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Samstag, 29. Oktober 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Uns umgebenden Umstände bin ich zu nervös dazu. Damit war das Watten auch schon beendet. Na ja, sagte Dr. Luis Gasser, dann lassen wir jes lieber, nicht wahr! Schließlich ging dann alles gut und Sohn Lois kam zur Welt, er ist heute Bildhauer, aber derzeit noch auf Reisen in Afrika. Diese Sache hat mir persönlich besonders gut gezeigt, wie wichtig es ist einen guten Arzt, dm man Vertrauen schenken kann, im Haus zu haben. Selbst in der armseeligsten Dachwohnung war DDr. Luis Gasser stets ein guter Freund. Es kam aber auch vor, daß mich un- ser Dr. Gasser dies öfteren brauchtet, zum Beispiel wenn der Kurzwellen-Bestrah- lungsapparat oder die Höhensonne nicht mehr funktionierten, dabei konnte ich ihm wieder dienstbar zur Seite stehen. Klarerweise waren es zu jener Zeit nicht die modernsten Geräte und Apparate, aber bald funktionierten diese wieder, nachdem sie von mir zu neuem Leben erweckt worden waren. Nebenbei be- merkt wurde ich von Dr. Luis Gasser stets gut honoriert. Seinen Sohn Die- ter, den kannten meine Kinder beson- ders gut; übrigens war er ein Sehr net- ter, aber aufgeweckter Bub, wie könn- te ein Tiroler Bub auch anders sein. Er war nicht immer folgsam gewiesen, genau wie meine Kinder, doch ist er heute Arzt im Krankenhaus in Kitzhü- hei. Es dürfte etwas zu tun haben wenn man den Spruch zitiert, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Wir blicken auf viele Jahre zurück, die uns gute und weniger gute Zelten und Erinnerungen beschert haben, doch eines dürfen wir dabei nicht vergessen zu sagen, daß es ein Glück und ein Se- Um der obigen Verordnung nachzu- kommen, wurden von der Molkerei Kuchi bei Salzburg 60 Liter pasteu- sierter Rahm überführt und daraus ein einziger Buttermugl hergestellt und bei der Ausstellung gezeigt. Die- ser Buttermugl fand bei der Bevölke- rung großen Beifall. Man sagte, ein Fachmann fungierte als Preisrichter. Als dieser aber sah, daß der 25 kg schwere schönverzlerte Buttermugl kein Erzeugnis der Genossenschaft sei, wurde er aus der Preiskonkurrenz aus- geschieden und dafür ein 3 kg schwe- res „Schwelzerschmalzmugel", näm- lich Rözlschmalz, in die Bewertung genommen. Das Rözlschmalz stamm- te von einer Interessentschaftsalpe und wurde als erstklassig prämiiert. Und so wurden dazumals, wie auch heute, noch nicht genehmigte moder- ne Neuheiten gefördert und das Ur- alte und Praktische mißbraucht. Die Gehälter, Steuern und Abgaben gingen In die Höhe. Laut „Kitzbüheler Nachrichten" vom 23. Jänner 1937 war der Zusam- menbruch der Kreditanstalt. Ein neu- er Präsident wurde nach Wien geholt, gen war, einen Landarzt wie Dr. Gasser es war, im Dorfe Brixen ghabt zu haben. Wir wünschen daher unserem Ehrenbürger DDr. Luis Gasser, seiner Am 15. Oktober 1977 veranstaltete der Fleckviehizuchtverein unter Ob- mann Hans K n o 11 auf dem Seiwald- feld seine Pflichtschau. Insgesamt wur- den 150 Tiere vorgestellt, davon wurden 73 in die Klasse Ib, 49 in ha und 27 in die Klassia llb eingereiht. Verbancljsgeschäftsftührer Ing. Ernst H •u b e r fungierte als Ausstellungslei- ter. Er gratulierte den Züchtern zu ihren Erfolgen. Reith ist seit mehreren Jahren Umstellungsgemeinde und so wurde den Züchtern ermöglicht, durch Ankauf von guten Tieren ihren Viehstand aufzubauen und zu ver- bessern. Erfreulich war der zahlreiche Besuch von Freunden und Interessen- ten aus den Nachbargemeinden, beson- ders aber der von den Vertretern der Bezirks-Landwirtschaftskammer mit Obmann LA. Paul L a n m an n und Bez.-Sekr. Ing. Josef W ö r g 5 t t e r. Der Fleckviehzuchtverejn Reith dankt bei dieser Gelegenheit recht herzlich den Spendern der schönn Glocken, die aus Ehrenpreise ausgegeben werden konnten. Die Preisverteilung wurde vom Ge- biietsobmann Fritz W a lt 1, Stegerbau- er, St. Johann in Tirol, vorgenommen. Ing. Huber überreichte bei diesem An- laß an Obmann Hans K n oh, Unter- reintalbauer in Reith, im Namen des dessen Gehalt betrug täglich 2100 S. Direktoren dieser Bank beziehen Mo- natsgehälter zwischen 30.000 und 50.000 Schilling. Die Oesterrelchische Donaudampf schiff ahrtsgesellschaft zahlt ihren zahlreichen Direktoren 5000 Schilling und mehr. Noch 1932 gab es in Oesterreich Gehälter von jährlich 200.000 Schilling. Laut Bauernzeitung vom 2. April 1936 war damals die Katastrophe der Versicherungsgesellschaft „Phönix". Der Abgang betrug 1 Milliarde ein- hundertvierzig Millionen Schilling. - Wohin sind diese Unsummen ver- schwunden? Ein Referent, gegen den sich ein Verdacht richtete, wurde sei- ner Stellung enthoben. - Als er bei der Polizei erscheinen sollte, tötete er sich mit einem Schuß Ins Maul, um sich aller Verantwortung zu entzie- hen. So schrieb die Zeitung. Es waren aber auch Männer an der Spitze, die ehrlich und gerecht waren und jenes Vorgehen Immer bekämpf- ten, aber nicht mehr zusehen konn- ten. Es kam beinahe zu Bauernauf- ständen und es wurde in großen Ver- sammlungen beschlossen, die Gehälter lieben Frau Elisabeth und dem Sohne Dieter noch viele, glückliche Jahre zu- Sammen, in Zuifriedenbit und Ein- tracht. Tiroler Flreckvieh.zuchtverbandes das Ehrendiplom für 30jährige Tätigkeit als Vereinsobmann. Unsere herzlichsten Glückwünsche. Die Ergebnisse der Schau Name, Hof Ib ha hIb Brandstätter Martin, Seiwald 13 1 - Koidll Josef, Müfinerbauer 12 6 5 KoIdi Peter, Zimmerau 10 4 Hjetzenauetr G:idi, Veiten 7 2 - Kno]j Hans, Unterreintal 4 1 1 JöchJ Peter, Schröttbrg 4 1 - Burgstaller Christian, Sonnhoif 4 - - Mayrl Hans, Kohlhofen 3 3 2 Jöchl Egid, Oberhaus 3 2 - Keuschnigg Josef, Griesbach 3 2 - Reiter Johann, Gassnerbauer 3 1 - Adeisberger Thomas, Unteregg 2 2 1 Prethaler Michael, Sonnischwendt 2 - - zu kürzen, einen Steuernachlaß zu er- möglichen, das unrentable Subven- tionswesen etwas zu beseitigen, die Krankenkassen aufzuheben bzw. wie früher, Gemeindekrankenkassen oder Genossenschaftskrankenkassen zu gründen. Es wurden gegenüber der Regierung auch Drohungen laut, bis zur Verwirklichung von Einsparungs- maßnahmen keine Steuern mehr ab- zuführen. Ein Sprichwort lautet: „Jeden Men- schen rechtgetan ist eine Kunst, die niemand kann". Das Ende vom An- fang kann nicht beschrieben werden und anderswo heißt es, man soll jeden nach seiner Fasson selig werden las- sen. Und wenn dein Nächster dich mit Rat und Tat belehrt, kommt oft die Antwort: Mensch, hilf dir selbst zuerst! Im gesamten war dies eine finstere und trübe Zelt. Arbeitslosigkeit war nicht nur bei uns, sondern in allen Ländern und Städten der Welt. Lt. Zeitungsmeldungen gab es 25 Millio- nen Arbeitslose; der Zinsfuß stieg bis zu 15 Prozent. (Fortsetzung folgt) Erfolgreiche Fleckviebausstellung in Reith
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