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Toni Exenberger (Mi:te) m t einer Gruppe auf dem Fleidin; ganz links Fardl Maier im Gespräch vertieft. Der Fleicin (1896 m) ist der Mittelpunkt des Wes1endorer Höhen- wanderweges, der im heurigen Scmmer eröffnet wurde. Das Gipfelkreuz wurde 1976 von der Bergrettung Westendorf aufgestellt. Samstag, 29. Oktober 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 des FVV Kitzbühel am nächster... Da- her wird jede Tour von einem erfah- renen Bergführer angeführt. Gleich- zeitig ist jeder Teilnehmer unfallver- sichert. Voraussetzung für die Teil- nahme ist der Vorweis der Kitzbühe- ler Sommer-Gästekarte und eine berggerechte Ausrüstung, insbesonde- re gutes Schuhwerk, das vor jedem Bergausflug von den Bergführern kontrolliert wird. - Wenn den Vor- schriften nicht genüge getan ist, muß der Teilnehmer zu dessen eigenen Schutz und aus Rücksicht auf die üb- rigen Gäste zurückbleiben. Das Pro- gramm, welches 4C verschiedene Tou- ren beinhaltet, ist auf das Leisungs- vermögen abgestimmt. Es beginnt mit drei- bis vierstündigen Wanderungen in der Mittellage und steigert sich dann über fünf bis sechs Stunden bis zu 7- und 8-Stunden-Wanderungen, die eine maximale Seehöhe von 2100 Metern erreichen. Die leichten Touren sind am Anfang der Woche, d:e schwe- ren am Ende derselben angesetzt. Um zu einer schweren cder aus- dauernden Tour mitgenommen zu werden, muß jeder Gast eine leichte und mittlere Tour absolviert haben und im Bergwarderbuch aufscheinen. Dann entscheidet der Bergführer, ob dem Teilnehmer ein sogenannter „Langer Hatscher' zuzutrauen Ist. An die Entscheidung des BeLgführers hat sich auch diesbezüglich jeder Teilneh- mer ausnahmslos zu halten. Der dritte Punkt ist die Leistungs- kontrolle. Sie ergibt sich automatisch dadurch, daß jede Tour mit einem Führer gemacht wird und nur derarti- ge Touren in das Tou-renbuch einge- tragen werden. - Sie sind dann der Nachweis für den Erhalt des Lei- stungsabzeichens, der „Kitzbüheler Be:gwandergams". Diese wird mit 3 Touren in Bronze, mit 6 in Silber, mit 10.n Gold und mit 20 in Gold mit Granat verliehen. -- Das Leistungs- abzeichen macht große Freude und ist wohiverdien:. Sowohl die Wanderführer als auch die Unfallversicherung sind für alle Teilnehmer mit der Kitzbüheler Gä- stekarte kostenlos. Das Almwander- programm stellt ein Service des FVV Kitzbühel an seine Gäste dar. Wie das Ergebnis beweist, wird es in steigen- dem Ma-3 angenommen. Sommer 1977 Gesamtzahl der geführten Berg- wanderungen 111 Teilgenommene Nationen 9 Anzahl der Personen, die das Leistungszechen erhielten 315 Bergwandergams in Bronze 166 Bergwandergams in Silber 111 Bergwandergams in Gold 29 Bergwandergams Gold mit Granat 9 Sechs Jahre hindurch wurde an diesem System gearbeitet, umgebaut, ausgebessert, gefeilt. Die Mühe hat sich geohnt, der Erfolg gibt den In- itiatoren recht. Der FVV Kitzbühel als Organisator und Verantwortlicher gibt sich jedoch mit dem Erreichten nicht zufrieden. Anregungen aus den Rei- hen der Gäste und neue Erkenntnisse der Bergwanderführer werden bis zum Frühjahr 1978 verwertet werden und e.nige Ueberraschungen bringen. Dem Fcrdl Maier und dem Ton! Exenber- ger aber sei für ihre Liebe zur Auf- gabe und ihre Obsorge um die Gäste, die sie wie in den Vorjahren unfall- frei durch die Kitzbüheler Alpen ge- führt haben, mit einem der vielen, im Laufe eines Almwandersommers er- fundenen Gedichte vom Fremdenver- kehrsverband und von den Gästen herzlich gedankt. Gedankt wird sei- tens des Fremdenverkehrsverbandes Kitzbühel auch allen Vermietern, die mitgeholfen haben, ihre Hausgäste zu motivieren und auf das Almwander- programm aufmerksam zu machen, und insbesondere der Bergbahn AG Kitzbühel, die mit dem Sommerferien- paß und den stark ermäßigten Einzel- fahrten den Urlaubern in Kitzbühel mit der Gästekarte großartige Preis- vorteile verschafften und durch die sehr gästefreundlichen Tarife das Programm beachtlich unterstützten. Obmann: KR Wolfgang Hagsteiner Direktor: Dr. Josef Ziepl Rückblick auf das Almwandern in den Kitzbüheler „grünen Bergen" im August-September 1977 Verfaßt und vorgelesen anläßlich der Verleihung der Leistungsabzeichen in Kitzbühel, Hotel Tenne, am 2. Septem- ber 1977 von Gerti Rafailidis, D 6478 Nidda 1, Bahnhofstraße 26. Erlaubt mir einen Vers zu sagen von diesen wundervollen Tagen, die wir erlebt im Land Tirol, wo Kitzbüh'l ist die Metropol' für Herbst-Almwanderungen - in Zeitungen schon oft besungen -. Deshalb sind wir hierher gefahren, vom Norden meist, in großen Scharen, um wandernd Berge zu genießen, auch manche Freundschaften zu schließen. Kitzbüh'l, das ist der rechte Ort; am liebsten woHn wir gar nicht fort! Dies nicht zuletzt - ich sag es klar - durch Ferdl, Toni, unser Paar, das nirgends seinesgleichen hat! Die beiden setzen alles matt: Ihr Wandergeist zieht uns in Bann, die Menschenführung schließt sich an; die beiden kombinieren gut und bringen unter einen Hut, was, alt, was jung, was dick, was dünn; nur Querolanten sind nicht „in"! Beim Wandern sind wir solidarisch, auch wenn die Sache manchmal haarig. Wenn einer sich das Knie verrenkt, dann steht ein jeder bei und denkt: es könnte dir ja selbst passieren, drum geh'n wir langsam, ohn' pressieren. Der Ferdl holt die Binde raus, gewürzt mit „Berggeist", ei der Daus! Dann geht es weiter durchs Gestrüpp, der Kurt gibt seinem Knie 'nen Schnick, das schmerzverzerrte Antlitz lacht, Knie funktioniert, Geist ist erwacht. Als Dank gibt's den Genesungstrunk, das ist für Fröhlichkeit ein Fund! Am Schluß steht groß „Verbrüderung". (Die Sache „Knie" war gar nicht dumm!) Ein andermal beim Boaeinhackeln, da kann kein Wand'rer lange fackeln, der Toni sorgt für großen Spaß, nur einer schmeißt ihn selbst ins Gras!
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