Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 15. Oktober 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Schon bald fünf Fernsehprogramme für Kitzbühel In Kürze Testprogramm mit Kabel-Fernsehen Aus der Statistik ist zu entnehmen, daß Kitzbühel auch in puncto Fern- sehen führend ist. Auf die Bevölke- rungsanzahl bezogen, gibt es bei uns überdurchschnittlich viele Farbfern- sehgeräte. Doch was die Empfangs- qualität anbelangt, hinken wir trotz des riesigen Horn-Senders immer noch nach. Dank der Mithilfe der Stadtge- meinde wurde vor knapp drei Jahren der Umsetzer am Schattberg gebaut und damit der Empfang von FS 1 und FS 2 weiter verbessert. Perfekt ist es aber bis heute noch nicht. - Hinzu kommt auch noch, daß die drei deut- schen Programme entweder über- haupt nicht oder nur relativ schlecht empfangen werden können. Das neue Zauberwort, das diese Mängel beheben kann, lautet „Kabel- fernsehen". Eine technische Einrich- tung, die sich immer größerer Beliebt- heit erfreut und nach Meinung von Fachleuten die Zukunft des Mediums Fernsehen bedeutet. Nun soll auch Kitzbühel einen per- fekten Empfang der beiden österrei- chischen Programme und zusätzlich der deutschen Programme von ARD, ZDF und des Bayerischen Studien- programmes erhalten. Gleichlaufend werden auch noch sechs Hörfunkpro- gramme (Oe 1, Oe 3, Oe R, Bayern 1, Bayern 2 und Bayern 3) übertragen. Im letzten Jahr nahm die Stadt- gemeinde mit der Firma Grothusen OHG in Salzburg Verbindung auf, die schon die Verkabelung in Zell am See durchgeführt hatte. Beigezogen wur- den auch noch die heimischen Radio- und Fernsehhändler, da eine enge Zu- sammenarbeit erforderlich und unbe- dingt wünschenswert ist. Als nächsten Schritt suchte die Stadtgemeinde bei der Postdirektion um eine Senderfre- quenz an, um vom Kitzbüheler Horn bis in die Stadtmitte eine Richtfunk- strecke betreiben zu können. Nach längeren Verhandlungen wur- de die Frequenz schließlich genehmigt und der Firma Grothusen zur Be- nützung übergeben. Die Salzburger Firma kümmerte sich auch beim ORF darum, den Horn-Sendemasten für div. Installationen verwenden zu dürfen. Nunmehr sind diese Installations- arbeiten abgeschlossen und die er- sten Meßdaten zeigen einwandfrei Werte für alle gewünschten Sender. So funktioniert es. Doch hier glaube ich, ist eine kurze technische Erklärung angebracht, wie das Kabelfernsehen für Kitzbühel überhaupt funktionieren soll! Am Kitzbüheler Horn, einem für den Empfang der deutschen Program- me sehr günstig gelegenen Punkt, werden die verschiedenen Programme mittels normaler Fernsehantennen aufgefangen und die Sendersignale in ein Koaxialkabel eingeleitet. Ueber dieses Kabel gelangen die Signale zu einem Richtfunksender. Diese kompli- zierte technische Einrichtung ist nach außen hin durch einen Hohlspiegel gekennzeichnet. Dieser Spiegel ist ge- nau auf das Dach der Volksschule eingerichtet, wo ebenfalls ein Spiegel steht. TJeber Funkwellen gelangen nun die Fernseh- und Hörfunkprogramme vom Kitzbüheler Horn bis zur Volks- schule. Dies ist eine Neuerung im Ka- belfernsehen, da dadurch das Graben und Verlegen eines Kabels vom Horn bis in die Stadt entfällt. - Von der Volksschule aus beginnt dann die Ver- kabelung der einzelnen Stadtteile,wo- bei die genauen Trassen noch festge- legt werden müssen. Bisher stehen die elf Fenseh- bzw. Rundfunkprogramme bei der Volks- schule. Anfang November wird eine Probevorführung in der Handelskam- mer durchgeführt. Alle Interessenten können sich dort über das Kabelfern- sehen informieren. Dabei wird man erstmals auch über den Preis für ei- nen Hausanschluß sprechen. Das Ge- biet, in dem sich die meisten Interes- senten melden, wird als erstes verka- belt. Es gibt auch Probleme Zum Abschluß dieser kurzen Vor- ankündigung über das Kabelfernse- hen in Kitzbühel seien mir noch eini- ge ergänzende Zeilen gestattet: Die Stadtgemeinde hat sich bemüht, der Firma Grothusen den Weg zu eb- nen, da sich diese Firma als erste für eine Anlage in Kitzbühel interessiert hat. Mittlerweile ist eine zweite Firma (Hirschmann) hinzugekommen, die sich ebenfalls interessiert. Die Salz- burger Firma muß nun zeigen, was In ihr steckt und das Projekt vorantrei- ben - oder aber zurücklegen. Kabelfernsehen hilft auch dem Um- weltschutz, da die häßlichen Anten- nenwälder verschwinden. Ob jedoch Kitzbühel ein guter Boden für Kabel- fernsehen ist, muß sich erst zeigen. Es wurde schon sehr viel Geld in die bestehenden Antennenanlagen und Verstärker investiert. Viel wird vom Preis abhängen den ein Hausanschluß kostet?! Entgegenkommen werden auch die verschiedenen Grundeigentümer zei- gen müssen, an deren Grundstücks- grenze die Verkabelung laufen soll. Doch keine Angst! Es sollen nur sehr kleine und schmale Erdschlitze benö- tigt werden. Schließlich und endlich hat die Verkabelung auch nichts mit der Qualität der gezeigten Programme zu tun. Ob bei fünf Programmen die Qual der Wahl, auf welchem Kanal man die Röhre einschalten soll, leich- ter wird - bezweifle ich. Doch wie immer man die Sache betrachtet: Der Technik eine Chance! In Kitzbühel könnte im November das Zeitalter des Kabelfernsehens beginnen und es freut mich, dabei etwas mitgeholfen zu haben. Dipl.-Vw. Michael Horn Vizebürgermeister Turnverein Kitzbühel 1869 Fit-Lauf und -Marsch am 26. Oktober 1977 Am Mittwoch, 26. Oktober 1977 (Na- tionalfeiertag) bringt der Turnverein Kitzbühel 1869 den schon zur Tradi- tion gewordenen Fitlauf und -Marsch zur Durchführung. Alle Läufer und Marschierer sind zur Teilnahme herz- lichst eingeladen. Start und Ziel befinden sich am Sportplatz Langau in Kitzbühel. - Startzeit: 9 Uhr (einheitlich in ganz Oesterreich). Die Strecke führt wie- derum entlang der Ache bis zum Gast- hof Hechenmoos. Dort wird die Paß- Thurn-Bundesstraße überquert, weiter über den Kelchalmweg bis zur Ab- zweigung nach Oberaurach. Von Ober- aurach nach Unteraurach (Straßen- unterführung) und wieder zurück über den Fußweg entlang der Ache zum Ziel am Sportplatz. Streckenlänge: ca. 11 km. Limitzeiten: Läufer 1.20 Std., Marschierer: 2.15 Std. Teilnahmeberechtigt ist jedermann, selbstverständlich auch ohne irgend- welche Vereinszugehörigkeit. Start- karten sind ab 8 Uhr früh am Sport- platz Langau erhältlich. Startgebühr: 30. - für Erwachsene, 20. - für Ju- gendliche. Für jeden Teilnehmer, der in der Limitzeit das Ziel erreicht, gibt es wieder eine Fit-Medaille am rot-weiß- roten Band. Jeder Teilnehmer läuft oder marschiert auf eigene Gefahr. Der Turnverein Kitzbühel hofft auf gutes Wetter und würde sich sehr freuen, möglichst viele Starterinnen und Starter am Nationalfeiertag In der Langau begrüßen zu dürfen. Wieder Motocross-Erfolg von Schiechtl Friedrich Schiechtl konnte nach sei- nem großen Erfolg beim 500-cern- Staatsmeisterschaftslauf in Adnet bei Salzburg vergangenen Sonntag, bei welchem er einen Sieg vor dem regie- renden Staatsmeister 77, Lerner, er- ringen konnte, erneut seine derzeit gute Form bestätigen. - Beim inter- nationalen Motocross in Höhnhart konnte er unter Weltklassefahrern aus mehreren Nationen den ausge- zeichneten 4. Platz belegen und wur- de somit hinter Lerner zweitbester Oesterreicher.
< Page 17 | Page 19 >
< Page 17 | Page 19 >