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Samstag, 5. November 1977 büheler Saitenmusik zum Ausklang auf. Mit großer Freude wurde ein Kurzbericht von Gründungsmitglied Hermann Reisch aufgenommen, der an diesem Abend die Urkunde anläß- lich der Ehrenbürgerschaft in Kitz- Bürgermeister LAbg. Hans B r e t- t a u e r hielt am Vortag des Staats- feiertages, 25. Oktober 1977, im Fest- saal des Bezirksstellengebäudes Kitz- bühel der Tiroler Handelskammer, im Rahmen der Jungbürgerfeier, die An- sprache aus Anlaß der Ueberreichung der Urkunde über die Ernennung zum Ehrenbürger an Altbürgermeister Hermann R e i s c h. Brettauers klare Worte zu den Verdiensten des jungen Ehrenbürgers folgen hier: „Lieber Altbürgermeister Hermann Reisch! Verehrte Familie Reisch! Lie- be Jungbürgerinnen und Jungbürger! Hochverehrte Gäste! Heute ist zwar Jungbürgerfeier, doch schien uns gerade diese Feier beson- ders geeignet, einen verdienten älte- ren Mitbürger zu ehren, weil die jun- gen Mitbürger einmal in unsere Fuß- stapfen treten werden und von den Leistungen und Opfern ihrer Vorgän- ger wissen sollten. Der Gemeinderat der Stadt Kitz- bühel hat In seiner Sitzung am 24. Feber 1977 beschlossen, dem Altbür- germeister Hermann Reisch in Wür- digung seiner Verdienste um die Stadt Kitzbühel zum Ehrenbürger zu ernen- Kitzbüheler Anzeiger bühl erhalten hatte. Der Verein sprach ihm die herzlichen Glückwün- sche aus und erinnerte daran, daß unter Reischs Bürgermeisterzeit der Grundstein zum Museum gelegt wur- de. Hans Wirtenberger nen. An seinem 75. Geburtstag konnte ich Hermann Reisch diesen Beschluß offiziell zur Kenntnis bringen. Kitzbühel ist mit solch öffentlichen Ehrungen immer sehr sparsam umge- gangen und hält dies auch heute noch so, weil man der Auffassung ist, daß Ehrungen nur dann ihren Wert ha- ben, wenn sie selten erfolgen. Umso mehr spricht es für die Fair- neß unseres neuen Ehrenbürgers, daß gerade während seiner Amtszeit ein Sohn unserer Stadt aus dem Priester- stanc. zum Ehrenbürger ernannt wur- de: der unvergessene Stadtpfarrer Joseph Schmid. Die Ehrenbürger Stadtpfarrer Jo- seph Schmid und Weihbischof Dr. Johannes Filzer sind 1962 verstorben. Der einzige noch lebende Ehrenbür- ger ist der Altlandtagspräsident KR. Johann 0 b e r m o s e r aus Wald- ring. Auch ihm wurde während der Amtszeit von Hermann Reisch diese Würde zuteil. Er ist aus Gesundheits- gründen leider nicht imstande, an der heutigen Jungbürgerfeier tellzu- nehmn, doch hat er mit einen so warmherzigen Brief geschrieben, daß ich ihn mit Ihrer Erlaubnis verlesen möchte: Seite 11 „Verehrter Bürgermeister, lieber Freund! Die Einladung zur Jung- bürgerfeier habe ich dankend erhal- ten, muß jedoch bitten, mich für entschuldigt zu halten, da ich aus gesundheitlichen Gründen leider nicht dabei sein kann. Ich war eben ein paar Wochen in der Medizini- schen Klinik in Innsbruck und muß Ende d. M. zur Nachbehandlung wieder dorthin. Ich wünsche Euch ein schönes und sinnvolles Fest und bitte Dich, dem Altbürgermeister Reisch und seiner Frau und allen, die nach mir fragen, meine besten Grüße zu ver- mitteln. Alle Ehre für Kitzbühel grüßt Euer Johann Obermoser." Lassen Sie mich nun einen kurzen Abriß über das öffentliche Wirken un- seres neuen Ehrenbürgers geben. - Er erhebt nicht Anspruch auf Voll- ständigkeit, denn ein vollständiger Bericht würde den zeitlichen Rahmen dieser Feier sprengen. Hermann Reisch ist der Sohn eines um Kitzbühel hochverdienten und über die Grenzen Oesterreichs hinaus bekannten Vaters, des Altbürgermei- sters und Skipioniers Franz Reisch, dem Kitzbühel neben der Pforte des Rathauses ein Denkmal errichtet hat. Doch haben es Söhne solch erfolg- reicher Väter immer schwerer als an- dere, im Leben zu bestehen, da ihre Handlungen und Leistungen immer an denen ihrer Väter gemessen wer- den. Hermann Reisch hat jedoch diese Herausforderung angenommen und im Leben und öffentlichen Wirken bestanden. Schon knapp nach Beendigung des Ersten Weltkrieges hat sich Hermann Reisch als blutjunger Mensch mit ei- nigen Idealisten zusammengefunden und alle Anstrengungen unternom- men, um den für Kitzbühel lebens- wichtigen Fremdenverkehr anzukur- beln. So ist es heute noch wenigen bekannt, daß er selbst in dieser Zelt auf seine Kosten einen Kitzbüheler Fremdenführer herausgebracht hat. Sein Wirken für die Belange des Fremdenverkehrs bestimmte das Le- ben der nächsten zwei Jahrzehnte. Wie so viele andere Altersgenossen durch die Wirren der dreißiger Jahre, die Not des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegserlebnisse geläutert, hat Hermann Reisch das erstemal 1956 in den Kitzbüheler Gemeinderat kandidiert, um seine ganze Kraft dem Wohl seiner Heimatstadt zu widmen. Er wurde zum Vizebürgermeister ge- wählt und blieb es bis 1959. Am 4. April 1959 wurde Hermann Reisch zum Bürgermeister gewählt und hatte dieses Amt bis zum 18. April 1974 inne, also durch volle 15 Jahre. Ehrenbso 00 ürgerurkunde für Hermann Reisch eh reJILJk —q1rffm. t3fl5j.j K Kitzbühel rankenhaus der Stadt E i'i R E N U R X N D E Histo-risches Lamberg-Archiv Der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel F hat gemäß §5, Abs.2 der Tiroler Gemeindeordnung 1966, r LGBI Nr4/1966 ir seiner Sitzung vom 24 Februar 1977 DOppelhauptschule Herrn Hermann Reisch BURGERMEISTER DER STADT KITZBUHEL Hochbehälter Sonnberg 1959-1974 zum Ehrenbürger Tirols erstes Umweitgüteslegel Für den Gemeinderat: t. 1 /eIt 37- 2V Georg er gm Michael st Horn bg 9mel ster Hans Brettauer er u.Lan d5pstbg 0 d Generalkläranlage Himmelreich Foto Tirol - K. Lazzai
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