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Die Rauchkuch! zu Hinterobernau vor der Restaurierung. Vorne Anna Schwabegger, auf der Kuchibank ihr Mann, Peter Schwabegger vulgo Frank-Peda aus Lauterbach (gest. 12. Jänner 1956), daneben der jüngste Sohn Friedi, seit 1952 in St. Martin Steiermark. Foto Wilhelm Angerer, Kitzbühel Samstag, 10. Dezember 1977 KitzbühelerAflZeiger Seite 11 Ökonomierat Bürgermeister Stefan R e i t s t ä t t e r (Kössen) als Vorstands- mitglied des Raiffeisenverbandes und der Obmann des Bezirks-Bauernbundes LAbg. Paul Landmann. Der Aufschwung Die Bilacnzsiummen der letzten zwölf Jahre: 1965 7 Millionen Schilling 1969 13 Millionen Schilling 1972 25 Millionen Schilling 1975 37 MIllionen Schilling 1976 60 Millionen Schilling Im neuen Geschäftsjahr werden diese 60 Millionen wesentlich überschritten. Die Entwicklung im Wchselstubenum- satz von rund 15 Mb. im Jahre 1969 auf über 50 Millionen Schilling im Jahre 1976 iist nicht zuletzt U.er Steige- rung der Gästefrequenzen zuzuschreiben. Die Besichtigung der Räume des neu- en Raiffeisenhauses fand nach der Ein- Nach dem Umbau des Geschäfts- lokales der Firma „Fleischhauerei- Schlemmereck Jenewein" in Kitzbü- hel und der glanzvollen Einrichtung der Verkaufslokale erhielt die „Fleisch bank" als renommierter Kundenraum einen originellen Wandschmuck. Eine vergrößerte Reproduktion (Foto Tirol) 1er Rauchkuchl zuHinterobernau, dem heutigen 1. Tiroler Bauernhausmuse- um in Kitzbühel. gerahmt durch einen schweren, handgeschmiedeten Eisen- rahmen aus der Werkstätte des Kunst- schmieds Heinz Sohler, Kitzbühel (Bild). Die historische Rauchkiuchi paßt wie kein anderes Bild in eine Fleischhauerei und dient gleichzeitig weihung statt. Viele Kiirch'doirfer, auch viel Jugend, nahmen an der Besichti- gung teil. Besonderes Interesse erregten die Original-Zeichnungen des Kirchdorfer Künstlers Baithasar W a lt 1, einem ge- borenen Kirchdorfer vom Hause „Win- tersteller". Diese Originale (Blebsti- zeichnungen) erwarb die Kasse über Vermittlung von Gemeinderat und Orts- chronisten Hans E b a c h e r. 'e Zeichnungen stellen uar: einen bayerischen Infanteristen, ge- zeichnet in den Jahren 1878 ff., als Waltl an der Königl. bayr. Akademie der bildenden Künste studierte. Einen Almhirten, in der Draperie seiner Zeit (vor der Jahrhundertwende) Zwei Studien über Kirchdorfer Ein wohner Der Dorfplatz mit Kirche, Heinrichs- kapelle, Mesnerhaus und dem Aller- seelenstöckl. - auch als Werbung für das Museum. Anna Schwabegger, die heuer im Altersheim ihren 85. Geburtstag feiern konnte, ist immer noch mit „ihrem" Hinterobernau verbunden. Viele wer- den er- den sich noch an die Fernsehsendung (Ing. Hannes Kar) des heurigen Som- mers erinnern, in welcher Anna als Hauptdarstellerin fungierte. Damals rief sie verzweifelt aus, daß „der Buh" das Speckbuch von Hinterobernau verbrannt habe, und es ihr sehr leid tue, daß sie es nicht dem Verein zur Verfügung stellen könne. Anna aber hat sich in diesem Fall geirrt.. - Der Bub hat das Speckbuch n 'i c h t ver- brannt. Anna selbst hat es einer jun- gen Kilzbühel:erin geschenkt, was sie aber nicht mehr wußte - in diesem Alter kann man sich aber auch nicht mehr alles merken. Frau Monika F r e n z e 1 geb. Mayr (vom Hotel Tyrol), die längere Zeit in Innsbruck war, erschien am 19. Okto- ber 1977 mit ihrem Gatten und ihrem Vater im Kitzbüheler Heimatmuseum und überreichte dem Kustos das Speckbuch von Hinterobernau. - Sie hätte von der Eröffnung des Bauern- hausmuseums jerfahren und erinnerte sich, daß ihr Anna vor etwa fünf Jah- ren das Speckbuch geschenkt habe. Frau Frenzel, nun wieder in Kitzbühel, übergab das Buch mit der Widmung, es für dauernd im Bauernhaus;muse - um, wohin es ja auch gehört, aufzu- bewahren. - Herzlichen Dank Frau Frenzel von allen Freunden des Bau- ernhausmus eum s. Das Speckbuch verzeichnet Auf - schreibungen über die Jahre 1954 bis 1969. Alle Bürger von Kitzbühel, und auch von den Nachbargemeinden, sind eingetragen, die zu Hinterobernau Speck selchen ließen, mit Datum und Stückzahl. Die letzte Eintragung stammt vom November 1969 und ist den Schwe- stern vom Altersheim in Kitzbühel gewidmet, die damals s 1 e b e n „Zen- terling" Speck selchen ließen. Neues von den Tiroler Chronisten Die Arbeitsgemeinschaft Tiroler Chro- nisten im Verein Dorfbildung - Tiroler Kulturwerk verlor heuer infolge Über- tritts in den Ruhestand von Hofrat Dr. Eduard Widmoser den Vorsitzenden. Der Rücktritt des Landesarchivdirektors von diesem Amt wurde von den Chro- nisten deswegen besonders bedauert, weil Hofrat Dr. Widmoser sich als Mo- tor der gesamten Arbeit erwiesen hatte, eine Vielzahl überlegter Einzelaktionen setzte und insgesamt das Tiroler Go- meindechronikwesen auf eine ineue Basis stellte. Dem Vorstand des Vereins Dorf- bildung - Tiroler Kulturwerk oblag eine sehr schwierige Aufgabe, als man einen Nachfolger für Landesarchivdirek_ tor Hofrat Dir. Widmoser suchte. Bei der kürzlich abgehaltenen Herbst- tagung in Innsbruck konnte Präsident Dr. Erich Enthofer den neuen Vorsit- zendender Arbeitsgemeinschaft vorstel- len. Es ist Hofrat Dr. Fritz Schumacher, Leiter der Gemeindeabteilung im Amt der Tiroler Landesregierung, der diese ehrenamtliche Aufgabe übernommen hat. Er hat nicht nur ein lebendiges Ver- hältnis zum Chronikwesen, sondern ge- nießt auch das ungeteilte Ansehen der Bezirkshauptleute und der Bürgermei- ster ces Landes. Von ihm erwartet der Vorstand des Vereins Dorfbildung - Tiroler Kulturwerk, daß er das Werk von Im Dienste des Bauernmuseums
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