Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 10. Dezember 1977 Zweites RotkreuzFahrzeug nach Westendorf in Niederösterreich und Oberösterreich gibt es bereits solche Landesgesetze. Sie tragen damit der Tatsache Rechnung, daß das kulturelle Leben in den Ge- neinden maßgeblich von den MusiJ schulen erägt wd. Der Einfluß der Musikschulen beginnt schon bei den Kindern, die durch SMgechule und BJjockflötenkuaie zur Musik geführt werden. Die Musikschulen bilden Mu- siker aus, die in Kapellen und Orche- stern, in Chören und Hausmusikgrup- pen mitwirken. Besonders Begabte wer- den für das Studium an musikalischen Lehranstalten höherer Stufe vorbereitet. Schließlich wird ein großer Kreis von Lade angeregt, mustka]iscbe Veran- staltungen zu besuchen und die Dar- bietungen verstehen und würdigen zu lernen. In letzter Zeit sind in Tirol (auch in unserem Bezirk) zahlreiche neue Musik- schulen entstanden, die sich recht un- terschiiiedlich entwickein. Schulgeld, Ent- lohnung der Lehrer, Deckung des Ab- gangs, Lehrplan gehören hier geregelt. Im Interesse einer möglichst großen Breitenwirkung der musikalischen Un- terweisung und im Interesse der Chan- cengleichheit musikalisch Begabter ist es wünschenswert, daß LA Kantners Anrürag bald Wirklichkeit wihid und Förderung und Organisation des Mu- skschtilbetriebs durch ein Tiroler Mu- sikschulgesetz geregelt werden. Im Oktober 1940 wurde in Kltzbü- heil die Klosterkirche geschlossen. Und am 22. Juni 1941 Krieg mit Rußland. Im Monat Februar 1942 wurden die Kirchenglocken zum Krieg abberufen. Die Zelt zwischen den beiden Welt- kriegen. Am 2. August 1932 starb Dr. Sei- pel. Dessen Nachfolger als Bundes- kanzler wurde Dr. Schober. Bald dar- auf wurde das Bundeskanzleramt Dr. Engelbert Dollfuß übertragen. (Er- gänzung der Redaktion: Schober war 1921/22 und 1929/30 Bundeskanzler, von 1930/32 Vizekanzler. Sein Plan ei- ner Zollunion mit Deutschland schei- terte am Widerstand Frankreichs. Dollfuß war von 1932 bis 1934 Bundes- kanzler. Doch bleiben wir bei Simon Thaler: Schon zu Anfang der Regierung von Dr. Dollfuß wurde am Grenzstein zwischen Usterreich und Deutschland ein unfriedlicher Samen gestreut, und dies war der Anfang vom Ende. Es waren auch mitunter Vaterlän- dische Personen, die etwas deutsch- gesinnt waren. Es war damals rat- sam, die Beziehungen zum deutschen Brudervolk abzubrechen, denn wer sich in Osterreich mit dem deutschen Gruß versündigt, wird oftmals abge- führt und im Strafhaus Wöllersdorf aufbewahrt. Die Ortsstelle des Roten Kreuzes In Westendorf hielt unter dem Vorsitz von Ortsstellenletter Dr. Ekkehard Heel im Vereinshaus die Jahreshaupt- versammlung ab. Ehrengäste waren Bürgermeister Josef Schöriacher und Bezirkssteulenleiter Kol.-Kmdt. Jakob Lackner. In seinem Tätigkeitsbericht verwies Dr. Heel darauf, daß im Ar- beitsjahr 1976-77 insgesamt 890 Ein- sätze anfielen, bei denen 25.280 km zurückzulegen waren. Davon waren an Tageinsätzen des hauptamtlichen Fahrers 625 mit 18.141 km Fahrt- strecke. Die freiwilligen Fahrer, Hel- ferinnen und Helfer leisteten Nacht- und Wochenendeinsätze sowie Bereit- schaftsdienste. - Sie erbrachten 265 Einsätze und legten dabei 7139 km zu- rück. Bei den Bereitschaftsdiensten fielen 6072 Stunden an. Besondere Aufmerksamkeit widme- te die Ortsstelle (der Maisammlung für das Rote Kreuz, die unter das Motto „Ein zweites Einsatzauto für das Rote Kreuz in Westendorf" gestellt wurde. Das Rekordergebnis von 55.700 5 be- wies, daß die Bevölkerung den Aufruf verstanden hat. Ortsstellenleiter Dr. Heel dankte sowohl den eingesetzten Sammlerinnen und Sammlern als auch der Bevölkerung für das Ver- ständnis. Jedoch wer sich an der Politik nicht beteiligt, hatte seine Ruhe. Am 25. Juli 1934 wurde Bundes- kanzler Dr. Engelbert Dollfuß von Un- bekannt zum Tode verwundet. Als dessen Nachfolger wurde Dr. Kurt Schuschnigg bestellt und die Anerken- nung zum deutschen Reich wurde noch eher mehr verdunkelt als bis- her. Im Monat Februar 1938 wurde Bundeskanzler Dr. Schuschnigg vom Reichskanzler Adolf Hitler nach Berchtesgaden geladen. Man vermutet ein friedliches Abkommen zu errei- chen. Am Rückweg wurde Schuschnigg beauftragt, alle deutschgesinnten Osterreicher, welche sich solcher Ver- gehen wegen im Arrest befinden, bin- nen 24 Stunden freizulassen. Dies ge- schah. Am 10. März 1938 ging von Schusch- nigg von Innsbruck aus ein Aufruf, am Sonntag, 13. März 1938, eine Volks- abstimmung durchzuführen. Am anderen Tag, 11. März, gingen schon Nationalsozialisten durch die Straßen und verkündeten „Wir wäh- len nicht!" Am Samstag, 12. März, gegen 9 Uhr abends, wurde die Macht- ergreifung Schuschniggs unhaltbar und binnen 4 Stunden wurde eine nationalsozialistische Regierung mit Reichsstatth:alter Seiß-Inquart gebil- det. Zugunsten der Aufbesserung der Ka- meradschaftskasse wurde ein Ret- tungs-Ball veranstaltet. Erstmals ab- gehalten wurde der Wandertag des Roten Kreuzes, der für 1978 wieder in Westendorf fixiert wurde. Daran wer- den in verstärktem Maß die Mitarbei- ter des Roten Kreuzes In den Orts- steilen des Bezirks teilnehmen. Obmann Dr. Heel dankte für die Unterstützung durch die öffentlichen Körperschaften, durch die Berglift AG und die Bezirksstelle. Für den auf- geschiedenen Ortsstellenleiterstellver- treter Böck wurde Dir. Josef Sieberer gewählt. Nach dem Bericht von Kas- sier Fuchs über die Ortsstellenkasse wurde einstimmig 'die Entlastung aus- gesprochen. Schulungsleiter Dir. Josef Sieberer berichtete, daß 8 Schulungen für die Aktiven durchgeführt wurden, 11 wei- tere für eine Wettbewerbsgruppe, zu- dem wurden 4 Führerscheinkurse und je ein Erste-Hilfe-Kurs für Bergret- tung, Skilehrer und Bedienstete der Liftgesellschaft durchgeführt. Sozialreferentin Renate Sieberer grab einen Bericht über die im Verbor- genen erfolgenden Leistungen des So- zialreferates, die aber so stark ange- wachsen sind, (daß sie einen beträcht- lichen Teil der Rotkreuzarbeit ausma- Am Sonntag, 13. März 1938, wurde dieses plötzliche größte Weltereignis der Geschichte, anstatt Volksabstim- mung, in den frühesten Morgenstun- den hinausposaunt: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer, Sieg-Hell!" und ein Großteil der Bevölkerung war ge- willt, unter dem Führer und Reichs- kanzler Adolf Hitler Wohnung zu neh- men und der Anschluß Osterreichs an Deutschland wurde friedlich und in wohlgeordneten Verhältnissen voll- zogen und besiegelt, stets auf alle Zel- ten. Am Montag, 14. März, wurden wir schon von Hunderten deutschen Flie- gern begrüßt, und am Dienstag, 15. März, zog deutsches Militär mit Mu- sik und großem Beifall durch die Straßen von Kitzbühel. Ober eine kurze Weile kam wieder eine trübe und sorgenvolle Zelt. Die vier europäischen Großmächte, Eng- land, Frankreich, Italien und Deutsch- land traten in München zu einer ge- heimen politischen Beratung zusam- men. Die Großmächte waren vertreten durch Chamberlain, Daladier, Musso- lini und Hitler. Das Ergebnis lautete, einen langdauernden Weltfrieden be- schlossen zu haben. Am 1. Oktober 1938 wurde das Su- detenland an das deutsche Reich an- geschlossen. Schon nachdem Umsturz 1938 lehr- te der Führer Adolf Hitler im Radio:
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