Kitzbüheler Anzeiger

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C:h-istian ravda, 1952 in Oslo, mit Vollbau-Hickory Bindung: erstel barer \letallbacken, Kabelzug mit Bildst3in-Fc3erstrammE'z In Oslo vor 25 Jahren: Christian Pravda errang die ersten Olympiamedaillen für Kitzbühel Samstag, 5. Februar 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 In Oslo fanden vom 14. bis 25. Feber 1952 die VI. Olympischen Winterspiele statt. Der einzige Teilnehmer des Kitzbü- haler Skiklubs war der damals 25jährige Christian Pravda. Christian vollendet heuer am 8. März sein 50. Lebensjahr. - Die einzige Teilnehmerin der Damen des KSC war Rosi Sauer. Zwei Jahre vorher, bei den FIS-Welt- meisterschaften 1950 in Aspen, USA, wurde er 5. im Abfahrtslauf und 12. im Riesentorlauf. Im Spezialslalom kam Christian nur durch einen Sturz um den Weltmeistertitel; im zweiten Lauf er- reichte er Tagesbestzeit. 1950 war vom Kitzbüheler Skiklub noch Lydia Gstrein, verehelichte Fuchs, in Aspen. Sie war die jüngste Teilnehmerin und errang im Im Forum Verlag, 1072 Wien, Linden- gasse 64 erschien kürzlich das Buch „Der weiße Rausch" Vom Skisport in Oesterreich, 320 Textseiten, 25 farbige und 68 einfarbige Fotos, Leinen, 385.—, von Dr. Dieter Seefranz, Präsentator von ‚Zeit im Bild 2", in den sechziger Jah- ren als Student drei Winter Skilehrer der Skischule Kitzbühel. Das Buch wird oerne empfohlen. Wir bringen mit Ge- nehmigung des Verfassers und des Ver- lages ein Kapitel, das sich mit Kitzbühel befaßt - eines von vielen. Aus Mücken werden Elefanten Mit dem Fernsehen verschob sich die Optik „Am Beispiel von Kitzbühel läßt sich die Entwicklung am besten verfolgen. Vor allem jene der letzten zwanzig Jah- Riesenslalom len 6. und im Abfahrtslauf den 11. Rang. Im Jahrbuch 1952 des Oesterreichi- schen Skiverbandes schrieb Redakteui Carl Krois, genannt „Carolus' u. a.: Von allen Clympiscnen Winterspielen, die bisher du:chgeführt wurden, unter- scheiden sich die zuletzt in Norwegen ausetragenen stark vor :enen in Cha- morix 1924, St. Moritz 1928, Lake Placid 193, Garmis:h-Partenkirchen 1936 und wieder St. Moritz 194E. Es fehlte die seit Chamonix gewohnte Großartigkeit der alpinen Winterland- schaft. Aber in bezug auf unmittelbare An:eilnahme eines ganzen Volkes über- trafen die VI. Olympischen Winterspiele alle Vorgänge: und geben damit der Po- puhrität des Wintersports in Norwegen re, mit dem Wandel vom tlplerischen Amateursporz zur interrLa:ioralen Sport- shcw großzügigen Zuschnit:s. - Am Hahnenkamn ereignet sich alles, als ge- schähe es unter einem Vergrößerungs- glas. Großes wird dor: grßer, Extre- mes extremer, Modernes moderner. - Gelegentlich wird auch an sich Kleines groß gemacht, eine Ereignismücke zum Schlagzeilen-Elefanten aufgeblasen. - Kornplikaticnen mit der Zeitnehmung etwa sind h-er in ihrem Stellenwert um einen Dezimalpunkt verschaben. Man fragt sich mitunter, ob die Bedeutung der Kitzbüheler Rennen aus der Aktion oder aus der Reaktion entstand. Wahr- scheinlich ist beides der Fall. Weil sich so Wichtiges ereignet, blicken alle ge- spannt dorthn, und weil alle interessiert hinschauen, werden Aktionen gerade und der olympischen Idee einen über- zeugenden Ausdruck. - Umso mehr als sich die norwegischen Zuschauermassen als von einer unübertrefflichen sportli- chen Objektivität erwiesen, die immer die Leistung und nie die Nationalität würdigte. Die landschaftlichen Voraussetzungen des Schauplatzes dieser Winterspiele von 1952 wirkte sich naturgemäß vor allem ‚g e g e n die alpinen Bewerbe aus, wäh- rend das skandinavische Gelände für die nordischen Skikonkurrenzen ideal ist. Wegen Schneemangels wurden täglich zen dieser Olympischen Winterspiele - und zwar der Riesentorlauf und der Ab- fahrtslauf für Damen und Herren - spielten sich im nahezu unbesiedelten Norefjell ab. Eine ausgeschlagene Schneise für eine Hochspannungsleitung von 10 bis 25 Me- tern Breite zieht sich aus rund 1500 Me- tern Meereshöhe herunter zum Kröde- rensee. Auf der Höhe zwei Hotels und einige Unterkunftshäuser, welche den Mannschaften und Betreuern knapp Platz boten. Journalisten und Besucher mußten jeden Tag zweimal die 120 km Autobusfahrt von Oslo her und zurück bewältigen. Zwei Umstände glichen dieses Manko aber vollkommen aus, die absolut sport- lich objektive Haltung des norwegischen Volkes und die pünktliche und korrekte Durchführung aller Konkurrenzen in sportlicher Hinsicht. Wegen Schneemangel wurden täglich 500 bis 800 Mann zur Präparierung und Betreuung eingesetzt. Silber und Bronze für Oesterreich Beim Riesentorlauf der Herren erwie- sen sich die Oesterreicher neuerlich als stärkste Mannschaft, nachdem am er- sten Kampftag Dagmar Rom 2. und Tru- de Klecker 4. geworden waren. Mit Chri- stian Pravda und Toni Spiss gewannen dort gesetzt. Rekorde und Superlative nehmen die Nachfahren der Kupfer- und Silber- bergleute mit der Gelassenheit des Er- folgsgewohnten zur Kenntnis. So be- mühten sich die Kitzbüheler auch nur mit lässiger Halbherzigkeit um eine Ski- weltmeisterschaft. 1958 überließen sie arrogant dem Anfänger Badgastein den Vortritt. 1970 glaubten sie an ein leich- tes Spiel und stellten dann ihre Bemü- hungen ein. Während die Olympiastadt Garmisch-Partenkirchen neunmal einen Anlauf genommen hat, bis sie für 1978 endlich auserwählt wurde. Die Art und Weise, wie die Kitzbüheler Niederlage gegen Gröden als Weltmeisterschafts- kandidat zustande kam,wirft ein Schlag- licht auf das Psychogramm der Hahnen- kammstadt. Auf ihre gesunde Selbstein- schätzung, aber auch ihre gelegentlich leichtsinnige Unterschätzung anderer. - Die Vergabe der Weltmeisterschaft er- folgte beim FIS-Kongreß des Jahres 1967 in Beirut. Die Herren der Federa- 'Der weif4e Rau€d Vom Skisport in Oesterreich
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