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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Jänner 1977 rollen, die uns außer Abgase nichts hin- terlassen? Der Fremdenverkehr? Diesem Wirt- schaftszweig, dem wir zuerst die Wan- derwege zerstören, dem wir die letzte Möglichkeit zu ungestörter Erholung in unserer vielgepriesenen Luft nehmen, dem müssen wir keine Autobahn bauen, denn dieser Fremdenverkehr wird ver- siegen und ausbleiben. Autobahnbau- stellen, Verkehrslärm und Dreck haben unsere Gäste in ihrer Heimat schon ge- nug. - Nützt diese Straße etwa nur dem be- nachbarten Bundesland Salzburg als An- sehlußstrecke und Zubringer für die Tauernautobahn? Auch aus nachbarli_ Den Spar- und A & 0-Kaufleuten von Tirol (Spar auch Salzburg) ist es ab 1977 zum erstenmal möglich, dreimal jähr- lich Saisonspezialitäten einzukaufen, das Sortimentangebot der Industrie zu über- prüfen und Messesonderkonditionen in Anspruch zu nehmen. Durch diese dreimalige Ausstellung ist eine größere Uebersicht für die Kunden und eine Erweiterung interessanter Sor- timentsgruppen möglich. Die Schwerpunkte dieser Jännermesse waren die Angebote für Ostern und Mut- tertag, aber auch für die kommende Sommersaison. Hier gab es Spezialitäten aus dem Spirituosen- und Feinkostsorti- ment zu sehen. Für anspruchsvolle Käufer wurden exotische Spezialitäten aus der Gruppe Obst und Gemüse gezeigt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Gruppe Biodiät „gesunde Ernährung". Viele Spar- und A & 0-Kaufleute wollen in Zukunft auch diese Produkte ihren Hausfrauen anbieten. Großer Wert wurde auch auf Dekora- tionshilfen für die Ladengestaltung ge- legt. Will man sich bei Spar und A & 0 doch auch durch eine gepflegte Atmo- sphäre von den Großvertriebsformen unterscheiden. Der Leistungsfähigkeit gegenüber die- sen Vertriebsformen dienen auch die Messerabatte, Palettenpreise und sonsti- ge Sonderkonditionen, bei denen der Großhandel Rationalisierungsvorteile seinem Einzelhändler zugunsten des Konsumenten weitergibt. Fast 200 Gewinne aus einer Tombola machten den teilnehmenden Kaufleuten große Freude und eine so hohe Gewinn- quote von fast 50 Prozent wurde sehr positiv vermerkt. Die Anwesenheit der Geschäftsführung der Spar- und A & 0-Zentrale Kufstein Dir. H. Reisch und Dir. A. Fuchs, sowie Vertriebsleiter Hermann Nothegger wur- de von den Kunden zu ausführlichem Informationsaustausch benützt. Die in der Presse berichtete Kündi- gung des Kooperationsvertrages Spar! A & 0 durch einen Teil der A & 0-Groß- händler gab natürlich Anlaß zu Gesprä- eher Freundschaft sollten wir unsere Er- holungsgebiete nicht zerstören lassen. Wir können daher nur die Bevölke- rung der Nachbargemeinden im Verlauf der geplanten S 12 aufrufen. IJeberdenkt die Folgen des Straßenbaues in Eurer Gemeinde, bevor die ersten Baumaschi- nen anrollen. Uns würde auch die An- sieht der verschiedenen Institut ionen - wie Bergwacht, Verkehrsvereine, Um- weltschützer, Jagdausübende, Alpenver- eine usw. interessieren. Vielleicht greift doch jemand zur Feder. Walter Schiestl, Sepp Wörgötter Interessengemeinschaft gegen den Bau der S 12 chen. Entscheidend für Kaufleute und Konsumenten der A & 0-Gruppe ist die Leistungsfähigkeit und diese wird durch die jüngste Entwicklung nicht tendiert. Nach wie vor beziehen die A & 0-Kauf- leute Tirols ihre Waren über die Zen- trale Kufstein-Wörgl, die als Umsatz- milliardär bestmögliche Konditionen er- reicht und außerdem wie bisher auch in Zukunft das Einkaufspotential der Spar- Hauptzentrale Salzburg für ganz Oester- reich ausnützen kann. Die Stärke der Gruppe Spar-A & 0 in den fusionierten Gebieten liegt neben der Umsatzkapazi- tät von weit mehr als 4 Milliarden Schil- ling in rationellster Warenverteilung in nur 6 Zentren in Oesterreich und in ei- nem ausgewogenen Umsatzverhältnis al- ler Vertriebsformen. Nur so ist eine ech- te Leistungspartnerschaft Industrie, Han- del, Konsument möglich. Sowohl der Informationsaustausch als auch die Dispositionen der Kaufleute zeigten eine sehr optimistische Einstel- lung aufgrund der Ergebnisse der abge- laufenen Saison. Die Gruppe A& 0 konnte im letzten Jahr viele Geschäfte entscheidend ver- größern und dadurch bedeutende Um- satzzuwächse erzielen. Der harte Kon- kurrenzkampf und die Kostenentwick- lung lassen allerdings eine Verbesserung der ausgespannten Ertragslage nicht er- warten. Spar und A & 0 Tirol hat aber für 1977 ein ausgefeiltes Konzept für je- de Vertriebsform zur Verfügung und wird durch die gemeinsame Leistung des Groß- und Einzelhandels den Konsumen- ten wieder beachtliche Vorteile bieten. Geschichten aus dem Brandseitgraben Aus der Ortschronik von Kirchberg „So düster wie der Graben, so düster sind auch die „Geschichten" aus diesem Graben. Der Meineidbauer. Im Jahr 1818 kauf- ;e der „Meineidbauer" den abgebrannten Hof seines Nachbarn. Der „Volksmund" ezichtigte ihn des Meineids und der 3randiegung. Als der „Meineidbauer" starb, fielen beim Opfergang in der Kirche die Kerzen vom Altar. Das Volk sah darin das Zeichen einer ungesühnten Schuld. Der Dralechner. Ebenfalls 1818 kaufte der Dralechner ein Zulehen. Als er die- ses 1835 verkaufte, behielt er für den restlichen Kaufschilling ein Grundstück als Pfand, das er aber bei der Restzah- lung nicht mehr herausgab. - Sühnen mußte das „vierte Geschlecht" die alte Schuld, denn „Unrecht Gut tut nit gut!" Die Scharfrichter. Ebenfalls im Jahre 1818 zogen auf zwei Zulehen, die sie 1825 und 1827 kauften, zwei Brüder, genannt die „Scharfrichter", auf. Als diese noch Knechte waren, banden sie einmal nach dem Korndrusch scherzhalber die Dirn auf einen Schlitten, und da beide den Schlitten gleichzeitig losließen, sauste dieser mit der Dirn in die Tiefe Das Zigeunerkind. Das „Zigeuner- kind" war das ledige Kind eines Bauern und einer ortsfremden Bauerndirn. Als das Zigeunerkind, wie es von den „lie- ben" Nachbarn genannt wurde, sieben Jahre alt war, heiratete der Bauer eine crtsansässige Bauerntochter. Da die Ehe kinderlos blieb, setzten diese 1749 das Zigeunerkind als Hoferben ein. - Ihre Nachkommen sind heute noch Bauern. Von den lieblosen Nachbarn leben keine Nachkommen mehr „in der Nachbar- s ahaft". Die Spieler. Um 1793 dürfte es gewe- sen sein, da „spielten" zwei Nachbarn, der Sepp und der Jagg, um eine Wiese. Jagg gewann das Klausenbergwiesl des Sepp im Wert von hundert Gulden, dem damaligen Wert von sechs Kühen. Der Wildschütz. Zur Zeit des Korn- drusches war es, als beim „Wildschüt- zen" ein Hirsch vorbeikam. Der Bauer hol- te sein Gewehr und erlegte den Hir- schen. Das Hirschgeweih ist heute noch Erbstück in der Familie des „Wild- schützen". Der Desserteur. Nach den verlorenen Kriegen 1859 und 1866 hielten sich im ti olisch-salzburgischen Grenzgebiet, auf Almen, in Gräben und Winkeln viele Desserteure auf. Im Winter kam einer von ihnen als Fütterer auf den Hof des ‚Wildschützen". Von einem Nachbarn verraten, aber von der Tochter des Bau- ern gewarnt, entkam der Deserteur sei- nen Häschern grabenein- und aufwärts. Lediglich seine Holzschiapfen fand man im Frühjahr. Von diesen „G'schichten" ging lange das „Gsagat". Anton Flecksberger Spar- und A&0-Messe in W00 örgl
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