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Von links, erste:Zeih-3: Peter Kichmair, Fritz Hartmann (Tagesbester), Joszf Kofler, Heinz Salvenmoser, F-iedl SchipfIil9er, Hug: Mair; cahnter Klaus Wendung unI Josef Hechenberger. - 2. Reihe: Schützerhauptmann Dr O:to Wendung, Lt. Hermann Thaler, Oberjäger Josef Staffrte-, Juigschüte Girither Baurianr, Forst Hernier, Gerd Rosa, OL-It. Toni Exenberger und Feter Stolziechner. Aufnahme: Dir. Peter Eraidsttter Skirennen der Kitzbiiheler Jungschützen Samstag, 12. Februar 197 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Am Samstag, 29. Jänner 1977 veran- staltete die Kitzbtiheler Schützenkornpa- nie für die Jungschützen ein Skirennen. Trotz argen Schneetreibens ha der Großteil der Jungschützen der Einla- Herausgabe eines Faksimile des „Botenbuches der Bruderschaft Sankt Christoph auf dem Arlberg" ist eine verlegerische, wissenschaftliche und bibliophile Groß;at. Es erscheinen sehr viele, teilweise kostbar ausgestattete und entspe±end teure „Tirolensien"; zu viele, iröchte man meinen. Das „Bctenbuch der Bru- derschaft St. Christoph auf dem An- berg - Tiroler Handsehritt - Codex Figdor", das in wissenschaftlicher Be- arbeitung durch Z duard VT i d in o s er und Werner Köfler vom Sütiro- Verlag Innsbruck—München ediert und vom Thaurdruck Giesriegl als ein Juwel zeitgenössischer Buchkunst hergeseLt wurde, steht turmhoch über der geistig unverbindlichen Ouletriz eines mit prächtigen Tirol-Sehinken gefüllter Bü- cherschrankes. Was soll man mehr loben: den Inhalt oder die Form?; die- ses Faksimile einer deutsch-eurpäi-. schen Wappenkunde in Forni des „Hauptgeschäftsbuches" einer frommen Bruderschaft zum Unterhall eines Hos- pizes auf dem A:lberg, das zwischen 1394 und 1406 von „Vertretern" der Bruderschaft durch ganz Mitteleuropa und darüber hinaus bis nach Ungarn ge- tragen und mit Bereitschaftserklärun- gen, für das Hospitz am fernen Arlberg zu stiften, gefüllt wurde?; oder seine wissenschaftliche Bedeutung in Form dieser kommentierten Ausgabe, ndem dung Folge geleistet. Auf dem Fang bei HDchegg steckte Gerd Rosa eben Rie- sentc'rlauf mit 12 Toren. Die Zeitmes- sung besorgte Klaus Jöchl, als Strecken- wart -- fungierten Toni Exenberger, Si- es sich hier um das drittwichtigste Do- kument der Wappenkunde ies deut- Scnen Hochmittelalters und gleichzeitig um eine unschätzbare Quelle zur Er- forschung aller deutschen Mundarten Ein „Botenbuch" als glanzvolle Kulturgeschichte und regionalen Eigentümlichkeiten des frühen Hochcleutschan handelt? Eines steht fes: der Tiroler Landesanchiv- direkLor -Hofrat Dr. Eduard Widmoser und sein Mtarbeiter Dr. Werner Köfier sind nicht nur fundierte H:storiker, wo- bei d:r junge Partner zudem naturwis-. sen.schatliche Kenntnisse besitzt, um das Fatum eines Buches, seines Lebens- lauf es zu ergründen: Das „Bjtenbuch der Arlberg-Bruderschaft" die 1385 zum Bau eines Schutzhauses auf dem Paß vom frommen Hütenbuben - Heinrich Fin- delkind aus Kempten mit Genehmigung und Unterstützung Herzog Le000[ds von Öserreich als bedeutendste religiös-so- ziale Einrichtung der Alpenländer ge- estif:et wurde, existiert in drei StLk- ken, die von den reisenden Boten von Stadt zu Stadt, von Burg zu Burg, von Stift zu Stift durch Europa getragen mon Oberacher und Peter Stolziechner, die Schriftführung oblag dem Jung- schützenbetreuer Hermann Thaler. Auch Hauptmann Dr. Wendling war erschie- nen und verfolgte mit Interesse das spannende Rennen. Bei der anschließen- den Siegerehrung im Schützenstüberl, bei der die Marketenderin Greti Pichler jedem Teilnehmer Kracherl und Würstl servierte, dankte der Hauptmann für die rege Teilnahme trotz des nicht ge- rade einladenden Wetters. - Er stellte weitere ähnliche Veranstaltungen für die Jungschützen in Aussicht. - Jeder Teilnehmer erhielt einen Preis. Den Sie- gerpokal für den Tagesbesten (Fritzi Hartmann) stiftete die Stiegl-Brauerei. Die Ergebnisse: Gruppe 1, Jahrgänge 1966-1969: 1. Klaus Kirchmair, 1966, 24,8, 2. Mi- chael Berger, 1967, 26,2, 3. Thomas Zöß- mayr, 1967, 28,1, 4. Johann Berger, 1967, 28,2, 5. Josef Berger, 1966, 29,0, 6. Ed- mund Malleier, 1966, 31,9, 7. Andreas Zößmayr, 1968, 32,0, 8. Gerhard Bau- mann, 1969,42,9. Gruppe II, Jahrgänge 1962-1965: 1. Fritz Hartmann, 1962, 18,23 2. Josef Kofler, 1964, 24,3, 3. Peter Kirchmair, 19622 25,0, 4. Hugo Mair, 1962, 25,9, 5. Friedl Schipflinger, 1965, 26,0, 6. Heinz Salvenmoser, 1964, 26,8, 6. Klaus Wend- ling, 1962, 26,8, 8. Josef Hechenberger, 1962, 29,0,9. Günther Baumann,1962, 32,4. wurden. Die Spender, welche in Form einer Sofortzahlung oder/und eines Le- gates für den Tod die mittelalterliche Tugend und Ritterhaltung der „milte" übten, ließen sich in das Buch mit Na- men und Stand sowie mit dem Wappen oder der Hausmarke eintragen. Die ge- malten Wappen erscheinen uns als Kost- barkeiten einer naiven Gebrauchsgra- phik. Man erinnert sich daran, daß auf einem Symposium über Michael Gais- mair und den großen deutschen Bauern- krieg, das jüngst im Tiroler Volksbil- dungsheim Grillhof stattfand, die ge- schaftliche Struktur Tirols, heftig und unentschieden, diskutiert wurde. Das war 1425/26. Hundertdreißig Jahre frü- her jedenfalls waren Tirol und der deut- sche Raum von einer ungeheuren Natür- lichkeit und Selbstverständlichkeit der ständischen Gliederung bestimmt: Ins- gesamt enthält das Buch 681 Eintragun- gen mit 507 Wappen und vier Hausmar- ken. 13 Prozent der Eingetragenen sind Mitglieder von Herrscherhäusern oder des Hochadels, 28 Prozent sind Herren und Ritter, neun Prozent sind Geistliche und 50 Prozent sind Nichtadelige Bürger und Gewerbetreibende vor al- lem. Es kommt vor, daß sich ein Herr mit seinem Knecht gemeinsam einträgt: beide zahlten gleichberechtigt. Das Mit- telalter war demokratischer, als man dachte. (Hauser - Landespressedienst).
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