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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Oktober 1977 Noch etwas fällt mir grade ein: ein Ruf ging ins Gedächtnis ein; wenn wir durchs Gatterl sind marschiert, dann rief der Toni ungeniert: „Der schönste Bua macht 's Gatten zua!" Ganz langsam gingen uns're „Knaben"; d i e Ehre wollt' ein jeder haben! So wandern wir bei Regen, Sonne, nicht ohne Pein, doch stets mit Wonne. Bis man erreicht das Gipfelkreuz rinnt Schweiß, doch keiner je bereut's, und erst beim Abwärtsgeh'n quermang, da kommen Knie' und Füße dran, die hurtig in die Almen eilen, um hier gemütlich zu verweilen! Dies fiel mir grad so eben ein, noch vieles ging in diesen Reim von uns'ren Alm-Bergwanderungen, - sie sind noch lange nicht verklungen —! Traditionsgemäß wurde auch heuer wieder am Kirchweihsamstag, 15. Ok- tober die Gelöbnlswallfahrt der Heim- kehrer der Bezirke Kufstein, Kitz- bühel, Lienz und Zell am See zur Gnadenkapelle Jochbergwald durch- geführt. Insgesamt nahmen an der Wallfahrt 36 Kameradschaften mit 655 Mann und vier Musikkapellen (Jochberg, Kirchberg, Aurach und Stuhifelden) teil. Mit den Ehrengä- sten und zivilen Wallfahrern waren über 1000 Personen in Jochbergwald. Bezirksobmann Knoll (Kitzbühel) konnte insbesondere begrüßen: Pater Christian vom Franzlskanerorden Innsbruck, Pfarrer Rößler, Jochberg, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Effen- berger, Zell am See, und Dr. Andreas Braun als Vertreter des Bezirkshaupt- mannes von Kitzbühel, die Bürger- meister Herbert Nolchl (Kirchberg), Heinz Huber (Jochberg), Oek. -Rat Franz Höck (Oberndorf) und der Bür- germeister von Hollersbach. Das Bun- Pressefoto Engelbert Opperer, Kitzbuhe Bezirksobmann Egid Knoll bei der Begrüßungsansprache Der Gag, den Kitzbüh'l sich erdacht, liegt darin, daß nach jeder Nacht 'ne Wanderung wird durchgeführt, sechsmal die Woche, wie's gebührt, und das noch ohne Preisaufschlag bei jedem Wetter ohne Frag'. Des freitags sitzen wir — wie heute -‚ auch Dr. Ziepl, seine Leute, mit Bergführern und uns Touristen, um für die „Wandergams" zu rüsten, die nicht nur jede Brust jetzt schmückt, erinn'rungswürdig sie beglückt! Auf jeden Fall — das steht hier fest -‚ wir wünschen nur das allerbest' dem Ferdl und dem Toni hier! Ich glaube ihr seid auch dafür, daß ich biet' noch zwei Worte feil: „Den beiden Helden ein ‚‚Berg Heil! desheer war vertreten durch Oberst- leutnant Hofreiter und Hauptmann Schranzhof er; das Landwehrregiment T'rol durch Oberstleutnant Sollereder und die Gendarmerie durch Bezirks- Kmdt. Kontr.-Insp. Pontiller. Der Oesterr. Kameradschaftsbund war durch den Landesobmann von Ti- rol Vzbgm. Arthur Haidi und Präsi- diumsmitglied Schützenhauptmann Dr. Otto Wendung und die Kriegs- opferkameradschaft durch Obmann Kassian Aigner vertreten. Das Kommando über den Aufmarsch, die Ordnung zur Feldmesse und zur Defilierung hatte die Kameradschaft Kirchberg inne. Kirchberg war auch mit der Schützenkompanle unter Hptm. Albert Wörgötter vertreten. Deber 100 Jahre ist das Gelöbnis der Veteranen nachzuweisen und über 300 Jahre die Marienwalifahrt von Joch- bergwald. Die heurige Wallfahrt war von schönem Wetter ausgezeichnet und auch durch eine starke Teilnah- me aus dem Tiroler Unterland. Früher waren die Pinzgauer Kameradschaf- ten oftmals in stärkerer Anzahl ver- tr€ten, heuer war die Teilnehmerzahl aus dem Tiroler Unterland doppelt so ho-Ih wie jene der Pinzgauer und der Osttiroler. Die Veteranen und Mitglieder des Kameradschaftsbundes, die Kaiser- jägerkameraden und die Kriegsopfer wurden durch Ansprachen von Hofrat Dr. Effenberger, Vzbgm. Reg.-Rat Dr. Hidl, Dr. Andreas Braun und Oberst- leutnant Reinhold Hofreiter ausge- zeichnet. Für den erkrankten Bezirks- hauptmann vom Oberpinzgau Bgm. Schweinberger überbrachte Karl Schläffer aus Mittersill die Grüße der Kameraden des Oberpinzgaues. Die Gelöbniswallfahrt zur Gnaden- mutter Jochbergwald wurde mit einer Defilierung vor den Ehrengästen ab- geschlossen. Dank an die Gendarmerie für die schützende Verkehrsregelung. Gewerbepensionisten aus Bezirk Kitzbühel unterwegs Auch heuer kamen wieder über 400 Gewerbepensionisten aus dem Bezirk Kitzbühel zusammen, als der Wirt- schaftsbund zur Fahrt ins Blaue ein- lud. Bei herrlichem Herbstwetter ging die Fahrt über Lof er, das „Deutsche Eck" und Reichenhall nach Salzburg, wo in Maria Plain ein erster Halt vor- gesehen war. Nach einem Besuch der Wallfahrtskirche und einem Blick auf das teilweise noch unter einer Nebel- decke liegende Salzburg ging's hin- ein in den Flachgau zum Trumer- und Mattsee. In Mattsee war beim Bräu- wirt und im Gasthof Post der Tisch bereits gedeckt und man ließ sich das ausgezeichnet zubereitete Essen gut schmecken. Anschließend wurde der kleine Ort besichtigt, die sehr schöne Kirche besucht oder ein Spaziergang auf der Seepromenade unternommen. Dann ging es weiter Richtung Obern- dorf, wo die Besichtigung der Stille- Nacht-Kapelle auf dem Programm stand. Vorher gab es alled1ngs eine ungewollte Fahrtverlängerung, als sich der erste der 9 Busse bei einer Straßenkreuzung verfuhr und so statt direkt nacWOberndorf, zunächst nach Mattighofen fuhr. Die verlorene Zeit ließ sich nicht mehr einholen und man traf später als vorerst angenommen wurde, beim Huberbräu in St. Johann ein, wo eine kräftige Jause, das Trio „Schneewinkl" und Ehrengäste auf die Reisegesellschaft warteten. Bald herrschte beste Stimmung im Saal und man ließ sich die Jause bei den Klängen der Musik gut schmek- ken. Ein paar Worte von Landesrat Komm.-Rat Christian Huber, mit dem auch Komm.-Rat Ing. Karl Berger, KR Wolfgang Hagsteiner und Kammer- Bezirksstellenleiter Hugo Beimpold gekommen waren, ein Rosengruß von Komm.-Rat Berger an alle Damen und eine Verlosung von einigen Fla- schen Südtiroler Roten rundeten das Programm ab, ehe es dann wieder in die Heimatorte ging. Landesrat Huber dankte bei dieser 3elegenheit allen, die zum Gelingen des Tages beigetragen hatten, den Busunternehmen und Ihren Fahrern, den Spendern der Rosen und des Wei- nes, der Musik und denen, dte durch Spenden den Tag ermöglicht hatten. Dank sagte er auch jenen OeWB- Funktionären, die sich als Reisebeglei- ter zur Verfügung gestellt hatten und so wesentlich zum Gelingen beitru- gen. Auch den Leuten vom Roten Kreuz, die sicherheitshalber mitgefah- ren waren, dankte der Landesrat. So ging ein schöner Tag viel zu rasch zu Ende und der Dank der Teilnehmer galt allen, die zum Gelingen beigetra- gen hatten, und dem Organisator Be- zirkssekretär Dieter Küchenmeister. Von der Gslöbniswallfahrt Jochbergwold
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