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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. November 1977 ne Arbeiten nach allgemeinen Zeiter- scheinungen und Ereignissen ausrichtet. Wörtlich heißt es: „Bonattij spricht sich mit eindringlichen Worten und starken Aussagen sein Unbehagen vorn Herzen; was er sagt, ist, im Detail gesehen, sehr eindrucksvoll, im Gesamten geht die Wirkung verloren, denn man vermißt den bleibenden Eindruck." In der „Klei- nen Zeitung" stellt der Kritiker fest: „Eines steht fest, Hugo Bonatti bot sicherlich eine der besten rhetorischen Leistungen in der „reihe". Der Tiroler Satiriker las sehr temperamentvoll, mit dem nötigen Schuß Komödiantentum. Tl - RSCHTZ ER IN KTBUHL4 Neue Aktionen - Besuch im „Haus der Natur" in Salzburg Auf Wunsch vieler Tierfreunde haben wir wieder die so beliebten kleinen Futterautomaten für aie Winterfütte- rung unserer Vögelangeschafft. Wir ge- ben sie wieder ohne Gewinn um S 50.— ab und sie sind bei unserer Tierschutz- ambulanz in der Ehrenbachgasse 17 bei Dr. Edgar Ganster erhältlich. Zur diesjährigen WeihnachtsAktion haben wir schöne Geschenkanhänger drucken lassen. Für die hübschen Ent- würfe danken wir an dieser Stelle Frau Evi Steidl, die sich wieder selbstlos in objektivität bei der Beurteilung ver- schiedener Ereignisse, mehrjähriges erfolgloses Studium, ein ungepflegter Gesamteindruck, eine falschgesunge- ne Internationale, der LSD-Genuß, Vorstrafen wegen Demonstrierens und der Besitz einer Maofihel seien Zei- chen des Fortschritts, gilt für uns als überholt. Wir legen großen Wert dar- auf, daß eine Jugend heranwächst, die Zivilcourage als echte Bürger- tugend hochhebt, die aber auch be- reit ist, eine echte Autorität, beru- hend auf Wissen, Erfahrung und An- sehen, anzuerkennen, und die Ge- meinschaft hochhält. Wir freuen uns auch mit der jubi- lierenden Sektion, daß sie unter Alpi- nismus immer das verstanden hat und heute noch versteht, was wir alle im Alpenverein darunter verstehen. Alpi- nismus bedeutet für uns nicht nur den Inbegriff einer weite Bevölke- rungskreise umfassenden Bewegung, die sich die Besteigung von Gipf ein auf Wegen verschiedenster Schwierig- keitsgrade zum Ziel gesetzt hat, son dern Alpinismus ist für uns eine ver- pflichtende Idee, die neben der Ver- mittlung persönlicher beglückender Ereignisse in der Welt der Berge, ge- eignet ist, den Menschen aus seinem Verhaftetsein mit dem Alltag zu lösen Bonattj ist einer, der die Lügen unserer Zeit, den Verfall aller ethischen Werte, die Schwächen in Menschen und Sy- stemen auf satirische Weise entlarven will." Sehr positiv stellt sich die Kritik zu „Die Richter von B.", wo dem Au- tor fast kafkaeske Form zugesprochen wird, ebenso zu den „Stilblüten", die kurz und prägnant sind, Siogangedich- te, die als gelungene - Parodien auf die Werbung zu verstehen sind. „Alles in allem", schreibt die „Kleine Zeitung" über die Autorenlesung, „gute litera- rische Passagen vermischt mit Stellen, die nur durchschnittlich sind." den Dienst der Sache gestellt hat. Wenn in den nächsten Tagen die Briefe mit den Anhängern in die Haushalte flattern - werden, dann bitten wir Sie, uns bei dieser Aktion zu unterstützen, damit sich die viele damit verbundene Arbeit zum Wohle unserer Tiere bezahlt macht. Unser Dank gilt aber auch den vielen Helfern, die uns bei der Vorbereitung zur Seite standen. Am 14. Oktober 1977 machten wir mit der 4. Klasse des Gymnasiums St. Jo- hann unter Leitung von Frau Dr. Hand- schur eine Fahrt in das ‚.Haus der Na- tur" nach Salzburg und bringen nach- stehenu den Bericht, den zwei Schüler dieser Klasse an uns eingesendet haben. Das Ferienende wurde unserer Klasse dadurch verschönt, daß uns Frau Gan- .ster im Namen des Kitz[büheler Tier- schutzvereines eine Fahrt nach Salzburg ins „Haus der Natur" in Aussicht stellte. und ihn sich wiederfinden zu lassen. Natürlich darf eine Gemeinschaft von der Größe des Alpenvereins die Stimmen der Zeit auf dem Gebiet des Natur- und Umweltschutzes genauso wie auf dem Gebiet der Jugendarbeit nicht überhören. Sie darf nicht den Anschluß verlieren. Man muß sich für wichtige Belange, die für das Vereins- leben, den Verein und für die Allge- meinheit Bedeutung haben, engagie- ren; man muß aber auch selbst vor- bildlich wirken. Denn jede Zeit hat ih- re Eigenheiten 'und Sonderheiten der gesellschaftlichen Struktur und neue Zeiten erfordern auch vom Alpenver- ein neue Organisation und vor allem neue Betreuungsformen. Eine immer mehr um sich greifende Verkommer- zialisierung des Bergsteigens stößt auch im Verein selbst auf immer grö- ßere Ablehnung. Dank gebührt der Sektion auch da- für, daß sie auf das Verantwortungs- bewußtsein und auf das Verantwor- tungstragen bei der Erziehung der jungen Leute immer so großen Wert legt. Dieses Verantwortungstragen hängt immer mit dem Gemeinschafts- gefühl und mit dem Gemeinschafts- gedanken zusammen. Lassen wir uns in unserer Arbeit - und das ist gleich- zeitig mein Schlußwrunsch an die Sek- Kath. Bildungswerk Zweigstelle Kitzbühel Am Donnerstag, 1. Dezember 1977, 2C Uhr, spricht im Kolpingsaal Frau Fachlehrer Elfriede Vergeiner aus Mün- ster über Fest- und Fei'ert'agsgestaitung in der Advents- und Weihnachtszeit und gibt, dabei viele Anregungen. Zu dieser Veranstaltung wird freundlichst einige- laden. Eintritt frei. Diese Fahrt war als „Honorar" für ein Tierbuch gedacht, das wir im Vorjahr in vielen Deutschstunden zusammenige- stellt und in mancher Zeichenstunde illustriert hatten. Am 14. Oktober um 13 Uhr war es so weit: Wir bestiegen den Bus und kamen ohne Zwischenfälle in Salzburg an, wo wir uns sofort ins Haus der Natur bega- ben. Unter sachkunüiger Führung konn- ten wir dort vieles bestaunen. Schon im ersten Schauraum: Eine Riesenflugechse hing an der Decke; ein Saurier mit ein- drucksvollem Gebiß stand zum Zu- schnappen bereit, und wir bückten uns unwillkürlich. Nachdem wir noch auf- regende Einzelheiten über Größe und Lebensgewohnheiten der Kraken erfah- ren hatten, konnten sich unsere Nerven wieder etwas beruhigen: Wir betrachte- ten die Dioramen. Das sind Schaubilder. in welchen verschiedene Tiere in ihrem narürlichen Lebensraum 'ungemein ge- schickt dargestellt sind, so daß der Be- trachter tatsächlich in der Wüste, im ticn Kitzbühel -- von allen diesen Er- wägungen leiten und nehmen wir emotionslos zur Kenntnis, daß wir in einer Epoche leben, die Ehrbegriffe und ideelle Werte nicht hoch ein- schätzt! Wenn auch schon viel um die Definition Bergsteigen gerungen wur- de, vergessen wir dabei eines nicht: Neben den Aktiven gibt es diejeni- gen, die, bedingt durch Alter und an- dere Umstände, in ihrer Leistungs- fähigkeit zwar zurückgeworfen sind, denen Bergsteigen aber ein Teil ihres Lebensinhaltes, ja eine Art Welt- anschauung geworden ist. Möge es der Sektion Kitzbühel vergönnt sein, auch in den Jahrzehnten ihres zweiten Be- standsjahrhunderts ihren Aufgaben so wie bisher nachzukommen und ihre Arbeit für die Menschen so erfolgreich zu gestalten. Uns ist bei dem Gedan- ken nicht bange, solange so bewährte Leute die Sektion leiten. Daher unser bester Dank zum Schluß dem langjäh- rig-3n Vorsitzenden OStR Prof. Adolf Cologna und seinem Team. Nur wer selbst seit langen Jahren eine Sektion leitet - ich bin auch seit dreißig Jah- ren Vorstand der Sektion Schwaz des OeAV -‚ weiß, welche Arbeit die Lei- tung einer Sektion braucht und wel- che Opferbereitschaft vorhanden sein muß.
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