Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 19. November 1977 AnLelger Sei 3 Skilroßraum Kitzböhel steuert der Perfektion zu Mittelfristiges Konzept im Stadium der Realisierung Langzeitkonzept in Planung Der „ Kjjtzhüheler Skizirkus" am Hahnenkamm, mit der Hahnenkamm- Gondelseilbahn und den drei ineijnan- dergreif enden Sesselliften zum Stein- bergkogel, Jufen und zur Ehrenbach- höhe, war nach dem Zweiten Welt- krieg einer jener Schritte in der Ent- wicklung der touristischen Infrastruk- tur, der nicht nur auslösendes Moment für den Ausbau des österreichischen Wintersports war, sondern auch ein An- stoß zum Umdenken vom örtlich lo- kalisierten Skigebiet zum Großraum. Aus dem Mini-Liftsystem hat die Berg- bahn-Aktiengesellschaft Kitzbühel in einer dreißigjährigen, konsequent ver- folgten Ausbauphase einen der größten Skiräume Österreichs geschaffen. Die- ser wird mit Beginn der Wintersaison 1977/78 bereits über 4 Kabinenseilbah- nen, 20 Sesselbahnen und 30 Schlepp- lifte verfügen und 60 Skiabfahrten mit einer Gesamtlänge von 180 km anbie- ten. In diesem Skigro&rasum sind alle mechanischen Aufstiegshilfen von Aschau über Kirchberg, Reith bei Kitz- bühel, Aurach, Jochberq bis zum Paß Thurn zusammengeschlossen. Sie kön- nen in der Stunde (die Übungslifte der Skischuigebiete mitinbegriffen) 40.000 Personen befördern. Die größte Seilbahn- und Liftgesell- schaft Österreichs die ganzjährie 230 Personen beschäftigt und im Winter derzeit für 450 Arbeitsplätze Sorge trägt. ist als Aktiengesellschaft. kaufmännisch. i uridisch und technisch amerikanisch straff und modern durchorganisiert und folglich auch entsprechend erfoinreich. Sie verzeichnete im vergangenen Win- ter mit 53 Anlagen den Transport- rekord von 13 Millionen Fahrten bzw. beförderter Personen. Diese Gesell- schaft unterscheidet sich betriebswirt- schaftlich nur in einem Punkt von der unternehmerischen Auffassung ameri- kanischer Kapitalgesellschaften und zwar in dem, daß die BEAG seit 1945 noch keinen Schilling Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet, sondern den gesamten Gewinn jeweils in den Aus- bau der Anlagen und des Wintersport- gebietes reinvestiert hat. Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft dachten und denken als Transportun:tenneh-. nung klassisch fremdenvetrkehrspolj_ tisch Ihr steht das perfekte Service am Gast näher als die zweifellos berech- bigte Abgabe von Gewinnanteilen, weil die verantwortlichen Gremien der AG wissen, daß die Investition größtenteils dem Skigroßraum bzw. den Gemeinden, zumindest aber und fast zur Gänze der österreichischen Industrie und dem heimischen Gewerbe zugutek ommen und schließlich nach Erreichung der gesteckten Ziele der Kapitaleinsatz und Risikoeinsatz zum Tragen kommen werden. Diese Ziele liegen in einem mittel- fristigen und in einem langfristigen Plan vereint klar vor. Drei Grundüber- legungen spielen dabei die ausschlag- gebende Rolle: Die Dezentralisierung des Sport- geschehens. Sie hat die Aufgabe, Bal- lungen zu entflechten und die Warte- zeiten bei den Zubringern auf ein Mmi- Inum abzubauen. Der Ausbau des Komforts für den Skifahrer, Fußgänger und Sonnenan- beter. Die Abgrenzung des Ausbaues. Sie gipfelt in der Anschauung, daß die Natur auf Dauer nicht zu kurz kommen darf und nicht auf jeden Berggipfel eine Bahn führen muß, sondern alpiner Freiraum gewahrt bleiben muß. Eine Überlegung, die sich bereits in den nächsten Jahrzehnten, insbesondere auch im Sommer, bezahlt machen wird. Der Mittelzeitplan „Ausbau des ab- solu schneesicheren Gebietes auf der Rester-höhe" gebt der Vollendung ent- gegen.. Dieser ist mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des „Zweit ausen- der-Doppelsesselijiftes", welche für En- de November erwartet wird, abgeschlos- sen. Diese Anlage, das vierte und letz- te Glied der Liftkette von der Rester- höhe bis an die Nordosthänge des klei- nen Rettenstejn,s schöpft das Skigebiet voll aus. Ab Weihnachten wird man vom Paß Thurn, 1274 m, mit der Doppel- sesselbahn zum Restersedl, 1782 m, fah- ren und von dort über die schier un- erschöpflichen Almenhänge zwischen dem Resterhöhegipfei, 1895 m, der Harglaim, 1940 m, dem Hartkaiser. 197 m, Zweitausender, 2000 m, seine Schwünge und Bögen durch das voll- kommen baumfreie Gelände ziehen können. Beim Zweitausender-Lift handelt es sich um die derzeit modernste Hoch- leistu ngsanlage dieses Transporttyps, der in der Stunde bei Überwindung von 483 Höhenmetern 1440 Personen schafft Von Anfang Dezember bis Mit- te April schneesicher, eingerahmt von den Hohen Tauern, den Loferer Stein- bergen, dem Kaisergebirge und den Zillertaler Alpen, dürfte dieses nun perfekte Skigebiet zu den 'landschaft- lich reizvollsten und skifahrenisch in- teressantesten in Tirol gehören. Neu wird auch die sogenannte Förster-Ski- straße sein, die an allen Talstationen des Resterhöhengebietes vorbeiführend, die müQ'en Br'ettelkänpfer auf ihrem Rücken sammelt und sie direkt zu den g:roßen Parkplätzen an der Talstation auf dem Paß Thurn hinunterführt. Zu einem perfekten Skigebiet gehört aber mehr als leistungsstarke Lifte und gut gepflegte Skiabfahrten, Die BEAG weiß das und hat auch an alles ge- dacht. So wurden in der Bergstation des Zweita usender-Sesseiliftes Personal-, Aurfenth aits- und tlbernachtungsräu- rne, eine Einsatzstelle des zentralen Pistenrettungsdienstes, eine eigene Was- serversorgung. ein Nobaggregat, eine Traf ostation, eine Telefonzentrale, drahtloser Funk und ein Hubschrauber- landeplatz sowie eine Großrep aratur- werkstätte, eine Kraftstofftankstelle und Garagen für die Pistenimaschinen er- richtet. Die Baukosten dies Zweitausen derliftes, der von den österreichischen Firmen Gebrüder Girak und Siemens ge- baut wurde, samt allen Nebenanlagen betrugen 30 Millionen Schilling. Mit dem Augenblick, in dem der erste Ski- fahrer vom Sessel heraus auf die Ab- fahrt hinausgleitet, ist das mittelfristi- ge Konzept der Bergbahn AG Kitzbü- hel erfüllt. Aber es gibt keinen Stillstand, kein Ausruhen, denn das Langzeit-Pro-. gramm. welches auf zirka 10 Jahre aus- gelegt ist, bedarf unzähliger Vorberei- tungsarbeiten. Sie sind bereits ins Rol- len gekommen. Grundbesitzer, Forst- fachleute, Agrarier, Sicherheitsexperten, Techniker arbeiten schon an den näch- sten Stationen auf dem Weg zum Zu- sammenschluß des Kitzbüheler Hahnen- kammgebietes mit dem Horn und der Bichlalm, mit Jochberg und der Rester- höhe. Täler, fast Weiten liegen da noch dazwischen, aber die Planer zeich- nen und rechnen. Das Kitzbüheier Horn mit der Biehl- alm zusammenzuschließen bereitet technisch keine Probleme. Dieses Ge- biet wird als das Sonnendach Kitzbüheis bezeichnet. Eine Liftbrücke vom Horn über das Hornköpfl, die Brunnhorf er- alm zum Hochetz und Stuckkogei hin- unter über die Brunnerkogel Almhän- ge bis nach Aurach, von wo eine zwei- te Liftkette in das erwähnte Gebiet ge- dacht ist, wird den Gästen Kitzbühels und der Umgebung neue Dimensionen erschließen. Gewisse Schwierigkeiten in der Auslegung des Konzeptes haben den Start noch nicht ermöglicht. Bald aber sollte es so weit sein. Ein weiterer Schritt ist sodann die Überwindung des Bärenbadkogeis vom Zweitausender aus, die Überbrückung des Atvbach-Tais und die Herstellung des Abschlusses zur Jochberger Wur- zenhöhe über den bereits im Rahmen dieses Teilprojektes gebauten Talsen- liftes Fünf mechanische Aufstiegshil- fen und der Ausbau von 3 großen Ski- abfahrten werden notwendig sein, um die Resterhöhe mit der Wurzhöhe zu- sammenzuschließen. Dann steht der Langzeitplan vor sei- ner letzten Etappe, der Überwindung des Saukasergrabens und damit die
< Page 4 | Page 6 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen