Kitzbüheler Anzeiger

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Aufnahme ierrrutlich Eid '1cser, KitzbLhel 1941. Der Oelschlag in Kirchberg des Wo f gang Schwaer. Olschiag in Kirchberg wird renoviert Als ectnisches Denkmal erhaltenswert Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Oktober 1977 In Zusammenarbeit mit dem Frem- denverkehrsverband Kirchberg und dem Baue mhausmnseurn Hinterobern- au in K:tzbühel hat d:e Gerne:nde Kirchberg kürzlich die Renovierung des Oelscalages an der Spertner Ache in Kirchberg in Angriff genommen. Verantwortlich für die Wiederaufbau- arbeiten ist der Baureferent der Ge- meinde Kfrchberg, Vizebürgermeister Hans 0 b er m ü 11 e r. De Kosten der Renovierung werden von den 3 Par- teien zu gleichen Teilen getragen. Der Celschiag, n Krchberg auch „'s Linsat" genannt, war bis vor etwa 20 Jahren noch in Betrieb. Der Besit- zer des Geändes. Wolfgang Schwal- ger, ist heute noch mit dem Betrieb des Oelsrhlages bekannt, hat er doch selbst noch 0eI geschlagen und st ftr die Renovierung der :echrJsche und praktische Berater. Der Mah1przeß gliedert sich in drei Teile: Im Dachgeschoß wird es in der Mühle vorgernahlen. Von dort fällt es in den Müllergrant im Erdgeschoß. Wird es in die „Stam cf ' gebracht und in einer Trommel erhltzt kommt es in die „?reß". Dort scheidet sich das Oel aus. An einem Tag wurden 10-15 Star Linsen ausgemahlen. Vn 1 Zehnter Linsen bekommt man 1-2 Liter Od. Für die Erhaltung des Oelschlages in Kirchberg haben sich während des zweiten Weltkrieges sowohl Kreislei- ter Merath wie auch Bürgermeister Erwin Müller interessiert. Beide wur- den von dem damaligen Kustos des Heimatmuseums in Kitzbühel, Egid Moser, darauf aufmerksam gemacht. Ein im K:tzbiiheler Stadtarchiv (Mo- ser-Sammlung) vorhandener Schrift- verkehr aus dem Jahre 1942 gibt an, da3 der Oelschlag dem Technischen Museum in M ü n c h e n übergeben werden sollte. Bgm. Müller wolLe ihn jedoch für die Stadt Kitzbühel er- werben und versuchte über die dama- lige Kreisleitung Ktzbühel Subven- tonen zum Ankauf zu erhalten. - Auch war eine maßstabgerechte Auf- nahme durch den Architekten Jolel Mcntenbruck geplant mit dem Ziel, sollte der Oelschlag für unser Geb-et verlorengehen, dann wenigstens e:n originalgetreues Mide]l anfertigen zu können. Aber auch eine graphische Darstellung allein, hieß es im Schrift- verkehr, wäre in Hinkunft für die Fachwelt ein wichtiger Behelf. Bürgermeister Erwin Müller (Kitz- bühel) machte per Schreiben vom 25. August 1942 an die Kreisleitung Ki:z- bühel einen weiteren Vorschlag zur Erhaltung dieses technischen Denk- males. In dem Schreibsn an die :-rels- leitung heißt es u. a.: „Es gäbe im Falle des Oe]scLlages auch noch eine weitere Lösung. Wir haben im „Rauc.hstubenhaus" neben dem Bauernhof G 1 n g ein seltenes voLstümliches Denkmal. Nun, da der Hof (annähernd vierhundert Jahre m Familienbesitz) durch den im vorigen Herbst (1941) erfolgten Tode des Mar- tin K o L d 1 im Ma.nnes:amme abge- storben ist, dessen Schwestern sish aber bereits in sehr vorgerückten Jahren befinden, wird über kurz oder lang ein neuer Hofbesitzer in Erschei- nung treten. Dies sollte jedoch nicht erst abgewartet werden, sondern schDn jetzt Sondierungen vorgenom- men werden, inwieweit eine Erwer- bung durch Abtrennung vom Hofe möglich ist. Der Fall wäre äußerst günstig, denn das Objekt wird gegen- wärtig nur als Wirtschaftsgebäude dritten Ranges genutzt. Durch die Erwerbung des Hofes „Obergoing" hätten wir für Kitzbü- hel auch ein Freilichtmuseum, in wel- chem unschwer der Einbau des er- haltungswürdigen Oelschlages erfol- gen könnte und zwar mit geringeren Mitteln, als eine Aufstellung im Hei- matmuseum Kitzbühel kosten würde. In Verbindung mit dem Rauchstuben- haus Obergoing würde der Oelschlag durch die erdgebundene Lage und sei- ne Umgebung weit ursprünglicher und eindringlicher wirken, als dies je im Rahmen eines anderen Museums mit der Vielfalt der zu pflegenden Gebiete jemals erreicht werden kann." Die „Aufnahme" von Arch. Monten- bruck, falls sie überhaupt erfolgt ist, konnte bisher nicht aufgefunden wer- den. Wohl aber eine solche von Frau Architektin Dipl.-Ing. Luitgrad Vogel im Maßstab 1:100, aufgenommen im Jahre 1943. Den Auftrag hiezu erhielt Dipl.-Ing. Luitgart Vogel vermutlich von Frau Dr. Pesendorf er vom Volks- kunstmuseum in Innsbruck, das eben- falls an dem Oelschlag interessiert war. Es ist erfreulich, daß dieses techni- sche Denkmal nun für den Heimatort Kirchberg erhalten werden kann. In der Aufnahme von der Architektin Luitgard Vogel ist als Baujahr 1847 angegeben. Im Zuge der Renovie- rung müßte sich diese Jahreszahl, wenn sie stimmt, auffinden lassen. - In Kirchberg ist man allseits der Meinung, daß der Oelschlag an die 300 Jahre alt ist. Das Heimatmuseum Kitzbühel be- sitzt bereits ein Modell des alten „Schwaiger-Oelschlags" in Kirchberg. Es stammt von Jochriem Schießl, der es im Maßstab von zirka 1:100 ge- baut hatte. Dem Museum wurde das Modell 1976 freundlicherweise von Thomas Schießl, Stöcklbauer, zusam- men mit dem Modell der alten Pöll- mühle übergeben. Öffentliche Bücherei Kitzbühel erweitert Angebot Die öffentliche Bücherei im Kolping- haus Kitzbühel will angesichts des be- stehenden Zuspruchs und der beliebten Lesezeit im Herbst der Leserschaft eine Annehmlichkeit der Sommersaison nun auch weiterhin bieten. Die Bücherei ist ab sofort jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 16 bs 19 Uhr geöffnet. Sie verfügt über ein reichhaltiges Angebot an Büchern für jede Altersstufe und über zahlreiche Sachbücher. Die Frei- handbücherei kann von jedermann be- nützt werden, sachkundiges Personal steht für einschlägige Anfragen bereit. In Planung ist - entsprechendes Interes- se vorausgesetzt - ein zusätzlicher „Hausfrauentermin" an einem Vor- mittag.
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