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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 5. November 1977 burg, die Franziskanerkiirche in Salz- burg und die Pfarrkirche in Braunau stammen. Die heutige Turmhaube allerdings datiert erst von 1712. Im Innern wurde die Kirche 1786 barockisiert, doch ist der Gesamtein- druck von Langhaus und Chor noch heute von der Gotik bestimmt. Wie aus dem 14. Jahrhundert stam- mende Freskenreste sowie en ebenso altes spitzbogiges Sakramenthäuschen im Cor beweisen, wurde übrigens beim Neubau der Kirche zuntindest im Be- reich des Chores der Sockel des alten Kirchengebäudes stehen gelassen und als Basis für den Neubau benutzt. Die mit ihrem massigen Turm um vieles älter wirkende Liebfrauen-Kir- che am Friedhof hingegen, erwuchs in zwei Phasen. Zuerst entstand im 14. Jahrhundert die anmutige Marienka- pelle mit der Krypta, während in den Jahren 1569 bis 1576 auf dieser Kapelle der mächtige Glockenturm aufgesetzt worden ist, der benötigt wurde, um eine damals angeschaffte große Glocke sicher aufhängen und läuten zu können. Für das zarte Türmchen der St.-An- dreas-Kirche war sie nämlich zu schwer. In der westlichen Nachbarschaft der Pfarrkirche befindet sich das Pfarr- Die Volksmission neuer Art, wie sie seit dem 23. Oktober von den Pallotti- nerpatres Kurt-Josef Hirsch, Conny Schultis, Bernd Steher, Sepp Franz, Hans Wamsler und Nikolaus Sauter in Kitzbühel durchgeführt wird, findet Re- sonanz. Die ersten Tage waren der Schuljugend und der jungn Genera- tion gewidmet. die Schulen wurden aufgesucht und das Gespräch mit den Schülern begonnen, Gesprächsrunden setzten mit der Jugend fort. Danach ist die Mission der Gesamtgemeinde auf- genommen worden, die noch bis ein- schließlich Sonntag, 6. November läuft. Das Veranstaltungsprogramm wurde verdichtet und dabei jede Altersgruppe erfaßt. Durch die Verlagerung in die Wohngebiete Eisenbad und Vordergrub, wurde verstärkt die Bevölkerung un- serer Stadt in den geographisch abge- legeneren Vierteln angesprochen. Wie es bei allen Missionen, die von den Pal- lottinerpatres gemacht werden, zu be- obachten ist, war und ist es auch in Kitzbühel: Der Besuch ist gegen Schluß stark steigend. Besonderem Interesse begegneten die Sondervorträge für Ehe- und Braut- leute zum Thema „Wie soll ich als Christ meine Ehe leben?" Dazu haben die Missionare, die im gesamten süd- deutschen Sprachraum tätig sind, keine Patentrezepte, aber wesentlich mehr als allgemeine Floskeln, wie mancher Zu- hörer zuerst befürchten mochte. In den haus, welches hier „auf der Kugelstatt" bereits im Jahre 1314 erstmals als Be- hausung für den seit 1308 nachweis- baren Geselipniester oder Vikar erbaut wurde. Seine heutige Gestalt erhielt es 1642 und zwar als kleines Dominikaner- kloster, da dieser Orden von 1640 bis 1784 die Seelsorge von Kitzbühel ver- sah, was in der Geschichte dieses Ordens einen Sonderfall darstellt. Die um 1361/65 als einziges Gottes- haus innerhalb der Stadtmauer erbau- te St. Katharinen-Kirche wurde bereits erwähnt, so daß wir hinsichtlich der katholischen Sakralbauten nur noch auf das Ka,puzinerkloster hinzuweisen ha- ben, welches 1697 vom Reichsgrafen Johann Adam von Lamberg gestiftet und dessen Kirche und Klosterbau 1702 geweiht worden ist. Schließlich verdient es unsere Beach- tung, daß Kitzbühel im Jahre 1962 eine nach den Plänen von Clemens Holz- meister erbaute evangelische Christus- kirche erhielt, die seit 1967 Sitz der da- mals errichteten Evangelischen Pfarr- gemeinde Kitzbühel ist. Das Wirtschaftsleben der Stadt Kitzbühel (Schluß folgt!) Vordergrund gestrichen wurde, daß die Gattenliebe eine vollmenschliche Liebe sein müsse. Mann und Frau sollen mit- einander ihr Menschsein verwirklichen. Diese Liebe sucht nicht sich, sondern die Ergänzung des Ich im Du des an- dienen. Diese Liebe meint den ganzen Menschen auch mit seinen Grenzen und Schwächen. Eheleute müssen immer wieder einander helfen, gemeinsam zur vollmenschlichen Liebe zu gelangen. Die ganzheitliche Liebe wird in drei Liebes- kräften wirksam: Im Sexus als dem körperlich-sinnlichen Begehren, im Eros als der geistiig-seelischen Liebeskraft und in der Caritas als der selbstlos gewordenen Liebe, die den Partner liebt, nicht weil er etwas zu bieten hat, sondern weil er ganz „Du" ist. Zum gegenseitigen Annehmen gehören im- mer Zeichen des alltäglichen gemein- samen Lebens, wie Zärtlichkeit, tägliche Bestätigung und Anerkennung und immer neues Vergebenkönnen nach Streitigkeiten. Ohne dieses Zeichen der Liebe kann auf die Dauer die Ehe nicht bestehen. Eheliche Partnerschaft und verantwortete Elternschaft stehen •im Mittelpunkt. Die letzte Verantwortung dafür kann nicht dem kirlichen Lehr- amt überantwortet werden, sondern nur den Eheleuten. Der Papst wisse wohl um die Nöte, wenn Eitern aus Gewis- sensgründen zu weiteren Kindern nicht mehr „Ja" sagen dürften. Anschließend an die Sondervorträge entfachten die dazu abgegebenen Fra- gezettel eine offene und rege Diskus- sion. Dieser Dialog über ein so bren- nendes Problem zählt wohl mit zum Wertvollsten, was eine DialogmLssion einer Pfarrgemeinde zu bieten hat. Man spürt auch in Kitzbühel Interesse an religiösen Gegenwartsproblemen in ei- ner Zeit, die weltanschaulich und reli- giös erschüttert zu sein scheint. In dieser Woche ist die Mission noch in vollem Gang. Die Bevölkerung ist zu den Veranstaltungen herzlich eingela- den. Am Freitag ist das Tagesthema „Leid - warum? Tod - was dann?", am Samstag „Maria: Urbild der Kirche und Mutter aller Glaubenden" und am Sonntag wird die Frage aufgeworfen „Sind wir eine lebendige Christenge- meinde?" Die Schlußfeier 'ist am Sonn- tag, 6. November, 15 Uhr, in der Pfarr- kirche. Dazu werden Autobusse einge- setzt. Abfahrtszeit ab Staudach: 14.30 h, Zusteigmöglichkeit: Badhaus. Auch aus Richtung Nord wird ein Bus eingesetzt. Abfahrt iSiedlung Frie- den 14.30 Uhr, Zusteigmöglichikeit: Himmelreich und Bauhof. Ab Gund- habiing fährt ebenfalls ein Bus zur Schlußfeier, Zusteigrnöglichkeit besteht bei der Reither-Kreuzung und bei der Station Schwarzsee. Die Missionare besuchen auch an den letzten Tagen gerne Kranke und Geh- behinderte, die daheim die Sakramen- te empfangen möchten. Persönliche Be- suche und Aussprachen können jeder- zeit vereinbart werden. Am Schluß- sonntag ist keine Beichtgelegenheit. Die Kirchensammlung am Schlul3tag der Mission sind der Dank der Pfarre für die Einsätze der Missionare. Der Erlös wird der Pallottinermission In Zentralindien zur Verfügung gestellt. Abschied vom Kaiser! Von Hofrat Dr. Carl Brockhaujsen, geb. am 9. Mai 1859 in Emmerich am Rhein; gestorben am 16. September 1951 In Kitzbühel. Seine Gattin Elsa starb in Kitzbühel als älteste Gemeindehürg- nin am 21. Dezember 1973 im 100. Le- bensjahr. Noch einmal möcht ich den Kaiser schau'n den Kaiser in seiner Pracht. Umsäumt vom silbernen Wolkenschaum umstrahlt von den Sternen der Nacht! Doch Abschied nehm' ich vom fklsirgen Berg und ziehe betrübt in die Stadt, zu leben unter Zwergen ein Zwerg: Doch die Sehnsucht wird nimmer satt. Nach des Kaisers herrlicher Riesengestalt die ich wachend und träumend geschaut, und die mit magischer Zaubergewalt die sehende Seele erbaut. Mission: Die Kirche sucht den Dialog Volksmission neuer Art noch bis Sonntag in Kitzbühel
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