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Seite 22 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 17. Dezember 1977 gend begeistert, sondern neue Schich- ten von Menschen zu erfassen im Be- griffe ist, die bislang an einen Win- terurlaub nicht gedacht haben. Ein Sport, der bis in das hohe Alter hinein fast risikolos betrieben werden kann und den österreichischen Alpenlän- dern eine zusätzliche Chance bringt. Der Koasalauf in den Kitzbüheler Al- pen ist eines der deutlichsten Zeichen und Beweise dafür. Die Konstellation für Kitzbühel, Tirol und Oesterreich ist zweifellos eine gute. Trotzdem darf man nicht übersehen, daß es derzeit auch eine beachtliche Arbeitslosen- ziffer in den Niederlanden gibt und die Investitionsfreude in der Wirt- schaft etwas zurückgegangen ist. Großbritannien: Gerade in Kitzbü- hel, einem Sommer- und Winterferien- ort, der sozusagen mit und durch die Engländer gewachsen und groß ge- worden ist, sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten dieses Landes anhand der rückläufigen Besucherziffern deutlich zum Ausdruck gekommen. - Das heißt aber nicht, daß Kitzbühel oder Tirol und Austria von den Bri- ten rasch vergessen worden wäre. - Im Gegenteil, Oesterreich hat seinen guten Ruf, minus der Tatsache, daß es im besonderen für die Engländer teu- er geworden ist, beibehalten. Noch im Frühjahr dieses zu Ende gehenden Jahres sahen die Top-Manager der wichtigsten britischen Touroperators keinen Horizont. Aber die Lage hat sich inzwischen gebessert. Die Wirt- schaft schöpft neue Hoffnung. Fremd- kapital fließt in vermehrtem Maß wie- der ins Land, der Pf und-Sterling fe- stigt sich. Weitere Schwankungen sind nicht ausgeschlossen, aber seriöse eng- liische Wirtschaftskreise glauben, daß das Wellental durchschritten ist. Eine Chance für den österreichischen Tou- rismus, denn die einschlägigen Tou- ristik-Kreise in England und die Eng- länder selbst haben mit besonderer Genugtuung vermerkt, daß Kitzbühel, die Tiroler Orte, das Fremdenver- kehrsland Tirol und Oesterreich den Markt auch in den nicht glänzenden Zeiten betreut, umworben und ge- schätzt haben, wie es sich unter soli- den Geschäftspartnern gehört. Belgien und Luxemburg: Diese bei- den zum Benelux-Block gehörenden Länder sind erfreulich im Kommen. Die Wirtschaft und Währung sind sta- bil und hart. Besonders bemerkens- wert dabei ist der vermehrte Indivi- dualverkehr, der auf ein gehobeneres, finanzkräftiges Publikum schließen läßt. Die Belgier und ihre Nachbarn in Luxemburg lieben die gute Kü- che. Ihre Sympathien und ihre Liebe zu einem Land gehen buchstäblich durch den Magen. Es ist erfreulich, daß die österreichische Küche sehr geschätzt wird. Ein Kompliment, mit dem man auch in anderen Ländern werben kann. Man wird keine sprung- 00 Hotel ingerwirt nach Umbau wieder geöffnet Auch das Hotel Jägerwirt (Kitzbühel, Jochberger Str.) wurde am 15. Dezember 77, nach großzügigem Umbau, eiöffnet. Das Hotel wurde aif 140 Betten vergrößert und mit dem Tanzrestau- rant „Halali" ausgestattet. Näheres im Inseratenteil auf Seite 62. Bergrettung für Winter gerüstet Die Uberliebenschancen jfl einer La- wine hängen ganz wesentlich vom Fak- tor ZEIT ab. Je schneller Rettung,-- mannschaften zur Unglücksstelle kom- men orn- men und dort ohne unnötige V'erz9e- 1ung die Suche nach den Verschüttrten beginnen, desto größer ist die W.hr- scheinJichket, Leben Iietiten zu können. Diesem Zweck dienen daher auch die La rinen tngatzübungen der Bergret- tung auf Bezirksebene, die nun sebon seit mehreren Jahren zum Winterbe- ginn durchgeführt werden. Schauplatz der diesjährigen Übung war am ver- gangenen Feiertag St. Johann i. T. Am Nordabhang des Kitzbüheler Horns war er Ing. Richaad Prodlanter trotz der ge- ringen Schneelage gelungen, eine La- wine •abzusprengen. Am Vortag wa- rEn daran drei Puppen und diverse Ausrüstungsgegenstäudd vergraben worden. Pünktlich um 9 Uhr standen e;wa 110 Bergrettungsmänner von allen Orts- stellen des Bezirkes (Kössen. Waldring. F€berbrunn, Kitzbühel, Jochberg, Kirchberg i. T.. Westendorf, Hopfgarten und St. Johann i. T.). Angehörige der hrfte Steigerung der Besucherzahlen erwarten dürfen, dafür aber einen so- liden Aufwärtstrend, der fundiert ist. Belgien rangiert in Kitzbühel bereits unter den ersten zehn Nationen. (Fortsetzung folgt) Bergwacht und der Freiwilligen Feuer- wehr St. Johann i. T. am Harschbichl. Eirsatzleiter Herbert Palti erläuterte fol- gende Übungsannahn- e: Bei der Abfahrt von der soger.4anntteri Henne am Nordhang des Kitzbüheler Horns war eine Liedlköpfige Skifahrer- gruppe (Vater, Mutter urd Kind) von einer Lawine verschütte: worden. Be- obachter des UnfaLes gaben an, daß der Vater als erster den Hang befahren hat- te; nach ihm das Kind und als letzte die Mutter. Der Mann balantd Sich et- wa in der Mhi.trt.e und die Frau noch ziemlich am Rande, als die Schneemas- sen in Bewegung gekommen waren. Wie bei Lawiner.abgängen üblic1. wur- de sofort die Flugdinsatzstelle Inns- bruck verständigt GRI Norbert Winter traf trotz des Fb'hnsturns 30 Minuten pi..t.er am Harschbdchi. ein. Am Ret- tungstau flog er Bergnettungsmänner, Sudahunde und den Bergrrettungsarzt Med. -Rat Dr. Werner Krdinz zur Lawi- ne und später die Geborgenen zum Ver- bau splatz. Eine Tauberng aus dem Felsgelände, wie sie im Sommer üblich ist, ergänzte die eindrucksvolle Demon- stration mit dem nicht mehr vegzu- denenden Hubschrauber. Die Hauptarheist leisteten darin die Su ei-ihunde und ettungsmänner mit Augen- und Ohrensuche, Grob- und Feinsondiierurrg Nach ca. 45 M--nuten konnte der letzte Verschüttete gebor- gen werden. Um allen Eventualitäten des Ernst- faf es gerecht zu werden, brachte die
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