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Seite 6 KitzbühelerAnzetger Samstag, 19. Februar 1977 Investitionen von 13,6 Millionen Schil- ling eingeplant. Darin sind für das Um- spannwerk West und Nord 6 Millionen Schilling für den Neubau bzw. die Schalt- einrichtungen enthalten. Ein großer Be- trag wird für die Hochspannungskabel- netzleitung vom Umspannwerk West zum Hahnenkamm erforderlich. Einen bedeutenden Anteil der 3,6 Millionen 5 umfassenden Investition wird die Berg- bahn AG Kitzbühel tragen. Beim Wasserwerk erwartet man Ein- nahmen von 4,1 Millionen Schilling und Ausgaben von 6,1 Millionen. Der Ab- gang soll durch den Kassastand oder durch eine innerbetriebliche Zwischen- finanzierung gedeckt werden. Am Hah- nenkamm wird mit dem Bau des Hoch- behälters begonnen. Eine weitere Investition betrifft das Hauptleitungs- und Verteilungsnetz im Zusammenhang mit der sogenannten Notwasserversorgungsanlage Oberndorf. Für die Einleitung bis zur Hauptleitung „Hornweg" sind 450.000 Schilling erfor- derlich. Beim Sägewerk sind Einnahmen von 6,1 Millionen Schilling und Ausgaben von 6,5 Millionen Schilling veranschlagt. Es sind 488.000 Schilling für Investitio- nen eingebaut, wobei rund 100.000 Schil- ling für die Reparatur eines Gatters auf jeden Fall berücksichtigt werden müs- sen. Der restliche Betrag für Investitio- nen soll nach Auffassung des Finanz- referenten zur Zeit gesperrt werden, um die weitere Entwicklung beim Sägewerk abzuwarten. - Vor der Erstellung des Haushaltsvoranschlages 1976 wurden jährliche Einschnittmengen bekanntge- geben, die dann nicht annähernd erreicht wurden, obwohl ein neuer Gatter und ein Stapler gekauft wurden und der Holzplatz neu gestaltet wurde. Die Mög- lichkeit der Rationalisierung wurde of- fenbar zu wenig genützt. Das Schwarzseebad erfordert wieder einen Zuschuß der Stadt von einer hal- ben Million Schilling. Es sind nur klei- nere Investitionen und Reparaturen zu machen, auch wird die Ueberprüfung des Sees auf wissenschaftlicher Basis fortgesetzt. Anschließend an die Ausführungen zum Budget und zu den Wirtschaftsbetrieben legte Stadtrat Lackner ein Konzept für eine mittelfristige Finanzplanung vor. Ohne Reihung sind die folgenden Pro- bleme anstehend: Grundkauf und Wohnraumbeschaf- fung Langau; Achenverbauung Siedlung Frieden - Felseneck; Ausbau von Skiabfahrten; Fortsetzung der Kanalisation (Ost- sammler); Bau der Bundeshandelsakademie und Handelsschule; Sanierung von gemeindeeigenen Ge- bäuden; allgemeine Straßenarbeiten; Parkraumbeschaffung und Gehsteig- erstellung im Zuge der „Tangente". Diese Projekte würden in den näch- sten Jahren Darlehen von rund 41 Mil- lionen Schilling erforderlich machen. - Dies ergäbe eine jährliche Rückzahlung und Verzinsung von etwa 4 Millionen S. Wenn man davon ausgeht, daß die fort- dauernden Ausgaben (76 Millionen 5) gleich bleiben wie 1977,würde der Schul- dendienst auf 13,1 Millionen 5 ansteigen und zur freien Entscheidung des Ge- meinderates nur noch die Summe von 2,9 Millionen S verbleiben. Der Ver- schuldungsgrad würde auf 80 Prozent ansteigen. Um dieser Situation Herr zu werden, bedarf es großer finanzieller Opfer und einer vernünftigen Sparsam- keit. Um die gute Finanzkraft der Stadt- gemeinde zu erhalten, wird man sich überlegen müssen, im Rahmen einer Ge- fälligkeitsdemokratie alle an die Ge- meinde herangetragenen Wünsche zu er- füllen. Zu Beginn der Generaldebatte sprach Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer. Er verwies darauf, daß erstmals seit Jah- ren ein ausgeglichener Haushalt erstellt werden konnte. Es ist durch ein Schrei- ben des Amtes der Tiroler Landesregie- rung sichergestellt, daß der Stadt bei der Aufnahme des Darlehens für die Han- delsakademie, zu der der Leasingvertrag verpflichtet, nur jene Summe von 10 Mio Schilling bei den Verpflichtungen ange- rechnet wird, für die ausschließlich die Stadt aufzukommen hat. Die Hälfte der für die Bedeckung des Darlehens erfor- derlichen Summe zahlt der Bund, ein weiteres Viertel das Land Tirol. Der Bür- germeister kündigte einen Nachtrags- haushalt an. Er brachte als Projekte und Probleme neuerdings zur Sprache: Park- platz Hansimühle, Parkplatz im Bereich Tunnelausfahrt West, Baustraße zum Schwarzsee und Gehsteigerrichtung im Bereich der Tangente, Bereinigung in der Malinggasse zur Erweiterung der Straße, die für den Durchzugsverkehr immer bedeutender wird. GR. Dr. Wendung sprach sich positiv zum vorgelegten Budget, zum früheren Vorlagetermin und zur mittelfristigen Planung aus. Stadtrat Resch stellte sich sehr positiv zum Budgetentwurf und be- tonte die Vorrangstellung von Verkehrs- fragen. GR Mag. Arch. Hölzl meinte, es seien zwar viele Straßenteile im Budget- ansatz, schließlich würden sie aber aus Kostengründen weiter hinausgeschoben. GR Harisch begrüßte die Investitionen für die Infrastruktur. Stadtrat Gebets- berger begründet die Zurückstellung von Straßenprojekten bis zur Klarheit, wel- che Ergebnisse das Tunnelkonzept bringt. Man braucht zuerst einen Generalver- kehrsplan, dann könne man reihen. Ent- schieden sprach sich Gebetsberger für die „Stichstraße" zu den Streifaimpark-. plätzen aus. Zum Budget insgesamt sag- te er, er wüßte nicht, wo noch einzuspa- ren wäre. Es sei kein ideales Budget, aber in der gegebenen Situation sei das Beste daraus gemacht worden. GR Capellari erklärte auf Anfrage, daß heuer die Obere Gänsbachgasse, der Bahnhofsplatz und der Waldeweg fertig- gestellt würden. Gründlich zu überden- ken ist eine Verkehrslösung für den Be- reich Malern-Staudach, wobei auch die Verbesserung für den Schattberg einzu- beziehen ist. Derzeit laufen Schwer- transporte für einen sehr großen Be- reich über den Schattberg. Der „Straßen- stern" Traunsteinerweg - Aschbachweg - Sonnenhofweg wurde dringender Pro- jekte geopfert. Nach einer fast eine Stunde dauernden Generaldebatte wurde der umfassend vorbereitete Haushaltsplan in den Grup- penansätzen von Fachinspektor Mader vorgelesen und kapit-elA eise beschlossen. In der Debatte kamen nur noch Details zur Sprache. Schließlich wurde der or- dentliche Haushalt mit Gesamteinnah- men und -ausgaben von 94,867.600 Schil- ling und der außerordentliche Haushalt von je 10,363.000 5 einstimmig geneh- migt. Der ordentliche Haushalt ist um 2,25 Prozent niedriger als der des Jahres 1976, der außerordentliche hingegen wesent- lich höher als im Vorjahr, so daß sich insgesamt eine Steigerung um 1,79 Pro- zent ergibt. Der Schuldendienst der Stadtgemein- de belief sich zu Jahresende 1976 auf 60,8 Millionen Schilling, er wird bei Jah- resende 1977 auf 58,3 Millionen Schil- ling gesunken sein. Diesem Schulden- stand der Hoheitsverwaltung stehen wei- tere 13,2 Millionen Schilling bei den Be- trieben entgegen, die Summe der inter- nen Darlehen beläuft sich auf 25,9 Mil- lionen Schilling. Der außerordentliche Haushalt weist folgende Vorhaben auf: Kanalisation 4,4 Mill. 5 davon Ost-West-Sammler 2,2 Mill. 5 Fortsetzung Steuerberg. Staudach 1,0 Mill. 5 Müliwagenankauf 1,3 Mill. 5 Friedhof serweiterung 0,3 Mill. S Fertigstellung Sportheim 0,6 Mill. 5 Der Ankauf des Siedlergrundes in der Langau (Sonnberg-Grub) erfolgt aus Rücklagen. Der Gemeinderat genehmigte die Fi- nanzpläne des Elektrowerks, des Wasser- werks, des Sägewerks und des Schwarz- seebades in der Höhe von insgesamt 49,8 Millionen Schilling ebenfalls einstimmig. Die bereits im Dezember 1976 beschlos- senen Gebühren, die Grundlage der Kal- kulation waren, wurden neuerdings ge- nehmigt. - Die Budgetdebatte dauerte zweieinhalb Stunden.Abschließend dank- te Bgm. Brettauer dem Finanzreferen- ten SR. Lackner für die Vorlage und der Finanzverwaltung unter Fachinspektor Mader für die exakte Ausarbeitung und für die bereitgestellten Unterlagen. - Schließlich dankte er dem Gemeinderat für die einstimmige Annahme.
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