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Samstag, 22. Jänner 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Das Rote Kreuzdankt Ihnen herzlich Zwei Einsatzfahrzeuge übergeben - 360.000 S aus Spenden und Aktionen Für das Jahr 1976 mußte sich die Be- zirksstelle Kitzbühel des Roten Kreuzes die Anschaffung von zwei Einsatzfahr- zeugen zusätzlich zum laufenden Be- darf vornehmen, weil zwei bisher ver- wendete Rotkreuzautos die für diesen Dienst zulässige Höchstkilometeranzahl überschritten hatten. Da die Aufbrin- gung der Mittel nur zusätzlich zum Jah- reshaushalt möglich war, entschied man sich für den einzigen gangbaren Weg, der zwar für das Rote Kreuz angesichts seiner Leistungen für. die Öffentlichkeit schwierig und hart ist, aber schließlich zum Erfolg führte: Man rief die Bevöl- kerung auf, für die Anschaffung zu spenden und stellte die Altpapiersamm- lung ganz konkret unter dieses Motto. Nun ist das Jahr um. Wenn auch das hoch gesteckte Ziel nicht ganz erreicht wurde, so kann man doch von einem großen Erfolg sprechen, denn durch Spenden und Aktionen kamen genau 360.704,49 Schilling zustande. Dies ist angesichts der gesamten Wirt- schaftslage und der Tatsache, daß fast täglich für Aufgaben idealistischer Art gebettelt werden muß, ein sehr gues Ergebnis und stellt der Bevölkerung un- seres Bezirkes ein gutes Zeugnis aus. Allerdings ist ein derartiger Erfolg nur durch intensive Zusammenarbeit mög- lich. Ohne Verwaltungsarbeit und ohne eigene Sammellisten war es mög- lich, durch die Mithilfe und Spende- freudigkeit sehr vieler Mitbürger aller Altersgruppen und sozialen Schichten das gesteckte Ziel zu erreichen. Zu den vielen Spenden kamen Kranz- und Blu- menablösen und Überzahlungen von beitragenden Mitgliedern aus allen Be- zirksorten. Sehr viele Zahlungen erfolg- ten Von „Ungenannt", auch wenn die Bezirksstelle in vielen dieser Fälle weiß. welche helfende Hand hier für eine Auf- gabe der Allgemeinheit eingegriffen hat. Nicht zuletzt wurde auf breiter Basis die Altpapiersammlung durchgeführt. Auch hier haben die Mitbürger vieler Bezirksgemeinden geholfen, viele Schul- kinder und die Lehrerschaft haben sch in diesen Dienst gestellt und geholfen. Hier setzte auch der keineswegs leichte Einsatz von ehrenamtlichen und haupt- amtlichen Mitarbeitern des Roten Kreu- zes ein, die die Sammlungen durchführ- ten. Das Personal der Einsatzstellen des Roten Kreuzes war laufend mit der Sammlung beschäftigt, denn bei den Rettungsheimen in Kitzbühel und Sankt Johann und bei den-'Ortsstellen in Kös- sen und Westendorf kann laufend Alt- papier gelagert werden. Mit der Altpapiersammlung hofft das Rote Kreuz auch einen wertvollen Dienst für den Umweltschutz und die Wiederverwendung von noch brauch- barem Material zu leisten. Leider konn- te die zugunsten des Roten Kreuzes ge- dachte Altglassammlung in einigen Be- zirksorten, die bestens angelaufen war, durch die übernehmende Firma nicht beibehalten werden. Das Rote Kreuz dankt im Zusammen- hang mit der Altpapiersammlung fol- genden Firmen für die kostenlose Be- reitstellung von Fahrzeugen: Firn-a Toni Inwinkl, Bau- und Möbel- tischlerei, Kirchdorf Finra Georg Meikl, Installationen, Kitzbühel Firma Jakob Lenk, Mesnerwirt, Westendorf Firma Josef Kiederer. Zimmermeister, Kössen-Bichling Firma Mayr, Frächterei, Kössen Firma Griiixidler, Metzgerei, Kössen Firma Schuhhaus Lackner, Kitzbühel. Das Rote Kreuz führt die Altpapier- sammlung auch weiterhin laufend durch. Seit einigen Wochen - rechtzeitig vor 5 aisnbeginn - laufen die beiden neuen Einsatzfahrzeuge. Auf dem Kranken- wagen Nr. 4 (Bild) steht „Gekauft durch Mithilfe der Bevölkerung". Damit will das Rote Kreuz sichtbar zum Ausdruck bringen, daß man sich der tatkräftigen Unterstützung durch die Bevölkerung des Bezirkes bewußt ist. Der neue Krankenwagen Bonna 2600 auf Mercedes-Benz-Fahrgestell vereinigt in sieh große Belastbarkeit, hervorra- gende Fahreigenschaften und ein über- durchschnittliches Platz- sowie Aus- rüstungsangebot sowohl im Kranken- als auch im Fahrerraum. Der Diesel- motjr sichert lange Lebensdauer und weniger Verbrauch, auch erwartet man sich verständlicherweise von dem Spe- zialfahrzeug geringere Erhaltungsko- sten. Auffallend an dem Spezialwagen, der in Deutschland seit einiger Zeit mit Er- folg in Serie gebaut wird, ist der lange Radstand, der sicherstellt, daß die Trage nicht mehr über den Achsen ist, son- dern zwischen :hnen. De Krankentrage ist verstellbar, auch die Kopfstütze ist zu ändern. Das Tragen im Tragsessei. stellt selbst auf engem Raum kein Pro- blem dar. Kranke köinen durch Schwenken des Betreuersessels an die Trennwand auch vor-Kc'f-be::ar.del werden. Die Herzmassageplatte ist zur externen Heriassage eingertchiet, der Fu:o: Vitrner Nes;zs Ktzb]hEI Wagen weist einen BeatmungsautDma- ten, eine elektrische Absauevcrni.chtung und einen Beatmungsautomaten, eine elektrische Absaugevorrichtung und eine Zehnliter-Sauerstoffanlage sowie Be- und Entlüftung und einen Inkubator- anschluß auf. Die Scheiben im Kranken- raum sind aus einem wärmedämmenden Katalorgias. Die Halterung für zwei Biutersatzflaschen ermöglicht deren pendelfreie 3enützurig. Der Bin:-,- flaschenturm wird teleskopart nach oben ausgestellt. Vor der Anschaffung hat der Bezirls- ausschuß den Ankauf des Fahrzeuges intensiv beraten und sich Ratschläge eingeholt. Die wesentlich höheren Ko- sten sollten durch die umfassendere Ve:- wendbarkeit, die längere Lebensdauer, die Belastbarkeit und die umfassende Einrichtung wettgemacht werden. Der Einsatzwagen kostet ohne Typisierung und Beschriftung und unter Abrech- nung jener Innenausstattung, die über- nommen werden konnte, rurLd 300.000 Schilling. Aus diesem Grund weist die Bezirksstelle wiegen des zweiten Fahr- zeuges derzeit noch bedeutende Schul- den auf, die in diesem Jahr abgedeckt werden müssen. Die Bezirksstelle des Roten Kreuzes dankt aufrichtig allen Spendern und Gönnern und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den vielen unge- nannten Helfern und Firmen für die Unterstützung im vergangenen Jahr. Nur durch die Zusammenarbeit war es möglich, das Ziel zu erreichen. Die neu-
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