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Mairing, auch Klosiermnauring genannt, sei 1967 Ausgargspunkt des Alrnererfahrns. - Das gotische Portal trugt cie Jahreszah 144E. Almererfahr'n-:i ,n .. Kitzbühel 111977 Sehe 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. November 1977 Auch heuer wider wurde in Kitz- bühel der uralte Brauch des „Almerer- falzr'rs geübt. An die 3) Männer zogen, glockerJäutend, in d: Stadt und durch die Stra3en der Stidt An eiigen Puiik- ten, v:rnehmlich dort, wc e-->n „Kas:e- 1er' keenzt wurde ertönte der Alpe- ra-Jxller. Das Gljckengeläute war ha gan2en Talboden zu hören, ja bis hin- daß sie auf der Seidlaim sogar den auf zur Seidlaim. Die Modi berichtete Jodi3r hören konnte. Der Brauch wird von der. inheimschen wie auch v:---i den Gist'en mit Freude auigenoimmemn. Heuer waren mehr Männer als bis].er dabei und das Geläute mit den Spets- und Tuschglocken war harmonisch ab- gest mrnt. Kein falscher Ton trübte ±e Stimmung, dafür scrg:ie der Initiator Andre Feiler. Erstmals nach dem Krieg wurde das Almereriahr'n 196v durch die Mitglie- der der Tanz- und Stimmurigskapelle „Die lustigen K;itrbüheler" wieder er- weckt, nachdem es 3C Jaiir still um diesen s±5nen Brauch geworden war. Im Jahre 1936 wurde dieser Brauch in Kitzbühel zum letzten Male geübt. Der darna]ii'e Initiator versteckte sich unter dem Namen „Gaudeami;". in den Nach- barrten wurde dieser Brauch damals intensiv gepflegt. Als echter „Bauern- braii±" waren es auch -i--eiste---s Bauern- söhne -md Bauernknechte, die daran teilnahmen. Die Schattseitbauern von KitzülieI „fuhren" niieistens nach Gundhabirg und die Gundhabinger nach Kitzbühel. „Gewassert" winde von diesen meistens beim „Sch--niederer" in der Jochberger Straße und von den K'tz- bühelern in Gundl-iahinig Beim sogerL „Wassern" wurden die Glocken in den Brunn.trog getaucht. Wenn zwei solche Grupoen zsammenkamen, gab es nicht selter. „H änd-el". Se: 'das Almererfahr'n in Kitzbühel wieder in Schwung ist, eingeführt von den „Lustigen Kitzbüheiern" und jetzt weiter gepflegt von, der „lVfitterhögl- Hausmusikc, wurde als Versammlungs- punkt der Hof Kliostermauring erwählt. Zu den B suern gesellten sich auch san- gesfreudige Städter. Voran der „Vorgeher" mt einem mit Eäden geschmückten Stb und zum 3chlu.. der „Nachgeher". Neu bei diesen Airnererfahr'n nach dem Kriege is, daß Vorgeher wie auch Nachgeher mit einer Laterne ausgerüstet sind. Eine Am 30. Dktober 1977 veranstaltete der Reitclub St. Johann - wie sicher viele Leser aus der Vorankündigung wissen - seine 2. Fuchsjagd. - Ein starkes Feld von 35 Reitern traf sich in Speren, um diese allseits beliebte Veranstaltung mitzuerleben. Die Pfer- de hiefür bei den verschiedenen Reit- ställen waren schon Wochen zuvor ausgebuch:. Die Tiroler Meisterin im Springreiten, Angelika May, stellte den Fuchs dar und Willi Buch aus Kufs;e'in - ein erfahrener Master, der s-,;---ion :n England Jagden geritten ist, übrigens ein Mitglied des RC St. Johann - stellte sich als Master für unsere Fuchsjagd zur Verfügung. Zwei Ja gdhornbläser aus der Bun- desmusikkapelle St. Johann gestalte- ten die Eröfnung der Jagd recht fei- er- ich und nach Ansprachen des Ob- mannes des Reitclubs und des Ma- Vorschrift der Bezirkshauptmannschaft im Sinne der Straß'enpolizedordnung Es muß alles seine Richtigkeit haben, der alte Brauch Wie auch die Verkehrsvor- schriften und all die Jahre zeichnete sich die Truppe um Andre Feiler durch Disziplin aus. Der Ursprung des Brauches geht weit zurück und der Zweck ist wohl sagen- haft. Er hat sicherlich einen vorchrist- lichen Ursprung, da er genau auf einen kult:ischen Tag bzw. eine Nacht, der Martiininacht, oder Wie die Kiitzbüheler sagen „am Maschtaschfeierarnb" (Marti- nifeierabend, 10. November) festgelegt ist. Nur an diesem Tag durfte das Aimererfahr'n stattfinden In früherer Zeit, insbesondere in Kitzbühel, wurde von den Almererfahaern auch eine Schnitzelhank" aufgeführt. In starker Übertreibung wurden die Fehler der Mitbürger, besonders der Mädchen, durchgehechelt und verspottet. Brauch war in Kitzbühel und Um- gebung auch eine Goaßl. Diese führte heuer der Absaimer Bildhauer Karl Obieitner, der gegenwärtig mit dem Fassadenschmuck des Hotels Maria Theresia beschäftigt ist. Er machte sei- ne Sache gut. Die Original-Almerer- Goaßl von Kitzbühel besteht aus einem Zugscheit, dem „Gstrang" eines Schlit- tens und als „Schnalzeir" einige Festen aus Seide An den Brauch knüpfen sich Sagen und Legenden. Die Sage vom wilden „Alberer", der in die von dem Alm- personal verlassenen Almhütten ein- zieht und in der Martininacht mit Höl- lenlärm zu Tale braust, die Legende von den Geistern der Schöntagwejdalm in Jochberg. Dort war der Geist ein Stier, der die Kühe „stierbrandig" machte, bis ihn Pater Marzelin vom Kapuzinerkloster auf den Wilden Kai- ser verbannte. sters setzte sich die Jagdgesellschaft in Bewegung. Obmann Embacher und Josef Huber hatten sich mit Erfolg bemüht, im Einverständnis mit den Bauern und Wirten entlang der Strek- ke, dem Bürgermeister von Obern- dorf, welchen wir hiermit recht herz- lich danken möchten, eine diffizile Jagdstrecke auszutüfteln. Die ca. 18 km lange Strecke war mit schönen Hindernissen und zwei Achendurch- querungen bestückt und bereitete un- seren erfahrenen Geländereitern sehr viel Freude. Die rasante Verfolgungsjagd auf den Fuchs durfte auf der schönen Wiese des Stegerbauern über die Bühne ge- hen, wo sich dann Ina Bodner aus Kitzbühel nach einem Überraschungs- angriff des Fuchsschwanzes bemäch- tigen konnte. Nach dem Reiterhock mit unserer bewährten Grilijause Reitclub St.Johann in Tirol / Fuchsjagd 1971
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