Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 29. Jänner 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 zeigen, wer du bist und machte einen Meine aufregende Bekanntschaft Kratzer mit dem Schöpfer in Richtung mit dem hm Faßl. Nun aber begann für mich eine turbulente, ausweglose Situation, ich Erzählung von Melchior Meyer, Brixen im Thale wollte davonlaufen, dazu kam eis aber nicht mehr da mich inzwischen schon Es war ein prachtvoller Sonntag gegen Bienen fassen sollte, ich sein würde. Na eine mehrstellige Zahl von Imbn ge" Ende Juni. Wir Buben verbrachten oft ja, irgendjemand mußte es tun, da gab stoehen hatten. Erst 'merkte ich jeden den Nachmittag in der Guggiahn, um es kein langes Überlegen, weil die Bie-. Stachel es war fuLrchblar, einfach nicht uns dort kleine Wege im brüchigen nen immer unruhiger wurden und sich mehr zum Aushalten, doch in der Auf- Schiefergestein anzulegen, oder sonst- alle mittlerweile als Zuschauer auge- regung und im allgemeinen Durchein- wie herumzuklettern. So ist es auch an sammelten Nachbarskinder respektoll ander spürte ich bald nichts mehr davon jenem Sonntag gewesen, wir waren 'mit- vom Schwarm immer weiter entfernten. und es sollte mir auf ein paar Stiche ten in der Arbeit, jedoch auf einma Es war verständlich, da bereits jeder An- mehr zu den anderen dazu, auch nicht großes Geschrei vom Hauptweg korn- weisende mindestens einmal einen Sia- mehr ankommen. Mein Entschluß stand mend, meine Schwestern und Brüde: chel aus der Haut ziehen konnte, es war ja fest, dieses Honigvolk muß in die Be- riefen aus Leibeskräften: „Buam - so- daher besser, in entsprechender Ent- hausung, so oder so. Ein Bi' ck sagte mir, fort kommen, neben dem Haus am Zaun- fernung zu bleiben. Für mich blieb keine daß ich gewonnen hatte, denn die Bie- stecken am Rain oben hat sich ein ge- Zeit mehr, einen dicken Rock anzu- nen zogen artig in den Stock ein. Wahr- waltiger Bienenschwarm niedergelassen. ziehen, auch war die Spannung zu groß, scheinlich war eis mir doch gelungen, Das ganze Haus ist schon voller Imbn und so machte ich mich in Hemdarmeln den Weisel zu überzeugen, so daß er die und den Hund haben schon einige ge- daran, meinen ersten Bienenschwarm Beute nicht mehr verließ, die nach angelt!" einzufangen. Wachs und Honig roch und er daher 'mit Wir ließen alles liegen und stehen uni Ich habe einmal beim alten Wolfgang seinem Staat beschloß, im angebotenen rannten so schnell wir konnten, zuri Oblasser, welcher viele Bienenstöcke Heim zu bleiben. Schauplatz des Geschehens. Dort ange- kommen, empfing uns schon ein inferna- les Gesumm. Schneidig war ich ja, und näherte mich als einziger der Traube von Bienen am Zaunpfahl. Ich hatte gar nicht Zeit, das Getriebe dieser Insekten näher zu betrachten, denn schon hatten sich eine Reihe von Bienen in meinen struppigen Haaren verfangen und sich auf ihre Art verteidigt. Blitzschnell über- legte ich und wußte gleich, daß wir einen Bienenkorb oder ein Imbfassl brauchen. Der alte Bauer vom Häusl hatte seilst Bienen und in Kürze brachten mir die Nachbarsbuben mit den Brüdern das gewünschte Ding zum Einfangen des fliegenden Volkes. Alle harrten nun der Dinge, die da kommen sollten. Es war von vorneherein klar, daß der, der die 1539: König Ferdinand befiehlt Hans Preg, Pflegsvetrwalter zu Kitzbühel die Stadt daselbst in Ausübung ihe Kaufrechtes gegen die Landesgerichts- leute nach Inhalt ergangener Urteile zu schützen. (Innsbruck, 29. Jänner). 1539: Matheus Lang, Cardinal und Erzbischof von Salzburg, verleiht Hans Stanger am Waltenberg als Gerhaben und Lehensträger weiland Sebastian Obern:auers benannter Kinder cinie Gülte auf dem Ober- und Nieders- scheibl als Lehen, „an montag nach unseres lb. herrn fronieichnamb stag" (9. Juni). 1539: Michl Hochenfeider zu Alm- eck verkauft Ambros Viechter die bis- her diesem als Lehen verliehenen Ze- hende auf zwei Behausungen zu Ser- ten, die Gilg Götsch und Cenz Lan- dinger inne haben, „an montag nach Gaili" (20. Oktober). 1540: Sebastian Götsch übergibt dem Spital zu Kitzbühel eine Gülte auf der halben hinter der Cathreinkirche ge- legenen Behausung, welche jetzt IVIar- hatte, gesehen, wie man so etwas macht, und schrie zu den vielen Zuschauern: „Ich brauche sofort ein Gatzl aus der Küche, um die Bienen in den Stock zu schöpfen!" Es rührte sich aber niemand vom den Beobachtern vom Fleck und ich mußte mir deshalb den Schöpfer in Windeseile selber holen. Als es so weit war, begann für mich das gefährliche Unternehmen, das stechlustige Volk so weit zu bringen, um es in den leeren Stock zu locken, den ich unterhalb des Schwarms aufgestellt hatte, da ich vor- erst den Mut nicht aufbrachte, das in der Hand haltende Gatzl zu verwenden. Die Bienen waren eigentlich recht friedlich, konnte ich hoffnungsvoll und einiger Zuversicht vermerken. Jetzt aber reiß' dich zusammen, dachte ich, du mußt tha Wonnherin, Rupert Humbpüchlers Witwe, welcher das Ablösungsrecht ge- wahrt werden soll, inne hat. Diesem Kauf stimmen Sebastian Götschs be- nannte Kinder zu, „am hl. liechtmess- tag" (2. Februar). 154f): AnrIr T ±7ineer Amtmann 711 1540: Margareth Viechterin, Ulrich Straßbergers Witwe, vermacht dem St. Cathreinsgotteshaus zu einer Lo- denstiftung für die Armen 70 rhein. Gulden, „ an freitag sand Ruepprechts- tag" (24. September). 1540: Christina, Witwe Thomas Mo- sers, erklärt sich gegenüber genann- ten Personen bezüglich ihrer Ansprü- ehe auf ihr Heiratsgut, Morgengabe und Witwenrecht, für befriedigt und entschlägt sich jeden Rechtsanspruches auf die Gülte von der Peunt Unter- mühlau, „an mittichen nach sand An- dreastag" (1. Dezember). 1541: König Ferdinand erteilt unter Bezugnahme auf einen vom Kaiser Maximilian vom 22. Dezember 1516 erteilten Wochenma.rktsbrief für die Stadt Kitzbühel eine neue Marktord- nung. 1542: Christian Mühiperger, auf dem hintern Mühlberg, dem sein Vater Wolfgang das der Grundherrschaft des Spitals zu Kitzbühel unterworfene Gut Mühlberg übergeben hat, verpflichtet sich, ohne Einverständnis der Spitals- meister an dem Gut nichts zu ändern. „an mitwoch sanddt Nicolas des hl. bischofstag". Eine wohlverdiente Ruhepause konnte ich mir also vorderhand gönnen und konnte zu den weit entfernt wartenden Zuschauern zurückgehen. Dabei wäre ich fast noch vom Rain gekugelt, so eilig hatte ich es, um möglichst bald un- ten zu sein, hinter mir einen Trieb von Wachbienen herziehend, welche mich verfolgten, da sie allem Anscheine nach den Stock schon als neue Heimat an- sahen. Meine lieben Freunde und Freun- dinnen liefen schnellstens von mir da- von, mir kam dabei vor, als meinten sie, ich hätte die Pest in 'mir. Dann kam das große Herausziehen der Stacheln, an manchen Stellen sah ich wie eine stachelige Roßkastanie aus, die im Herbst unter den Bäumen liegen. Der 1541: Christoph Noetlich, Bürger zu Lienz, verkauft im Namen seiner Haus- frau Anna, Tochter weiland Hans Sil- berpekhens, Bürger zu Lienz, Florian Wah, Bürger zu Kitzbühel, zwei Peuntl, eines unter den Reutten und das ande- re in der Langau, welche vom Stift Kitzbühel, verkauft Wolfgang Puecher Bamberg zu Lehen rühren, „an erich- eine Gülte auf seiner Behausung, Hof- tag nach sand Jacobs des hl. zwelf- statt und Stallung jenseits des Mühl- potntag" (26. Juli, Siegel: Bamberger wassers zunächt der Hirschirnühle „an Propstei). erchtag vor Egidi" (31. August).
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