Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Jänner 1977 Faschingbau und Perchtenlaufen. 1644 „Hannß Rieder erlegt wegen des Fasching Paus 18 Kreuzer", „negst Verloffenen Fasching ist zu Kitzbichl als Parmb ain Fasehi'ngbau gewest und sind herabkrummen auf Eberhartling. Desgleichen zu Kirchdorf ains und sint heraufkommen auf St. Johannß. Der Hof „Parmb" ist schon im 12. Jahrhundert in einer Schenkung er- wähnt. Er liegt im Weiler Griesenau in Kitzbühel, ebenfalls an der Römerstra- ße, die vom Paß Thurn auf halber Höhe längs des Kitzbüheler Horns über Wie- senschwang und Eberhartling nach Going und Kufstein führte. Das Anwe- sen „Parmb" ist jetzt in Ober- und Nie- der-Parmb und Parmleiten geteilt. Ob die Knappen vom Rehrobiehl, der tiefsten Silbergrube Tirols, das Tanz- haus im nächstgelegenen Weiler Eber- hartling mit ihrem Brauchtum benütz- ten, ist bisher nicht belegt. Es mag aber besonders bei den Knappenhoclizeiten dies der Fall gewesen sein. Die ur- sprüngliche Tanzlust der Bevölkerung der Kitzbüheler Gegend scheint eine recht große gewesen zu sein und daher kümmerte man sich auch um kirchliche und behördliche Verbote nicht allzu viel. So heißt es 1669 im „Zeit und Wun- derbiechi" des Hannß Brugger: „Im negst vergangenen Monat Jannuary des Jahres 1669 den 13. dito hat man den verstorbenen Weihbischof zu Salzburg heraufgeführt. Aber allhier zu St. Jo- hannß hat man ihm wenig Ehr angetan, denn man hat nicht aufgehört zu tan- zen, derweil man ihn „fuergefiret" hat. Weiters: 1678. „Leonhardt Aufschnaiter, Grast- 1536: Wolfgang Pallinger, Stadt- und Landrichter zu Kitzbühel, beurkundet einen von der Stadt Kitzbühel- Kund- schaftsbrief gegen einige benannte Be- sitzer der Griesalm, „an pfmtztag vor sand Kathreinstag" 23. November). 1536: Bürgermeister und Rat der Stadt Kitzbühel gestatten Jörg Wink- ler, Müller unterm Rain, auf der von Augustin Landportner und dessen Hausfrau Katharina erkauften Mühle unterm Rain, auf deren Hofstätte einst eine Säge, ein Stampf und eine Walch stand und wegen dessen Gewehr- schaftsleistung sich Streit erhoben hatte, wiederum eine Säge zu erbauen, „an 'Montag vor sand Andrestag des heiligen zwelfpoten" (27. November). 1536: Hans Frey, Müller und Hals- bürger zu Kitzbühel, verkauft Georg Grötsch, derzeit Bürgermeister zu Kitz- bühel, eine Gülte auf der Kampper- behausung, darauf vormals Stefan Sporl und jetzt dessen Sohn Hans sitzt, „an montag vor sand Thomestag" (18. Dezember). 1536: Martha Hambpüchlers, Mau- geb am Pichl in Kitzbühel, der wieder dem Befehl der Regierung nächtlicher Weil tanzen hat lassen, gestraft mit 1 Gulden". 1707. „Mathias Pichler, Grastgeb in Kitzbühel, weswegen er wider Gebot und über die gebührliche Zeit hinaus tanzen hat lassen, ist gestraft worden mit 3 Gulden, 20 Kreuzer. Brauchtümliche Hochzeiten. 1531. „Als der Matheusen Langl Schwester Hochzeit im Rathaus gehal- ten, hat man das Brautvolk mit einer Lagl Rayfl verehrt: dem Christlwirt da- für bezahlt 4 Gulden, 30 Kreuzer". 1614. „Dann erlegten mit wegen Be- willigung des Tanzens auf dem Rathaus Hannß Pergleutner von 4 Hochzeiten je- der 18 Kreuzer = 1 Gulden, 12 Kreuzer. 1643. „Martin Seidl von einer „ge- schmaidigen" K'nappenhochzeit erlegt 12 Kreuzer". 1727. „Matthäus Oberaigner auch zu einer Pauernhochzeit erlegt 18 Kreuzer. 1730 wurden in Kitzbühel 11 Bauern- hochzeiten und drei Knappenhochzeiten abgehalten. Mandat je Hochzeit 18 Kreu- zer. 1748. „Den 28. Jenner erlegt Martin Seidl Tanzgelt wegen Maister Hölzl Pöckhens Hochzeit". Schützenfeste und Schießen: Von 1554 bis 1587 werden die „Sta- chelschützen (Arrnbrustschützen) neben den Büchsenschützen genannt. Sie zahl- ten Zins von ihrer Schießstätte, die bis 1567 am Gries stand und 1568 im Stadt- graben neu erbaut wurde. Es gab „ge- main schiesen" und Schützenfest der Büchsenschützen. rers zu Kitzbühel Witwe, verkauft un- ter Beistand ihres Anweisers Jörg Mair, an Sebastian Götsch eine Gülte auf dem halben hinter dem St. Kathrein- gotteshaus gelegenen Haus zu Kitzbü- hel, itzbü- hel, „an mitichen sand Thomans des zwelfp otenabent" (20. Dezember). (Siegel: Conrad Schafiuczl) 1537: Hans Steger, s:alzb. Verwalter der Pflege und des Urbargerichtes zu Kitzbühel, Wolfgang Pallinger, Stadt- und Landrichter zu Kitzbühel und Se- bastian Götseh, Propst der Ramberger Oblei zu Kitzbühel, vermitteln zwi- schen Bürgermeister und Rat der Stadt Kitzbühel und den benannten Inha- bern der vorn Stift Bamberg zu Lehen rührenden Griesaim betreffs Vieh- durchtrieb und Zänungspfiicht einen Vergleich, „an Sambstag vor dem sonn- tag invocavit in der vasten" (17. Februar). 1537: Haymeron Geissl zu Mittersill und seine Hausfrau Katharina, Tochter Georg Puechners, Bäckers und Bürgers zu Kitzbühel, quittieren dem Bürger- meister und Rath der Stadt Kitzbühel KUSSEN - Die Ortsstelle des Roten Kreuzes Kössen lädt freundlichst zum diesjähri- gen Rot-Kreuz-Ball ein, der am Samstag, 5. Feber, Beginn 20 Uhr, in der Grenz- landhalle Kössen stattfindet. Zur Unter- haltung und zum Tanz spielt das beliebte ‚'Grenzland-Sextett". Auf Ihren Besuch freut sich die Rot-Kreuz-Ortsstelle Kös- sen. - 1568. „Mer als der Fremdt Prütschen- maister gemaine Stadt einen Lobspruch verehrth betreffend das jüngst aufge- schrieben alihierig Püxn schiessen ist auf etlich Pogen gemacht aufgestrichnen Wappen, Schiltin und Fähnlein ihm hin- wider verehrth mit Bewilligung meiner Herren 3 Gulden, 3 Kreuzer". im Jahr 1568 ist den Schützen eine an sich hohe Summe von 4 Gulden „ver- ehrth" worden. Von wegen, weil ihnen - den Schützen - von alters her eine Ehrung bewilligt wurde, aber in letzter Zeit nicht mehr gegeben worden, damit die Schützenbeste „gepössert" werden. Jahrestag der Handwerker: 1612. „Von den Sailerge:sellen zu iren Dintzltag 30 Kreuzer, von den Metzger- gesellen 24 Kreuzer. Dintzltage hielten weiters ab die Schu- ser, die Schmiede, Weber, Bäcker, die „Sibmerley-i{andwerker", die Schneider und sogar die „Hauß krhnecht". 1687. „Herr Hannß Tieffenbrunner (Bierbräu) von den 7 Handtwercher Dintzltag zahlt 18 Kreuzer. Die Zunft der „ Siebenereleii Handwerker" pflegt heute noch die Dintzltage! über die vorm obgenannten Vater, des- sen Hausfrau Katharina und Schwester Barbara hinterlassene Erbschaft, „an erchtag nach unsers herrn froniei.±- namstag" (5. Juni) Siegel: Paul Krannczegker, Berg- richter zu Kitzbühel). 1538: Wolfgang Pallinger, Stadt- und Landrichter zu Kitzbühel, urkundet über eine auf inserierten Befehl König Ferdinands vom 9. Jänner 1538 vor dem Bürgermeister und den Kund- schaftsmännern aufgenommene Kund- schaft, daß die Bestrafung des Ehe- bruchs dem Bürgermeister und nicht dem Pfleger zustehe. 1538: Hans Schmauss, Bürger zu Kitzbühel, verkauft Claus Müller, die von Wolfgang Görl auf der Behau- sung erkaufte Gülte, „an mittichen vor sand Matiarstag" (18. September, Siegel Conrad Schafluczl), 1539: König Ferdinand urteilt in dem St:eite zwischen dem Bürgermeister, Rath und Gemeinde der Stadt Kitzbü- he einerseits und den Landesgerichts.- leuten innerhalb 1 Meile um die Stadt
< Page 20 | Page 22 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen