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Von links: Dire<tor Berghamrner, ALPI-Obmann Bürgermeister Kronthale - und Dipl.-lig. Ludwig Partl. Auszeichnung fur 00 sozial. Leistung Dipl.-lng. Ludwig Partl, Direktor der Landeslehranstalt St. Johann-Weitau, erhielt den ALPI-Preis von 20.000 Schilling und spendet den Gesamtbetrag seinen drei Schülern aus Togo Seite 6 Kftzbüheler Anze4geT Samstag, 12. Februar 1977 Am 18. November 1976 wurden, wie bereits berichtet, in Bergheim bei Salz- burg Alpi-Preise verliehen: für Verbes- serungen in der milchwirtschaftlichen Prcduktion, der genossenschaftlichen Organisation scwie für besondere Lei- stungen im scz:alen Bereich. Der Ob- mann der AIpi, der Alpenländischen Milchindustrie für Tirol und Salzburg, Bürgermeister Krontaler aus Erl über- reichte die Preise. Direktor Dipl.-Ing. VW. Berghammer stellte die Preisträger vor und beschrieb die erbrachten Lei- stungen, wofür sie die Preise zuerkannt erhielten. Wofür erhiel: nun Direktor Partl die- se Auszeichnung: Seit November 1976 sind drei junge Afrikaner aus Togo als Schüler an der Landw. Lan deslehranstalt St. Johann, um eine Schul- und Berufsausbildung im Bereiche der Landwirtschaft zu ma- chen. Sie wollen sich als Entwicklungs- helfer für ihre Heimat ausbilden. Aus in:ernationa[en Studienunterlagen am Göthe-Institut in der togolesischen Hauptstadt Lome entnahmen sie Name und Anschrift der Lehranstalt St. Jo- hann sowie von Dipl.-Ing. Ludwig Partl, der in dieser. Verzeichnissen wegen der Ehrenmitgliedschaft zur US-Landjugend (Future Farmer of America) geführt wird. Diese Auszeichnung erhielt Partl im Auftrag von US-Landwirtschafts- minister Earl Butz im April 1973 aus der Hand des IJS-Landjugendvizepräsi- denten Bb Einton bei einem Aufenthalt an der Lehranstalt St. Jc•hann verlie- hen. Im Frühjahr und Sommer 1975 schrieben drei Togolesen im Alter von 20-25 Jahren um die Aufnahme an die Schule in St. oha--in in Tirol, der Land- wirtschafthchen Fachschule für Bur- schen. Nach - .Tors-Drachen bei der Tiro- ler Landesregierung, LR Dr. Alois Partl und Hofrat DipL-Ing. Widner, wurde die Genehmigung zur Aufnahme erteilt und ein Freioila:z im Internat gewährt. Als die d--e. zu Allerheiligen nach Ti- rol lamer, sahen sie zum erstenmal Schnee - und waren auch dementspre- chend sommerlich gekleidet. ]n einer spontanen Aktion spendeten die Mitar- beiter an der LehranstaL 20.000 5 an Bargeld und Kleidern zur ersten Ver- sorgung der drei Freunde aus AfrLa für den beginnenden Winter. In vorbildli- cher Weise nahmen sich die Lehrer und Mitschüler der Togolesen an. Alle konn- ten persönlich erleben, daß hinter der schwarzen Eau:farbe der gleiche Mensch steckt, ..rn den wir uns bemühen sollen. Nach einer kurzen Anlaufzeit wurden sie über das Wochenende in die Fami- lien nrch Haus-- mitgenDmmen. Unter dem Motto .‚s geschieht nich:s Gutes, aulier man tut es' wirde und wird tä- tige Nächsenlie:e geübt. Es gab auch einige Schwierigkeiten zu überwinden: Für die Auenthaltsgeneh- migung mußte Dir. Partl die volle Haf- tung und Verantwortung für die drei übernehmen und die Krankenversiche- rung besorgen. Doch dies sollte schwie- riger sein als angenommen. Keine So- zialversicherung nahm die drei auf, so- lange sie nicht Arbeitszeiten mit Pflicht- versicherung nachweisen konnten. Pri- vate Krankenversicherungen hätten die Aufnahme zugesagt, allerdings bei 9 Monaten Wartezeit. So mußte er die 3 Togolesen auf persönliche Haftung wäh- rend der sechs Schulmonate überneh- men - für den Fall der Erkrankung. Gott sei Dank - sie blieben alle gesund. Zur Bestreitung laufender Kosten für das Taschengeld und anderer Ausgaben spendeten die Schülerinnen und Schüler aus dem Gesamtbereich der Lehranstalt. Schülerinnen der Hauswirtschaftsschule gingen sogar für diesen Zweck anklöp- fein, aus dem Erlös des Missionsbasars der Frauenrunde der Pfarre St. Johann, für den die Schülerinnen in ihrer Frei- zeit mit Kekse buken und bastelten, wurde den drei zu Weihnachten ein größerer Geldbetrag überreicht. Im Sommer dieses Jahres waren sie in St. Johann auf drei Landw. Betrieben als Lehrlinge im Arbeitseinsatz - bei Hansjörg Foidl, Kaspar Reiter und der Schule Weitau. Nach Abschluß des 2. Fachschuljahres dürfen sie bei entspre- chender schulischer Leistung zur Fach- arbeiterprüfung antreten. Da sie mit Ei- fer bei der Sache sind, wird ihnen die- ser Erfolg auch gelingen. Anschließend möchten sie noch einen Spezialkurs für Entwicklungsprogramme in Frankreich oder Deutschland absolvieren - zum gezielteren Einsatz in der Heimat (Togo war von 1884-1914 deutsche Kolonie und dann bis 1960 unter franz. Protek- tariat, anschließend wurde es selbstän- dig). Diese beiden Länder führen Ent- wicklungsprogramme in Togo durch. Nach den Richtlinien der Ausschrei- bung bewarb sich Dr. Partl nicht für sich, sondern um den drei afrikanischen Schülern die Heimreise finanzieren zu können bzw. die weiteren Vorbereitun- gen für den Einsatz in der Heimat zu erleichtern. Der Preis und die Auszeich- nung gelte nicht ihm, sondern vielmehr allen Mitarbeitern und den Schülern, die diese so positive Leistung erst er- möglichten. Den Geldbetrag von 20.000 Schilling hat er inzwischen auf ein Spar- buch zugunsten der drei Togolesen ein- gelegt. So zeigen die Mitarbeiter und Schüler an der Lehranstalt St. Johann, wie Ent- wicklungshilfe auch in unserem Lande direkt gegeben werden kann. Durch das Beispiel der Lehrkräfte in Schule und Internat wurden die Schüler und Schülerinnen zu einer großartigen so- zialen und menschlichen Tat motiviert. „Es ist besser auch nur ein kleines Licht anzuzünden als über die Dunkelheit in der Welt zu schimpfen" - mit diesen Worten dankt Dir. Partl seinen Helfern in dieser großen Aufgabe.
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