Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Oktober 1977 mand die Ueberwachung bzw. das Auf- legen der Gipfelbücher im Kaiser übernehmen. Der erweiterte Vorschlag des kommenden Ausschusses lautete nun: Obmann: Toni Werner, Obmann- stellvertreter: Fritz Huber der Jünge- re, Kassier: Kurt Weißgatterer, Gil- denbuchführer und Schriftführer Karl Grißmann, Tourenwarte: Peter Brand- stätter und Fritz Huber der Jüngere, Gipfelbücherei: Franz Hof er, Be- richterstatter: Karl Grißmann. Zuerst wurde über den Obmann al- lein abgestimmt. Dies erfolgte ein- stimmig o h n e Enthaltungen. Eben- (Fortsetzung von Nr. 41) Im Grundsteuerkataster des Griesen- auer Werchats des Viertels Re.ith der Herrschaft Kitzbühei von ca. 1778 steht bei Nr. 64, Thomas Koidl (Gut Asch- bach): „Thällele oder Graben, worauf der Farbpuecher stehet . . .‚ halt 195 Klaf- ter Mad, .gränzt 1. an beede Gassen, 2. an den Bach und Farbenfeld, 3. an den eigenen Urbarboden, 4. an die Straß. Erwähnt ist auch „Ein Farmstampf". Die Parzellen gehören zu Hinterasch- bach. Sehr wichtige Nachrichten über die letzte Zeit dieser Farbengewinnung ver- dankt der Verfasser Herrn Peter Brand- stätter, Direktor der Knaben-Volksschu- le Kitzbühel, Mitglied des Kitzbüheler Gemeinderates, zu Vorder-Aschbach an- sässig. Herr Direktor Brandstätter gab dem Verfasser Auskünfte über diese Farbengewinnung und gewährte ihm Einblick in seine heimatkundlichen No- tizen, in denen auch das Ergebnis von im Jahr 1952 durch ihn erfolgten Be- fragungen des Taurer-Örg (Georg Ort- ner) über diese Farbengewinnung auf- gezeichnet ist, und in Unterlagen aus dem Verfachbuch, die er für den Hof Vorder-Aschbach gesammelt hat. Wie Taurer-Örg sagte, wurde der Farbstein, ein 'oter Stein, bei der Goin- ger Lahning gewonnen; Taurer-Örg und sein Vater, der Bauer zu Adlern war, haben noch in der Farbengrube, einem Stollen, gearbeitet; früher arbeitete auch der Bauer zu Pletzern dort; im Winter wurden die abgebauten Farb- steine, die etwa die Grüße von Erdäpfeln hatten, von diesen Bauern herunter zur Farbmühle bei Aschbach geführt, die damals im Besitz des Kitzbüheler Kupferschmieds Mayr stand; die dort hergestellte Farbe wurde u. a. mit Fir- nis zu einer Außenanstrichfarbe verar- beitet; ein Besitzer zu Going kaufte dann das Farbenbergwerk und ließ nicht mehr so einstimmig und ohne Enthaltungen erfolgte die Wahl der übrigen Aus- schußmitglieder. Gildenbruder Grill- mann beglückwünschte den wieder- gewählten Obmann, der daraufhin betonte, daß es für ihn eine Freude sei, für die Gilde zu arbeiten, die in ih- ren bergsteigerischen Leistungen, in ihrem kameradschaftlichen Gefüge als auch in ihrem Ansehen vor der Oeffentlichkeit einmalig dastehe und es immer so bleiben möge. Im allfälligen Teil der Versamm- lung wurde die Anschaffung von jähr- lich fünf Führerwerken beschlossen, welche Peter Brandstätter in Verwah- schürfen; die Farbmühle wurde dann vom Tischler Wolfgang Widmoser ge- kauft und das Wasser zu seiner Tisch- lerei geleitet. Der Taurer-Örg hatte ei- nen der „Stämpfl" dieses Farbenpoch- werks, die zum Zerstoßen der Farb- steine dienten, später als „Unterdangel" heim Dengeln in Verwendung. Diese Farb(en)mühle befand sich in der zu Hinteraschbach gehörigen Asch- bach-Ötz, und zwar, wie Herr Dir. Brandstätter erfahren hatte, rechts des Aschbachs und unterhalb von Weg und Brücke. Wie den angeführten Unterla- gen aus dem Verfachbuch zu entneh- men ist, war die Farbmühle die ehema- lige Bp 311 der KG Kitzbühel-Land mit 115 qm; dieses Objekt wurde spätestens 1899 abgerissen. Wie Herr Dir. Brand- stätter sagte, sind zu Vorder-Aschbach noch Gebrauchsgegenstände vorhanden, die mit der einst benachbarten Farben- mühle erzeugten Farbe angestrichen sind. Der Verfasser dankt Herrn Direk- tor Peter Brandstätter für all diese wichtigen Mitteilungen sehr herzlich. Zur Verdeutlichung des eben Ange- führten seien noch Angaben zur Per- son des Taurer-Örg angeführt. Georg Ortner wurde am 2.2. Juli 1874 in Kitz- bühel geboren. Er erbte im Jahr 1904 nach dem Tod seines Vaters Thomas Ortner den Hof Adlern in Kitzbühel- Land, den dieser 1872 erworben hatte. Adlern zählt mit einer Seehöhe von 1160 m neben dem benachbarten Piel- zern (1140 m) und neben Reicher (1180 m) zu den höchstgelegenen Höfen an dem zur Kitzbüheler Ache abfallenden Hang des Wilden Hags. Georg Ortner heiratete 1907. Im Jahr 1909 verkaufte er den Hof Adlern. Am 11. Juni 1911 erwarb er den Hof Taurer zu Griesenau. Diesen Hof besaß er bis ansein Lebens- ende. Georg Ortner ist am 21. Jänner 1955 gestorben. Er vererbte den Hof seiner einzigen Tochter Hanni. rung hält und diese bei ihm auszulei- hen sind. Um 10 Uhr schloß der Obmann un- ter einem dreifachen „Huiala" die gelungene Jahreshauptversammlung. Anschließend wäre der Dachstein- gipf ei das Ziel der meisten Gildenbrü- der gewesen, wenn nicht zirka 20 cm reinster Pulverschnee auf den Gipfel- felsen gelegen wäre. So mußte man sich mit einem Gang über den Dach- steingletscher zur Dachsteinwarte und zum Einstieg in die Felsen be- gnügen. ALPI kauft US-Käse-Importfirma Im Bestreben, neue Absatzwege zu suchen, ohne die traditionellen Han- delswege zu beeinträchtigen, ist es der ALPI-Milchindustrie Salzburg-Ti- rol, welcher auch Molkereien aus un- serem Bezirk angehören, gelungen, in den USA, einem der wichtigsten Ex- portmärkte von ALPI, einen Familien- betrieb zu übernehmen. Der Käseimporteur John Donat hat seine Firma verkauft, Präsident wur- de der bisherige Präsident des AFC (Austrian Food Center Corp.) in New York, Dr. Andreas Udvarhelyi. John Donat wird als Vizepräsident seine Erfahrungen und seine persön- lichen Kontakte in den Dienst des österreichischen Unternehmens stel- len. - Zum Geschäftsführer des AFC In New York wurde ALPI-Direktor Dipl.- Vw. Karl Berghammer bestellt. Die Firma John Donat, die ihren Sitz in Chikago hat, verzeichnete im Jahr 1976 einen Jahresumsatz von ca. 80 Millionen Schilling. Handel und Industrie fördern Verkaufsaktivität Immmer wieder werden von der Spar! A&O-Zentrale Tirol und Salzburg ge- meinsam mit der Industrie Aktionen durchgeführt, die den aktivsten Ver- käufern und Firmen der beiden Handels- gruppen Belohnungen für ihren Einsatz ermöglichen. Neben den Umsätzen in den forcierten Artikelgruppen wird auch die Plazie- rung und die Gestaltung der Ware be- wertet. So gab es kürzlich eine Vorlesung in einem Piazierungswettbewerb der Fir- ma Persil, bei dem A&O-Kaufmann Jo- sef G a s t e i g e r, Radfeld, den Haupt- preis - Pfandbriefe im Wert von S 5.000,— gewann. Weitere Preise in Form von Aktions- hilfen wie Aktionsdrahtkörben ge- wannen: A&O-Markt K i r c h m a i r, Kelchsau, SPAR-Markt R a s s, St. Jo- hann, SPAR-Markt K ob e r, Hopfgar- ten, SPAR-Geschäft G in s t e r, Kirch- berg, A&0-Geschäft S c h w a i g e r, Kirchberg. Uber die Gewinnung einer braunroten Farbe in der Herrschaft Kitzbühel ab dem 16. Jahrhundert Von Manfred Rupert in „Archäologia Austria" - Beiträge zur Paläanthro- pologie, Ur- und Frühgeschichte Oesterreichs, Heft 69-90 Verlag Franz Deuticke, Wien, 1976
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