Kann ich dafür?" Er kann es nicht. Und fast alle Gä- ste haben versprochen, im nächsten Jahr wiederzukommen. Trotzdem! - Aber trotzdem wird es gefährlich, wenn nichts passiert. Wie schön wäre es, wenn sich die Kitzbüheler Golfwoche künftig als dritter im Bunde der Großveranstal- tungen: Hahnenkammrennen - Head Cup - Golf woche -- einreihen könnte. Leider wird dies solange ein Wunsch- Der „Schwyzer Demokrat" widmet dem Wangener Musikjubiläum auch ei- ne Bildseite. Unter den 8 Bildern befin- den sich auch zwei von der Stadtmusik: OK-Präsident, Kantonsrat Balz V o g t in einem sympathischen Begrü- ßungsgespräch mit dem 'musikalischen Leiter der Kitzbüheler Stadtmusik, Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger. Toni Sailer Senior), der Vater des weltberühmten Skistars, spielte gekonnt mit 73 Jahren das Saxophon. traum bleiben, solange wir nur neun und nicht achzehn Löcher (Turnier- platz) besitzen. Kitzbühel — der spielstärkste Golfclub Österreichs, ermittelt seine Meister Trotz vorhergehender Golfwoche waren Samstag und Sonntag, 10. und 11. September 58 Mitglieder zur Club- meisterschaft angetreten. Erstmalig wurde auch eine Superklasse geführt mit dem Limit-Handicap 5. Eine Not- wendigkeit für den Club, weil sich aus dieser Gruppe die Teilnehmer für internationale Turniere qualifizieren sollen. Ein gutes Zeichen, wenn man bedenkt, daß andere Clubs froh wä- ren, wenn sie nur einige wenige Spie- ler mit so niedrigem Handicap in ih- ren Reihen hätten. Das Clubhaus war voll besetzt, als Präsident Dr. Heinz Krauhs die Tur- nierteilnehmer zur Preisverteilung willkommen hieß. Sportwart Rudi Sal- ier vollzog in netter Weise die Sieger- ehrung mit Rückblick und Auszügen aus dem Turnier. Der kurioseste Vorfall mit Selten- heitswert war ein Schlag von Dr. v. Görz, bei welchem der Ball auf dem Baum sitzenblieb und höhnisch her- unterlächelte. Hilfreiche Mitspieler und Caddies schüttelten den Baum. Nach anstrengenden gemeinsamen Bemühungen fiel die nackte weiße Ku- gel unter dem Hallo der Beteiligten ins Gras. Soweit so gut. - Aber nun wurde dieser „Kletterer" zum Streit- fall. Denn nach der Regel 27, so be- tonte der Sportwart- darf die Lage des Balls nicht willkürlich verändert wer- den! Also auf den Baum klettern und schlagen? Das gerade nicht, aber der - -' ---=& Bauernhausmuseum Kitzbühel, Römerweg 91, täglich von 14-18 Uhr geöffnet. Auch an Sonn- und Feiertagen. Spieler hätte mit einem Strafschlag weiterspielen müssen. Der Spieler wiederum meinte: Ich habe ihn ja nicht heruntergeholt! Ja das „Strafgesetz" der Golfer ist eben doch schwierig, zumal die Aus- legung ohne Rechtsanwalt vorgenom- men werden muß! Graf Max Lamberg alter und neuer Clubmeister 1977 Er wurde vom Sportwart als Loko- motive für die Golfer bezeichnet und das ist er in der Tat. Wir kennen eine Parallele vom Winter und erinnern uns gerne daran, als sich das Kitzbü- heler Skiwunderteam am Vorbild Chri- stian Pravda entwickelte. Max ist seit Jahren Spitze im österr. Golf und seit Jahren ist er der Lokalmatador. Wer Max schlägt, der siegt, lautet die im- mer wiederkehrende Devise. Aber auch bei diesem Turnier konnte nie- mand seinen Sieg gefährden. Mit 288 Schlägen auf 72 Holes spielte er im Durchschnitt 8 Runden in Par! An 2. Stelle folgte Roland Angst mit 300 Schlägen, bedrängt von der Jugend Johannes Lamberg 302 und Bodenseer jun. 318. Gaby Sauer Clubmeisterin 1977 Sie freute sich sichtlich über den Erfolg und mit ihr alle Anwesenden. In letzter Zeit war sie mit ihrem Spiel gar nicht zufrieden gewesen. - Das „Golf ertief" hing ihr hartnäckig an den Fersen. Aber wer Gaby kennt, der wußte, daß sie es eines Tages ab- schütteln würde. Daß es gerade zur Clubmeisterschaft geschah, ist erfreu- lich und alle wünschten ein Hoch für den Sieg und daß dieses Hoch im Golf anhalten möge. Ilansi Lamberg Club-Juniorenmeister 1977 Schritt für Schritt geht es aufwärts. Dieses Jahr ist zweifellos sein bisher bestes Jahr. Er folgt den Fußstapfen seines Vorbildes, Bruder Max. Ohne Fleiß kein Preis. Es scheint, daß er sich diesen Spruch zum Leitsatz ge- wählt hat. Sein intensives Training, oft früh am Morgen, spricht dafür. Es tut gut zu wissen, daß er nicht als einziger auf der Nachwuchsliste steht. Umso erfreulicher der Erfolg. Senioren-Clubmeister 1977 Rudi Bodenseer Diesmal schüttelte Rudi seine hart- näckigen Verfolger ab. Jakob Dobrin- ger, der „Unverwüstliche", war mit 188 Schlägen der nächste. Aber wenn Ru- dis Pfeiferl raucht, kann ihn nichts aus der Ruhe bringen. Er siegte mit 180 unangefochten. Seine „Platzvor- teile" als Platzmeister wurden nicht registriert. Es sei denn, daß künftig „Aergernis" beim Erstellen des Han- dicaps berücksichtigt würde. - Vater Bodenseer schlug diesmal zu. Bravo Rudi! Karl Koller Kitzbüheler Golfwoche 1917 am Rande notiert
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