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Seite 6 Kritzbüheier Anzedger Samstag, 5. Februar 1977 sie die Silber- und Bronzemedaille vor Zeno Colo (1), dem besten Schweizer Georges Schneider und dem Schweden Sig Sollander. Stein Eriksens Sieg auf seiner Hausstrecke war nicht zu verhin- dern. Mit Hans Senger (9. Platz) landete noch ein weiterer Oesterreicher unter den ersten zehn. Egon Schöpf (gleiche Zeit wie Zeno Colo) wurde nachträglich wegen Oberfahrens eines Tores disquLa_ lifiziert. Nahezu die gleiche Situation ergab sich 'am dritten Tag von Norefjell im drama- tischen Abfahrtsrennen der Herren. Wieder einmal gingen die Oesterreicher in blendender Kondition aufs Ganze und während Otto Linher durch einen Sturz seine Siegesaussichten einbüßte und Egon Schöpf, der bis nach dem zweiten Streckendrittel absolute Streckenbest- zeit gefahren war, verkantete, schwer stürzte und bewußtlos aus dem Rennen getragen werden mußte, standen Othmar Schneider und Christian Pravda den schweren Kurs bis ins Ziel durch und setzten Zeiten, die höchstens noch von einem Läufer in Ueberform unterboten werden konnten. Ein solcher Läufer war allerdings an diesem Tage mit Zeno Colo am Hang. - Stein Eriksen wurde 6. Im Abfahrtsrennen der Damen errang Trude Jochum-Beiser die Goldmedaille; Erika Mahringer wurde 4. und Dagmar Rom 5. Im Spezialslalom in Rödkleiva, 10 km von der norwegischen Hauptstadt ent- fernt, holte sich Othmar Schneider die Goldmedaille. Während im ersten Durch- gang Hans Senger gemeinsam mit Stein Eriksen im toten Rennen die Tagesbest- zeit von 59,2 Sekunden fixiert hatten, so- wie Othmar Schneider mit 59,5 mit abso- luten Siegeschancen in der Konkurrenz lagen, riskierte Christl Pravda zuviel tion Internationale de Ski tagen gerne in Gegenden, die eine Reise wert sind. Vor- zugsweise (Abwechslung muß sein, und Schnee bekommt man ja sonst mehr als genug zu sehen) an sonnigen Meeres- gestaden. 1963 Athen, 1965 Mamaia, 1967 Beirut, 1969 Barcelona, 1971 Abaz- zia, 1973 Nikosia, 1975 San Francisco, 1977 Bariloche, Argentinien. 1967, wie gesagt, traten die Mächtigen des Internationalen Skiverbandes an der damals noch nicht bürgerkriegszerstör- ten Cote d'Azur des Nahen Ostens zu- sammen. Die Oesterreicher hielten sich siegesgewiß an das Sparsamkeits-Gent- leman's Agreement, wendeten nur etwa 800.000 Schilling für Werbekosten auf und reisten im übrigen vor allem mit der Stimmenzusage der Oststaaten (die dann umfielen) und ihrem Veranstal- tungsruhm im Gepäck zum Kongreß. Die Südtiroler dagegen zogen im Nacht- klubparadies eine große Show ab, Prä- sentierten einen von Luis Trenker eigens für diesen Zweck gedrehten Film und und fiel durch einen Sturz auf den 10. Rang zurück. - Toni Spiss verlor einen Ski und mußte aufgeben. Im 2. Durch- gang ließ Hans Senger ein Tor aus, mit Bestzeit auf den Latten - es soll eines der leichtesten Tore gewesen sein -‚ konnte der taktisch überlegene Ariber- ger Othmar Schneider die zweite Gold- medaille für Oesterreich erringen. Im Spezialslalom der Damen waren die Oesterreicherinnen an diesem Tage von Pech verfolgt .Während Trude Bei- ser sich immerhin noch im 8. Rang be- hauptete, fiel unsere Rosi Sailer durch einen Sturz auf den 17. Platz zurück. Dagmar Rom (22. Rang) und Erika Mah- ringer (36. Rang) fielen ebenfalls durch Stürze zurück. Im 18-km-Langlauf besetzten die Skan- dinavier nicht weniger als die ersten 17 Plätze. Sepp Schneeberger behauptete sich im 23. Rang als drittbester Mittel- europäer und Hias Noichl, St. Johann, Am 16. Jänner 1977 führte der Ski- klub Kössen die diesjährigen Bezirks- meisterschaften im Langlauf durch. Den Titel eines Bezirksmeisters holte sich die Staffel Straßenmeisterei. St. Johann mit den Läufern Paul Seeber, Michael Höf- unger und Sepp Winkler. Die Ergebnisse: Straßenmeisterei St. Joh. 1.24.02.19 Paul Seeber 29.05.35, Michael Höflin- ger 28.31.98, Sepp Winkler 26.24.86 Sennerei Kössen 1.24.49.37 Hans Seiwald 28.18.79, Peter Foidl Feuernotruf Tel. 122 Rettung (Rotes Kreuz) - . Tel. 144 !\Jotruf Gendarmerie ' ' Tel. 133 fanden es des Aufwandes wert, ein rie- siges Landschaftsrelief per Schiff in den Libanon zu verfrachten. Die Anstrengungen des Ladinertales und seines propagandistischen Chefs Erich Demetz wurden honoriert. Die Ausgaben haben sich hoch verzinst. Ein kapitaler Werbefang war gelungen, lie- ßen es sich doch gleich zwei Nationen angelegen sein, das Unternehmen pu- blizistisch zu fördern: Italien und Oesterreich (Anweisung des damaligen ORF-Generalintendanten Gerd Bacher an seine Sportreporter: „Die Weltmei- sterschaften sind so zu behandeln, als fänden sie in Oesterreich statt!"). Sportlich war die Ausbeute der Gast- geber gering. Nicht eine Medaille. Den Südtirolern blieben Wirtschaftsgewinn für die Zukunft und ein nationales, bes- ser gesagt, vielleicht provinziales Er- folgserlebnis. Eine Minderheit benützte die Mehrheit für ihr Anliegen. Mit italienischem Geld finanzierten sich die Südtiroler eine Selbstdarstellung war mit Rang 28 zweitbester Oester- reicher. In den alpinen Wettbewerben errangen Oesterreichs Läufer 7 von insgesamt 18 Medaillen und Oesterreich lag am Schluß dieser Konkurrenzen mit 45 Punkten vor den USA (20,5) und Italien (20 Punkte), während Deutschland und Italien sich in dieser Nationenwertung mit je 18 Punk- ten sich den 4. und 5. Platz teilten. Christian Pravda errang 1954 in Aare, Schweden, die Goldmedaille im Ab- fahrtslauf, den 4. Rang im Slalom und die Silbermedaille in der Kombination. In diesem Jahr wurde Christian mit dem ‚.Goldenen Ski 1954" ausgezeichnet, den ersten, der vergeben wurde, und zwar aufgrund der Bedingungen des heutigen Weltcups. Er wäre demnach auch der 'erste Weltcupsieger, gewesen, hätte es damals diese Bewerbsserie schon ge- geben. -. 28.59.24, Stefan Mühlberger 27.31.34 Kienpointner Waidring 1.25.18.21 Karl Seibl 26.39.77, Walter Weinber- ger 27.55.59, Alfred Hofmann 29.57.08 Sportalm Weingartner Kössen 1.28.43 Karl Steiner 33.21.55, Alfons Wein- gartner 27.55.59, Siegfried Weingart- ner 27.26.30. Bahnhof Kitzbühel 1.30.30.50 Heribert Bachmann 27.37.47, Gott- fried Lindebner 35.42.23, Christian Stöckl 27.10.80. Die weitere Reihung: 6. Troppmair, St. Johann; 7. Troppmair II, St. Johann; 8. Obermoser, Kitzbühel; 9. Nothegger, St. Johann, 10. Kahlbacher, Kitzbühel, 11. Fliesen Harasser 1, Kössen; 12. Flie- sen Harasser II, Kössen. höchsten Grades. Italienische Carabinie- ri ließen den Autoverkehr nach ihren Pfeifen tanzen, auf dem Präsidenten- stuhl thronte ein Italiener, ansonsten aber gaben Tirolerisch und Ladinisch den Ton an. Wer zahlt, schafft an - dieser Sinnspruch wurde außer Kraft gesetzt. Die Italiener durften zahlen, hatten aber wenig zu parlieren. - Die Weltmeisterschaft wurde ungeniert in die ganze Welt unter dem Markenzei- chen Tirol verkauft. Ein Fall mehr, in welchem Aschenbrödel der Geschichte mit Hilfe des Sports beim Fest der Gro- ßen Einlaß finden und vorübergehend in dem Gefühl, gleichrangig zu sein, mit ihnen an der Tafel sitzen. Die Südtiroler und vor allem die Grödener haben aber darüber hinaus wirtschaftlich enorm profitiert. Für Kitzbühel wäre die Be- deutung einer Weltmeisterschaft nicht annähernd so groß gewesen. Sie hätte - die dem Lied nach stets lustigen und frohen Tiroler können auch sehr nüch- tern kalkulieren - in erster Linie eine Von den Langlauf-Bezirksmeisterschaften in Kössen
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