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Vom Tiroler Ball in Wien Reicher Beifall für die Stadtmusik in den Sofiensälen - Ständchen bei Bürgermeister Leopold Gratz - Ständchen für Nationalrat Dr. Sixtus Lanner Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Siamsta. 26. Februar 1977 Kurse der Arbeiterkammer lw Anmeldungen und nähere Auskünfte für alle Kurse in Kitzbühel, Arbeiter- kammeramtsstelle, 6370 Kitzbühel, Ger- bergasse 11, Tel. 05356 2625. Anmeldun- gen bis spätestens eine Woche vor Kurs- beginn. Einführung in die Lohnverrechnung Beginn 22. März 1977, Dauer: 24 Unter- richtsstunden, Dienstag und Donnerstag, von 19-22 Uhr, Beitrag: S 240.—, für OeGB-Mitglieder 160.—, Kursort: Kitz- bühel, Arbeiterkammeramtssteue, Leiter Finanzoberrevident Gerdt Demmer. Italienisch für Anfänger Beginn 21. März 1977, Dauer: 40 Unter- richtsstunden, Montag und Donnerstag, von 19 bis 21 Uhr, Beitrag: S 320.—, für OeGB-Mitglieder 210.—, Kursort: Kitz- bühel, Arbeiterkammeramtsstelle, Leiter Christa Maria Egger. Kosmetikkurs Beginn 21. März 1977, Dauer: 8 Unter- richtsstunden, Montag und Mittwoch, 19 bis 21 Uhr, Beitrag: S 100.—, für OeGB- Mitglieder S 70.—, Kursort: Arbeiter- kammeramtsstelle Kitzbühel, Leiterin- Dipl.-Kosmetikerin Marion Curie. Aufwärtsentwicklung bei der öffentlichen Bücherei im Kolpinghaus Das Jahr 1976 war das erste volle Be- triebsjahr der neuen öffentlichen Büche- rei im Kolpinghaus. Sie wurde im Früh- sommer 1975 eröffnet und verzeichnete einen sehr raschen Aufschwung, nicht zuletzt durch den Besuch vieler Gäste in der Bücherei, die über einen netten, gro- ßen Raum mit Freihandbetrieb verfügt. Im Jahr 1976 hatte die Bücherei einen Bestand von 750 Werken der Kinder- und Jugendliteratur, 1100 der Dichtung, 285 der Sachliteratur, 40 der religiösen Sachliteratur und somit insgesamt 2175 Bände. Dazu kam die Wandbücherei des Landes, die noch zusätzlichen Lesestoff brachte. Die Statistik der Entlehnungen durch die 468 Jahresleser ergibt folgendes Bild: Am lesefreudigsten waren die Frauen, die über 3000 Werke entlehnt haben, ge- folgt von den Jugendlichen zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr, die sich als eifrige „Leseratten" erwiesen und über 2000 Bände ausliehen, die Männer wa- ren mit rund 820 Entlehnungen die flei- ßigeren Leser als die Kinder unter 14 Jahren, die fast 750 Entlehnungen regi- strieren konnten. - Die letzere Gruppe verfügt meist über einen kleinen Schatz an eigener Bücherei und zudem über die Möglichkeiten der Schülerbüchereien. - Insgesamt wurden im Jahre 1976 aus der öffentlichen Bücherei im Kolping- haus 6685 Bände ausgeliehen, dabei do- minierte die Sparte Dichtung (Romane, Erzählungen usw.) klar vor der Kinder- Pünktlich um 7 Uhr früh des 17. Feber 1977 fuhr der Omnibus mit der Stadt- musik vom Rathaus ab. Im Bus hatten auch die beiden Inhaber des Ehrenschut- zes des Tiroler Balles, Bezirkshauptmann i. R. Hofrat Dr. Hans v. Trentinagiia (in Vertretung von Landeshauptmann Edu- ard Walinöfer) und Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer Platz genommen; wei- ters das Ausschußmitglied des Fremden- verkehrsverbandes Egid Knoll, der mit Direktor Dkfm. Dr. Josef Ziepi in Wien die Verteilung der Kitzbüheler Winter- und Sommerprospekte besorgte. Insge- samt wurden an die 6000 Stück verteilt. Dr. Ziepi war bereits vorausgefahren und stieß dann am Nachmittag im Gä- stehaus der Stadt Wien zur Kitzbüheler Delegation. Mit dem eigenen Pkw fuh- ren weiters Vzbgm. Michael Horn mit Gattin und SR. Alfred Gebetsberger, und Jugendliteratur und der Sachlitera- tur. - Im vergangenen Jahr war die Büche- rei wöchentlich durchschnittlich sechs Stunden geöffnet, zu Beginn der Winter- saison wurde die Gebührenfreiheit auf- gehoben und die Zeit neu geregelt. Die öffentliche Bücherei ist jeden Mittwoch, und Freitag von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Als Büchereileiter fungiert Toni Rieser, der zusätzlich zu den „Bürozeiten" viel Zeit und Mühe für die Bücherei aufwen- det, seine treuen Mitarbeiterinnen sind Heidi Sieberer und Ingrid Fischer. Ih- nen und den fallweisen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die auf keine finan- zielle Vergütung rechnen konnten, ge- bührt für den Einsatz in der öffentlichen Bücherei herzlicher Dank. Die Träger der Bücherei (Kolpings- familie, Pfarre und Stadtgemeinde) wur- den auch im vergangenen Jahr nicht be- sonders finanziell beansprucht, weil das Land Tirol nach einer Besichtigung durch den Landeskulturreferenten Lan- deshauptmannsteiivertreter Dr. Prior, der Bund, der Verband der Volksbüche- reien und das Oesterreichische Borro- mäuswerk bedeutende Leistungen zum Ausbau erbrachten. Koipingsfamilie und Pfarre stellen den Raum zur Verfügung und leisteten die Regien, die Stadt gab eine Subvention. Im Jahr 1976 konnten durch die kostensparendste Verwaltung, die man sich denken kann, 22.300 5 für den Ankauf von neuen Büchern zurVer- fügung gestellt werden. Dadurch konnte die begonnene Aufwärtsentwicklung fortgesetzt werden. Sehr wichtig ist, daß in der öffent- lichen Bücherei im Kolpinghaus nicht nur einheimische „Stammieser" regi- striert sind, sondern immer wieder auch Gäste den Weg dorthin finden und sich mit dem Angebot sehr zufrieden zeigen. ebenfalls mit Gattin, zum Tiroler Ball nach Wien. Beim Autobahnrasthaus Ansfelden- Süd, wo ein Gabelfrühstück eingenom- men wurde, war auch Stadtrat Gebets- berger anwesend; weiters der Landes- archivdirektor Hofrat Dr. Eduard Wid-. moser; diese Zusammenkunft war jedoch zufällig. Hofrat Dr. Widmoser war auf der Reise zu einem Kongreß von Wis- senschaftlern nach Wien und konnte am Tiroler Ball nicht teilnehmen. Oberkommandant und fürsorglicher Führer war Musikobmann Andre Feiler, unterstützt von Organisationsleiter Sepp Brandstätter. Feiler hatte alles genau vorbereitet und so lief das Dreitagespro- gramm wie am Schnürchen ab. Bei ei- ner Straßenkreuzung vor Wien erwarte- te uns bereits, nach vorheriger telepho- nischer Anmeldung durch Bgm. Brettau- er, der Obmann des Tiroler Bundes Ing. Peter Jegel. Nach der Ankunft in Wien wurde das Quartier im „Gästehaus der Stadt Wien", einer Art Jugendherberge, bezogen und in der nahe gelegenen „Seefelder Alm" an der Auhofstraße wurde das Mittagessen eingenommen. Die „Seefelder Alm" war vorerst auch der allgemeine Treffpunkt, da noch wei- tere Kitzbüheler mit eigenen Fahrzeugen nachgekommen waren. Nach der wohlverdienten Rast ging es gegen 17 Uhr nach Neustift am Walde, einem Wiener Vorort, um dem General- sekretär der OeVP, NR Dr. Sixtus Lan- ner, ein Ständchen zu bringen. Bei Dr. Lanner befand sich auch der Bundes- obmann der OeVP, NR Josef Taus, und so galt das Ständchen unserer Stadt- musik beiden Politikern und ihren Fa- milien. Etwas schockiert waren die Mit- glieder der Kitzbüheler Delegation, als in der Nähe des Lanner-Hauses bewaff- nete Polizeibeamte mit Funkgeräten po- stiert waren. Wie wir später erfuhren, waren die Polizeibeamten zum Schutze des in der Nähe von Dr. Lanner wohnen- den Vizekanzlers und Finanzministers Dr. Hannes Androsch abkommandiert worden. Androsch hatte Drohungen er- halten, deshalb der besondere Schutz. Erfahren konnten wir auch, daß die Fa- milien Dr. Androsch und Dr. Lanner be- freundet sind. Ausgelöst haben aber die Freundschaft die Kinder, die, wie man so schön und kindlich sagt: „ohne einander nicht leben können". Sogar die Schulauf- gaben werden mitunter gemeinsam ge- macht. Wir erwähnen dies deshalb, um zu dokumentieren, daß nicht alle Politi- ker untereinander verfeindet sind und gegenseitige Achtung pflegen. - Schon auch deshalb, weil die Stadtmusik in die- sen Tagen in Wien nicht nur OeVP- Gastfreundschaft, sondern auch jene der SPOe-Politiker erfahren durfte. (Fortsetzung folgt!)
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