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Von links: Stadtkapellmeister Sepp Gasteiger, Toni Prax-nair, Bürgermeister LAbg Hans Brettauer und der Obmann des Fremdenverkehrsverbandes KR Wolfgang Hagste ner. Foto: Korn, Kitab-iihel Samstag, 19. Februar 1977 Xitzbüheler Anzeiger Seite 13 Toni Praxmair zum Siebziger Am 11. Februar 1977 vollendete der Cafetier und Konditormeister, Ehren- mitglied des Fremdenverkehrsverban- des und Träger des Goldenen Ehren- ringes der Stadt Kitzbühel, Toni P r a x - m a i r, sein 70. Lebensjahr. Aus diesem Anlaß gab die Stadtmusik unter der Lei- tung von Stadtkapellmeister Sepp Ga- steiger dem jugendlich aussehenden Ju- bilar vor seinem Hause ein Ständchen. Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer, der Obmann des Fremdenverkehrsver- bandes Kammerrat Wolfgang Hagstei- ner sowie Gemeindemandatare und Vor- standsmitglieder des Fremdenverkehrs- verbandes, die Mitglieder der Kitzbühe- ler Nationalsänger und der Sängerrat des Männergesangvereins unter Ob- mann Sepp Egger fanden sich mit Ge- burtstagsgeschenken und Glückwün- sehen ein. Toni Praxmair wirkt als Leiter, Be- treuer und Lehrer der „Kitzbüheler Na- tionalsänger". Schon 1929 arrangierte er Tiroler Abende und 1934 konnte sei- ne Gruppe die erste Englandtournee unternehmen. Seither gab Praxmair etwa 6000 Tiroler Abende im Inland und absolvierte in 58 Auslandsreisen an die 3000 Auftritte. In harter Arbeit und echter Liebe zum Volks- und Breuch- tum führte er seine Gruppe zur Welt- berühmtheit. Dutzende Male stand Toni Praxmair mit seinen Nationalsängern vor dem Rundfunk und im Fernsehen. Mit diesen Leistungen, einschließlich der Film- und Schallplattenaufnahmen er- warb er sich in bezug auf die Fremden- verkehrswerbung für Kitzbühel den eh- renden Dank der Heimatstadt. Toni Praxmair wurde von der Generalver- sammlung des Fremdenverkehrsverban- des Kitzbühel vom 23. März 1965 auf Vorschlag des damaligen Obmannes, Altnationalrat Max Werner, zum Ehren- mitglied ernannt. Der Gemeindera: der Stadt Kitzbühel unter Bürgermeister Hermann Reisch verlieh ihm im großen Jubiläumsjahr 1971 „Kitzbühel - 70 Jahre Stadt" den Goldenen Ehrenring. Toni Praxmair war schon 16 im Ausschuß des Fremdeinverkehrsverban- des tätig und wurde 1949, bei der Wie- dergründung nach dem Krieg, als Schriftführer in den Vorstand berufen und übte diese Funktion durch 15 Jahre hindurch mit Erfolg aus. Hervorstechend sind auch seine Verdienste als Regisseur und Leiter von Festen. Auch nach sei- nem 70. Geburtstag setzt Toni Praxmair sein Lebenswerk fort. Für heuer ist eine große Konzertreise der Kitzbühel--r Na- ticnalsänger nach Belgien und Ediland geplant, und seine Tiroler Aberde im eigenen Haus sind Höhepunkte fO:' viele. Es gibt genug Gäste, deren erste Frage nach der Ankunft in Kitzbüh31 ist: ‚Wann ist der nächste Tiroler Abend bei Praxmair?" Toni Praxniair, der das Singen von seiner Mutter Maria, geb. Kreidl aus Zell am Ziller erlernte, ist auch ein gro- ßer Sportler. Er betätigte sich als Ski- rennfahrer, Skilehrer, Bobfahrer, Skele- tonfahrer, Tennisspieler, Fußballer und Turner. Einmal belegte er beim Ab- fahrtslauf vom Kitzbüheler Horn hinter dem Skimeister Jak Lackner den sen- sationellen zweiten Rang. Seine Fuß- hallmannschaft (er war auch Obmann des Fußballklubs) errang die Unterinn- taler Meisterschaft und als Tennisspie- ler gewann er in den dreißiger Jahren die meisten B-Spiele. Von 1921 bis 1929 leitete unser Jubilar das Kitzbüheler Bauerntheater, er war Mitglied des Kirchenchors unter Anton Rothbacher und ist heute noch Mitglied des Männer- gesangvereins; gegenwärtig als zweiter Chormeister. Er schuf die Melodie des bekannten Skischulliedes „Melodie auf Ski" und schrieb und schreibt unzäh- lige Stimmen für seine Nationalsäng'er. Mit seiner Gruppe trat Toni Praxmair sehr oft für karitative Zwecke auf und verzichtete dabei auf jedes Honorar. Seit 18 Jahren beim „Anklöpfeln" zu- gunsten des „Kummerkastens" und in den letzten Jahren für das Therapie- zentrum und im vorigen Jahr auch zu- gunsten des Wiederaufbaues der Oel- bergkapelle. Erfolgreiche Bergrettung am Kitzbüheler Horn Als abgängig gemeldet wurde am Samstag, 12. Februar 1977, 19.20 Uhr, bei der Gendarmerie die 75jährige Frau Marianne N e c h o n s k y aus Reith. Die Frau wurde noch in der gleichen Nacht gegen 23.15 Uhr auf der Brunn.hof er- alm am Kitzbüheler Horn, in einem Schneeloch steckend, aufgefunden und geborgen. An der Bergungsaktion waren insge- samt nsge samt 34 Männer der Bergrettung, der Bergwacht, des Pistenrettungsdienstes und zwei Alpingendarmen beteiligt. Ein Trupp befuhr die Reintalabfahrt, ein zweiter Trupp die Zwicknaglabfahrt, ein dritter die Unterbergabfahrt, ein vierter die Standardabfahrt und der fünfte suchte das Gelände vom Eggl-Schlepp- lift in Richtung Brunnhofervilla ab. Die Geborgene wurde zuerst mittels einer „Skihexe" zur Trattalm befördert und von dort in einem Akja ins Tal und in das Krankenhaus der Stadt Kitzbühel. Die Frau hatte sich schon am Nach- mittag im Schneesturm verirrt. Gegen 15.30 Uhr grub sie sich in einer Mulde ein Schneeloch und setzte sich auf ihren Rucksack. In diesem Schneeloch ver- brachte sie sieben Stunden. Als sie von den Bergrettungsmännern aufgefunden wurde, war das Schneeloch schon so verweht, daß nur mehr das Gesicht der Frau zu sehen war. Die Bergung kann als echte Lebensrettung angesehen wer- den, denn die ganze Nacht hätte sie kaum überstanden. Als die Frau ihre Retter sah, rief sie aus: „Ein Wunder!"
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