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Samstag, 5. Februar 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Tangente Lebenberg erfordert 4 Jahre Bauzeit Ing. Fischer örtlicher Bauleiter - Dank an den KSC für mustergültiges Hah- nenkammrennen - neue Krankenhaus-Gebühren. Bei der 32. Gemeinderatssitzung ir. Kitzbühel am 27. Jänner 1977 stellte sich Oberinspektor Ing. Fischer vorn Bau- bezirksamt Kufstein als örtlicher Bau- leiter für die Tangente vor, die in der- nächsten en nächsten Jahren Kitzbühel von der größten Verkehrssorgen befreien soll Ing. Fischer führte aus, daß das Bau- bezirksamt bemüht ist, alle Probleme einvernehmlich mit Kitzbühel zu lösen. Man stehe derzeit mitten in den Aus- schreibungen. In der Aussprache wur- den verschiedene Probleme aufgezeigt und der Gemeinderat hatte zu entschei- den, was er im Einzelfall für zweckmä- ßig erachtet. Ein erstes Problem ist die Seitendepo- nie. Es sind rund 170.000 cbm Material so zu verliefern, daß der Straßenverkehr darunter möglichst wenig leidet. - Es wurde im sogenannten Hausertal ein günstiger Platz für die Deponie gefun- den, man wird bis zu 15 m hoch schüt- ten, braucht aber eine eigene Zufahrts- straße, die zweispurig angelegt wird und später teilweise weiterverwendet wer- den soll. Der Weg verläuft von der West- rampe etwa 600 m auf Bahngrund. Der Seebichlweg muß verbreitert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß 1978 die Ueberführung Reither Straße (Bahr- überführung) gebaut wird, für die Ram- pen wird Schüttmaterial verwendet wer- den, das vom Bauplatz der Tangente stammt. Der Tunnel wird beim Bahnhof (Nord- portal) begonnen, man rechnet täglich mit bis zu 400 cbm Material. Das aus dem Tunnel gearbeitete Material wird nur 20 Prozent davon ausmachen. La damals aber ganz unbegreiflich war. Die Gäste aus der Sowjetunion reisten ohne Siege wieder ab. In Cortina aber gewann Eugenia Sidorowa die Slalom-Bronze- medaille, die erste und bisher letzte al- pine Skimedaille der UdSSR. An die 20.000 bis 30.000 Zuseher überschwemm- ten damals die Wiesen am Hahnen- kamm. Kälberstricke sollten sie vom Be- treten der Piste abhalten und am Besuch der Veranstaltung als Gratisblitzer hin- dern. Viele schlüpften durch dieses grob- maschige Netz. Es folgten weitere fette Jahre der Aera Sailer, Molterer, Hinterseer, die aber die Kassa nicht entsprechend klin- geln ließen, weshalb sich die Kitzbühe- 1er 1960 zum Kauf des jetzt zur Stan- dardausrüstung jedes Veranstalters zäh- lenden Staketenzaunes entschlossen. - Sie waren damit in Oesterreich wegwei- send. Abgeschaut aber haben sie das Holz-Draht--Gebinde den Franzosen. - Und zwar in Charnonix. Zoll zahlten die Kitzbüheler für den Zaun keinen. Der die Gemeinde Oberndorf das fertige Projek für die Ortsumfahrung nicht an- genommen hat, wird es voraussichtlich nicht raöglich sein, Material dorthin zu verbringen. Die Gemeinde ist auch dar- an interessiert, Material auf den zuletzt gekauften Grund bei Sonnberg-Grub zu liefern der baureif gemacht werden soll. Der Gemeinderat entschied nach De- batte, daß die Bauzeit nicht unterbro- chen wird, das heißt auf den Fremden- verkehr nur bedingt Rücksicht genom- men wird. Da man mit einer vierjähri- gen Bauzeit rechnen muß, wird man zü- gig bauen und nur zu den üblichen Fei- ertagsterminen unterbrechen. Die Bahn- unterführung muß bei Ecking-Burgstall selbstverständlich in einem Zug gebaut werden. Durch den bestehenden „Fahr- plan" wird man erreichen, daß heuer der Tunnelanschlag erfolgt und gleich- zeitig an der Verlegung des Seebichl- Weges und der Beseitigung des Eckin- ger Bahnschrankens (Unterführung) ge- arbeitet werden kann. Für diese Brücke rechnet man mit 2 Jahren Bauzeit. Auch wird es notwendig, das Bahngeleise et- was zu verlegen, wobei es sich auch hier um eine vorübergehende Maßnahme handelt. Der offizielle Tunnelanschlag ist für den Barbaratag, 4. Dezember 1977, vor- gesehen, doch wird voraussichtlich be- reits früher mit den Arbeiten begonnen. Teil des Projektes sind Fußgängerunter- führungen zwischen der Dewinakreu- zung und dem Hornweg und in der St.- Johanner Straße auf der Höhe des Hau- ses Trenkwalder. Die für das gesamte Verkehrsbauwerk damalige Finanzminister hat's „gerich- tet". Die Verbindungen zu Politik und Politiern waren eben schon seinerzeit gut und die Einflußreichen gerne zwi- schen Hahnenkamm und Horn zu Gast. Von Jonas und Kirchschläger. Klaus und Kreisky abwärts. In ii(itzbühel ist immer wieder Grund- legendes und Zukunftsbestimmendes passiert. Auf der Piste und auf dem Parkett der Sportpolitik. Hier verfilmte (mit geteiltem Bild) und diskutierte He- ribert Meisel schon in den sechziger Jah- ren, in der Zeit eines Guy Perillat und Jean-Claude Killy, am „Sportstamm- tisch" die österreichische Slalomschwä- ehe, spannte Kurt Jeschko im ‚Telesport' die Industrie für Millionenspenden an den 5kisport bildwirksam ein, disku- tierten Gratz und Bundeskammerpräsi- dent Sallinger mit dem OeSV über den Skipool, sorgte vor der Weltmeister- schaft 1974 der FIS-Präsident und wen- dige Anwalt Marc 1-Jodler mit seiner Zwei-Amateure-Theorie (FIS- und ech- notwendigen Grundstücke sind, abge- sehen von einer Restfläche von 38 qm, bereits eingelöst, die Auszahlung der Gelder wird in den nächsten Wochen erfolgen. Nach der wesentlichen und daher um- fassenden Aussprache zur Tangente, die in den nächsten Jahren das Verkehrs- problem lösen soll, befaßte sich der Gemeinderat mit einer umfangreichen Tagesordnung. An der Spitze stand der Kaufvertrag, abgeschlossen zwischen Harald Lechenperg, Besitzer des Hofes Sonnberg-Grub, und der Stadtgemeinde. Der Gemeinderat wurde von der Kauf- absieht durch den Bürgermeister bereits im Herbst vergangenen Jahres infor- miert und hatte die grundsätzliche Zu- stimmung gegeben. Bgm. Brettauer hat- te als Ziel angegeben, sowohl Siedlungs- bauten zu errichten als auch zu ermög- lichen, daß einheimische Bauwerber Grund erhalten können, um Häuser zu bauen. Nunmehr lag der Vertrag vor. Die Stadt kauft rund 20.000 qm Wiese und Wald um den Gesamtbetrag von 6 Millionen Schilling, von denen die Hälf- te bei Vertragsabschluß fällig sind und der Rest in 5 Jahresraten zu begleichen ist. Der Bürgermeister berichtete, daß er bereits ein Ansuchen bei der Haupt- genossenschaft des Siedlerbundes ein- gebracht hat, um diese in Kitzbühel be- reits tätige Gesellschaft zur Errichtung von Wohnungen zu veranlassen. Bgm. Brettauer sprach dem Kitzbü- heler Skiklub den Dank für die muster- gültige Abwicklung des Hahnenkamm- rennens 1977 aus. - In diesen Dank schloß er auch die Exekutive und das Bundesheer sowie die zahlreichen Hel- fer des KSC ein. Besonders beglück- wünschte er den Vzbgm. Michael Horn zu seiner publikumsnahen und erfolg- reichen Führung des schwierigen Platz- sprecheramtes. te olympische Amateure) für Aufregung in den Skiverbänden der Alpenländer, schaufelte sich Karl Schranz sein olym- pisches Grab - falls die Grube nicht, entgegen landläufiger Ansicht, von den hohen Olympiern längst ausgehoben worden war. Am Ganslernhang forder- te er vor Reportern den greisen IOC- Präsidenten Avery Brundage heraus, drohte mit Skandal und Auspacken für den Fall, daß man ihm seine Amateur- qualifikation und damit die Olympia- Teilnahme-Berechtigung absprechen wollte. Mit der Tücke des technischen Objekts haben die innovationsbegierigen Kitz- büheler des öfteren Bekanntschaft ge- macht. So auch bei der Inbetriebnahme der elektronischen Datenverarbeitung zum Errechnen der Ergebnisse. Natür- lich waren sie damit wieder einmal die ersten. Um dieses Ereignis entsprechend zu würdigen, war der Gründer und Se- niorchef von IBM höchstpersönlich zum Rennen angesagt. Und Mr. Watson war
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