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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Oktober 1977 Diese krasse Ueberlegenheit fand auch im Ergebnis seinen Niederschlag. - Neururer (3) und Perterer scorten für die Fieberbrunner, der Treffer der Gäste fiel kurz vor Spielende aus ei- nem Konter. Im Vorspiel besiegte die U21-Mann- schaft die Gäste aus Häring in einem auf mäßigen Niveau stehenden Spiel mit 1:0. Torschütze: Danzl. Erfreuli- che Ergebnisse auch bei Jugend und Schülern. Nachdem unsere Schüler- Mannschaft Kitzbühel mit 3:0 Toren bezwungen hatte, feierte auch die Ju- gend, die ebenfalls gegen die Garns- städter antrat, einen klaren 4:0-Er- folg. - Voranzeige: Am Samstag, 15. Okto- ber muß die SVG Raika Fieberbrunn ins Stubaital zum TSV Elementar Fulpmes. Hiezu setzt die Vereinslei- tung einen Bus ein. Alle Freunde des Fußballsports sind herzlich dazu ein- geladen, unsere Mannschaft bei die- sem schweren Auswärtsspiel zu unter- stützen. Abfahrt ist um 12.30 Uhr beim Gasthof Auwirt. M. P. Das Land bezahlt einen Almkostenzuschuß Heuer noch vier Millionen Schilling für Almwirte (LLK) - Ein Beschluß des Landtages vom 4. Juli ermöglicht es der Landes- regierung, heuer erstmalig einen „AIim- kostenzuschuß" auszubezahlen. Wie LH Eduard Waljnöfer in einem Artikel für die Tiroler Bauernzeitung dazu feststellt, sind in den letzten Jahren 15 Prozent der Almen nicht mehr bewirtschaftet worden. Die Zahl der aufgetriebenen Am 10. Jänner 1953 starb in Obern- dorf der älteste Mitbürger, Simon Tha- ler, Weislervater, im 89. Lebensjahr. Er hat noch mit 78 Jahren seine „Me- moiren" verfaßt und diese, in drei Ab- schnitten unterteilt, dem Pfarrhof Oberndorf vermacht, von dem sie dem Kitzbüheler Heimatmuseum überge- ben wurden. - Sie sind es wert, der Nachwelt zur Kenntnis gebracht zu werden. Die Abschnitte beinhalten sein Tagebuch, die Reise 1929 nach Rom und eine Bauernhochzeit. Wir beginnen mit dem Tagebuch. „Das Büchlein ist mir anhänglich. Es ist die Zeit beschrieben und das Leben auf Erden, infolgedessen soll es nicht verloren werden. Die Zukunft und das Schicksal sind mitsamt verwahrt. Und niemand kann sich darnach richten, denn von beiden ist uns nichts bekannt. Rinder sank von 113.000 auf 99.000 Stück. Die Erhaltung der Almregion ist im öffentlichen Interesse gelegen - die- se Flächen sind unteranderem ein wich- tiger Erholungsraum für die Einheimi- schen wie für die Gäste; besondere Be- deutung haben sie auch für den Winter- sport. Sollen vier Millionen Schilling auf rund 2000 Almen aufgeteilt werden, dann kann dies entweder so erfolgen, daß jeder Betrieb gleich viel erhält; oder man verteilt nach einer Formel, die dein tatsächlichen Gegebenheiten bzw. dem Erschwernisga-ad Rechnung trägt. Die Höhe des Aiimkostenzuschusses ist abhängig von der Zahl der Großvieh- einheiten (nur Rinder!), von der Höhen- lage der AIim und von ihrem Erschlie- ßungsgrad. Antragsberechtigt sind alle Alm- bewirtischaSter. Soweit sie bekannt sind, erhalten Sie die nötigen Formulare zu- gesandt. Der Rest kann sie sich bei den Bezirkslandwjrtschaftskammern oder bei der Alpenwirtschaftsiahteilung des Lan- des besorgen. Bedeutende Kürzungen im Landesbudget 1978 Zu einer erweiterten Bezicrksausschuß- sitzung des Arbeiter-und Angestellten- bundes in St. Johann konnte Vizebür- germeister Fritz AstI als Referenten den Landesobmann, LH-Stv. Dr. Fritz Prior, den Ehrenobmann der Bezirksgruppe, LA. Foiidl und Landessekretär Fritz Dinikhauser begrüßen. Die Bezirksaus- schußsitzung war ausgezeichnet besucht. Eingangs zog Beziirksobruann Astl Bi- Und wenn du ein Freund zum Lesen bist, dann mache den Versuch. Es steht nur alles wie und was gewesen ist, mit vollster Wahrheit in dem Buch. Der Kampf ums Dasein Beschreibung der Zeit von 1864-1942 Am Anfang meiner Jugend war noch mehr eine Zeit der christlichen Näch- stenliebe. Der Großteil der Bevölke- rung, ja die ganze Menschheit, lebte bescheiden und zufrieden. Arbeit ge- nug; man hatte zu essen. Im politi- schen Leben gibt es nur Klerikale und Liberale, nämlich Gläubige und Nicht- gläubige, für eine dritte Partei war damals noch kein Platz. Das Vertrau- en war damals noch kein Platz. Das Vertrauen an die Obrigkeit, der Ge- horsam an Kaiser Franz Josef, wur- den ohne weiteres entgegegenommen und das ganze Wirtschaftsleben blüh- te auf. Man lebte in Zufriedenheit zu- lanz des ersten Funktionsjahres des neu- en Bezirksausschusses und dankte für die gute Zusammenarbeit und die tat- kräftige Arbeit in den Ortsgruppen. Er dankte für die sportliche Initiative, die durch das Fußballturnier in Itter gesetzt wurde. Dann berichtete er über die Be- triebsbesuche, die der Landesobmann mit Vizebgm. Fritz Randl und Funk- tionären des Bezirksausschusses in St. Johann absolvierte. Diese echten Kon- takte mit Wirtschaftsbetrieben und ihren Mitarbeitern im ganzen Land, die außer- halb von Wahlzeiten abgewickelt wer- den, kommen gut an und sind Beweis des Bemühens um partnerschaftliche Zusammenarbeit. Landesobmann LH-Stv. Dr. Prior dankte eingangs dem Bezirksobmann Asti, der sich rasch eingearbeitet hat, und dem Bezir:ksausschiuß. Besonders begrüßte er die Mitarbeit von Frauen und die Vertretung aus den Gemeinden. Er ging auf die Betriebsbesuche und das Ergebnis der Aussprachen ein, die deut- lich die Belastungswelle in einer Zeit ge- ringerer Produktivität in den Vorder- grund stellten. Dr. Prior befaßte sich mit der derzei- tigen wirtschaftlichen Gesamtsituation in Österreich und verwies darauf, daß die Versprechungen der Bundesregie- rung nicht mehr aufgehen. So müsse der Sozialversicherungsbeitrag für die Pen- sionen erhöht werden, die Bemessungs- grundlage angehoben werden und ein dritter Mehrwertsteuersatz angewendet werden. Leider stimmt es nicht mehr, daß alle Arbeitsplätze gesichert sind. Auch in der Gesundheitspolitik und in der Regierungspolitik sind die Vorstei_ sammen. Als Zeitung dienten einer- seits das Evangelium und das christ- liche Buch, andererseits auch gegne- rische Bücher. Auf den Landstraßen von St. Jo- hann - Innsbruck - Südtirol - Italien und retour herrschte ein lebhafter Verkehr, oft 6 und 8 Pferde waren an einen Wagen gespannt, um uns Lebensmittel zu besorgen, nämlich Wein, Branntwein, Getreide, Reis und Südfrüchte; auch wurde dazumal Kaffee usw. eingeführt. Als Tausch- mittel und Gegenfuhr diente Schwei- zerkäse. Auch zu Wasser, auf dem InnfIuß, wurde Vieh und Käs nach Wien trans- portiert. Alle Mühlen, Werkstätten und Bergwerke zeigten lebhaften Ver- kehr. Die Maschinen standen damals noch unter Meisterhandarbeit; von landwirtschaftlichen Maschinen wuß- te man damals noch nichts. Betriebe wurden mit dem Wasserrad in Gang gebracht. Beim Licht gab es den Fort- schritt vom Leinöl zum Erdöl und in der Stadt zum Gaslicht. Alle anderen Erfindungen lagen damals noch im Dunkeln. Nun, das Volk fühlte sich mit billigen Unterhaltungen und Lust- Aus dem Tagebuch von Vater Simon Thaler, Oberndorf Geboren am 15. Mai 1864 Gestorben am 10. Jänner 1953
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