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Seite 32 Kizbühele'r Anzeiger Sdmslag. 24. Oktuber 1977 Moik. Es spielten an diesem Abend nach der feierlichen Schallplatten- übergabe pausenlos die angeführten Alpenland-Musikanten zur Freude der jüngeren Generation, die sieh so zahl- reich eingefunden hatte, und man muß erwähnen, daß dies ein wirklich gut gelungener Musikantenabend war. Beratungsstellen im Bezirk Kitzbühel Das Referat für Schulpsychologie und Bildungsberatung, das dem L'andeschul- rat für Tirol angeschlossen, ist und in Wörgl seinen Sitz hat, bietet. folgende Beratungsmöglichkeiten an: Erziehungsberatun.g '(ausführliche Un- tersuchung des Kindes, Verhaltens- schwierigkeiten, Erziehungsprobleme) in der Erziehungsberatungsstelle das Lan- des Tirol, Innsbruck, Anichstraße 40. Te- lefon, Voranmeldung (0 52 22 - 32 0 93) an Werktagen zwischen 8 und 12 Uhr erwünscht, Sprach- und .Sprechstärungen (Hilfe bei Stottern, Sprach-und Sprechstörun- gen, S-Fehler usw.), Behandlung durch stelle des Landes Tirol, An.ichstraße 40, Logopäden der Erziehu'ngsberatungs- Tel. 0 52 22 - 35 7 46. Beratung jeweils Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr. Probleme mit 'Drogen und mit Alko- hol (Konfliktbesprechung, Vermittlung von Kursen, Überwindung von Schwie- rigkeiten mit dem Arbeitsplatz usw.). Beratung jeden 1. und 3. Dienstag im Monat von 11 bis 14 Uhr im Therapie- zentrum K itzbü hei:, Achenprornena:de 4', Tel. 0 53 56 - 24 37, Telefonische Voran- meldung erwünscht (0 52 22 - 45 .3 00). Familienberatung (Beratung in Kon- fliktsituationen, 'bei Partners'chaftspro- blemen, Familienplanung, Generations- konflikten, 'sexuellen 'Fragen usw.) in Wörgl, B'ahnhof'straße 8, Tel. 0 53 32 - 25 31, jeden Mittwoch von 14 'bis 19 Uhr, jeden Dienstag von 10 bis 13 Uhr. Tele- fonische Voranmeldung erwünscht. (T1. 0 53 32- 2531). Die Beratung erfolgt. durch eine Ehe- und Fam i.l:ienberat cnn, Schu'lpsycho.logie und Bildungsbera- tung (Schuifähi.gkeitsuntersuchung, Schullaufbahnberatung, Beratung bei Lern- und Verhaltensschwierigkeiten, Information über schulische Ausbil- dungsmöglichkeiten) in Wörgl, 'Bahnhof- straße 6, Tel, 0 53 32 - 32 87, nach Ver- einbarung. Telefonische Voranmeldung an jedem' Werktag von 8 'bis 12 Uhr. Behindertenberatung (Rehabiiitat'ions- maßnahmen bei geistig Schwerstbehin- derten und Körperbehinderten., schuli- sche,, 'berufliche und gesellschaftliche Eingliederung und Heilmaßnahmen) im Therapiezentrum Kitzbühel, Achenpro- menade, Tel. 0 53 5.6 - 24 37. Beratung je- den 2.. und 4. Dienstag im Monat von 10 bis 12 Uhr. Psychologischer Beratungsdienst (Be- Als sich am 10. Juli 1777 in der Gaststube vom Stanglwirt der De- chant Martin Mayer von St. Johann, der Pfleger Johann Andreas v.Wörndle von Kitzbühel und der Vikar Christian Paul Aigner von Going zur Schluß- abrechnung über den Neubau der Kir- che zusammensetzten, konnten sie gu- ten Mutes sein: Die Endabrechnung erbrachte einen Ueberseh.uit von 295 Gulden! - Zum Tag der festlichen Kirchweihe wurde alles aufgeboten, was an Festlichkeit, möglich war. Es kam ja der Bischof der Diözese selbst, Ferdinand Christof, Reichsgraf zu Zell und Trauchburg, Erbtruchseo des Hochstiftes Salzburg. Am 20. Oktober 1777 erteilte er der neuerbauten Vi- kariatskirche von Going die kirchli- che Weihe; fünf Tage später fand die gleiche Zeremonie in Westendorf statt. Jahrzehntelang war in Going -- da- mals noch Vikariat. von St. Johann -- um um den Neubau geredet worden; er war längst überfällig. Die alte gotische Kirche, von der wir 1398 erstmals et- was hören, war durch die vom Berg- bau am Rerobichl bedingte Bevölke- rungsexplosion viel zu klein gewor- den. Bei allen Visitationen wird Klage darüber geführt, daß es nicht einmal möglich sei, ein Speisgitter aufzustel- len! Trotzdem hatte man sich noch 1723 bemüht, der Kirche durch Ein- ziehung eines barocken Stichkappen- gewölbes ein moderneres und freund- licheres Aussehen zu verleihen. Auch beim jungen Simon Benedikt Faisten- berger bestellte man im gleichen Jahr um 21 Gulden ein neues Gemälde, das leider nicht mehr erhalten ist. Doch gerade diese Veränderung im Gewölbe war der entscheidende An- stoß zum Neubau: - Man hatte die Schub- und Druckverhältnisse des neuen Gewölbes schlecht berechnet, so daß sich bald solche Risse zeigten, daß man an einen völligen Abbruch denken mußte. Zunächst waren je- doch große Hindernisse zu überwin- den. Vor allem herrschte Uneinigkeit über den Standort der neuen Kirche. Der Dorfwirt Johann Oberhauser hat- te zahlreiche Eingaben nach Salzburg an die chiemseeische Amtsbehörde ge- schickt, man möge doch den Neubau zwischen seinem Anwesen und dem Schmied errichten. Der Platz sei viel sonniger und trockener und auch bei Feuersgefahr durch die Nähe des Ba- ches mehr Aussicht auf erfolgreiches Löschen. Aber man ließ sich von diesen Schein- argumenten, deren Eigennützigkeit nur allzu klar durchschimmerte, nicht überzeugen. So blieb es bei dem ur- sprünglichen Ort. Der damalige Seelsorger. Vikar Carl von Andretter, sah sich aber durch die große Arbeitslast, die dieser Neubau mit sich bringen würde, überfordert. So traf er mit einem befreundeten Priester, dem Westendorfer Vikar Christian Paul Aigner, eine Abspr.a- ehe, daß sie für die Dauer des Kir- chenneubaues die Gemeinden vertau- schen würden. Aigner hatte unmittel- bar zuvor in Westendorf den Neubau der Kirche geleitet und war daher mit. diesen Schwierigkeiten vertraut. 1772 wurde dieser Wechsel vollzogen und Aigner nahm das schon eingear- beitete Team aus Westendorf mit.: Den Baumeister Andrä Hueber aus Kitzbühel, den Zim'nerm,eister Mi- chael Haller von Aurach, den Maler Matthias Kirchner, gleichfalls aus Kitzbühel. Wenn trotzdem die Goinger und die Westendorfer Kirche nicht sehr ähn- lich sind, so ist das vor allem darauf zurückzuführen, dao in dem damals politisch salzburgischen Brixental die Hofbaumeisterei, die von Hueber vor- gelegten Pläne stark verändert hatte, während er in dem tirolischen Going seine ureigenste Planung zu verwirk- lichen vermochte. 1774 war in Going Baubeginn. Da Andrä Hueber aber gleichzeitig noch in Zell am Ziller mit dem Neubau der Dekanatspfarrkirche und acht Pro- fanbauten beschäftigt war, führte in Going der aus Brei.tenbach stammen- de Maurermeister Georg Huber die Bau'autsicht. Die Kirchenrechnungen geben inter- essante Aufschlüsse über die Hand- werker, die am Bau beschäftigt wa- ren. Andrä Hueber forderte für den Rohbau 4902 Gulden, der Zimmermei- ster Michael Haller erhielt. 1580 fl. der Goinger Schmied Jakob Hundegger 497 fL der Kit,zbüheler Schlossermei- ster Franz Witting 114 fl. Das große Kuppelt'resko „Die Verehrung des hl. Kreuzes" malte Matthias Kirchner um 375 fi. Der Stukkateur Franz Gras- mayr, ein Mitarbeiter des in Wesso- brunn geschulten Anton Gigi, erhielt 75 fi. Letzerer hat. seinen Namenszug auf dem prachtvollen Schalldeckel der Kanzel verewigt. Der Waidringer Maurermeister Josef Granbacher brachte den roten Marmorfußboden von der Loferer Alm, der Hagauer Steinmetzmeister Martin Dum erhielt für die aus Kramsacher Marmor ge- fertigten Türsturz und die beiden Em- porensäulen 155 Gulden. Der Goinger Bildhauer Thomas Ehem, ein Schüler ratung bei Erz'iehungsschwierigke'iten rung (0 53 58 - 2.1 31 Jugendamt) durch von Kindern und Jugendlichen) über das den psychologischen Beratungsdienst des Jugendamt, nachtelefonischer Vereinba- Landes Tirol, Die Pfarrkirche Going jubiliert
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