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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Februar 1977 Trachtenball im Parkhotel Kitzbühel Am Samstag, 5. März 1977 findet im Parkhotel (vormals Grandhotel) der tra- ditionelle Trachtenball statt. Beginn 21 Uhr. Es spielen die lustigen Rettenstoana und es plattelt die Jugendgruppe. Zum Besuch ladet der Trachtenverein Kitzbü- hel Landsturmgruppe 1809 freundlich ein. Tischreservierungen bei Ober Ma- ringele (05356) 4395. Spenden für das Rote Kreuz Leider hat sich bei der Veröffent lichung der Spendenliste in der Vor- woche ein Fehler eingeschlichen. Der Kitzbüheler Skiklub hat dem Roten Kreuz eine Spende von 420 Schilling ge- geben, irrtümlich wurde daraus die Summe von 8690 Schilling, die heuer die bisherige Gesamtsumme der Spenden im Jahre 1977 ergibt, die beim Roten Kreuz zugunsten von Einrichtungsinvestitionen einging. Das Rote Kreuz kann mit gro- ßem Dank weiere Spendeneingänge vermelden. Stand vom 12. Februar 8.690.— Neue Spenden: Ungenannt 100.— Anton und Alois Widmoser, Badhaussiedlung, Kitzbühel 300.— Ungenannt 200.— Ungenannt (Gast) 100.— Dietrich, Adresse unbekannt 2.000.— Ungenannt 100.— Magdalena Lainer, Brixen 500.— Stand vom 18. Februar s10.790.— Das Rote Kreuz dankt herzlich! Die Bevölkerung wird um weitere Spenden gebeten und neuerdings auf die Altpapiersammlung aufmerksam ge- macht, die laufend durchgeführt wird. Altpapier wird bei den Rettungsheimen in Kitzbühel und St. Johann und bei. den Ortsstellen in Kössen und Westendorf angenommen. Um die weitere Umlage- rung zu vereinfachen, wird gebeten, das Altpapier gut zu bündeln oder in star- ken Schachteln abzustellen. Der Rein- erlös der Altpapiersammlung wird aus- schließlich für Zwecke des Roten Kreu- zes im Bezirk Kitzbühel verwendet. Lachen, singen und bunte Masken Kinderfasching bei den Kitzbüheler Kinderfreunden! Am Faschingsamstag nachmittags tra- fen sich die Kinder im Clubheim Kitz- bühel. Es sollte ein Kinderfasching nur im ganz kleinen Rahmen werden, aber die Schar der jungen Hexen, Cowboys, Chinesen, Seeräuber, Teufelchen usw. wurde wieder sehr groß. - Sogar die „Vampire" traten in mehrfacher Auf- lage in Erscheinung und verbreiteten „wilden Schrecken". Allerdings ließen sich die Zwerge, Indianer, Clowns und Waldmännchen dadurch in ihrem frohen Spiel nicht stören. Es wurde getanzt und gesungen. Faschingskrapfen wurden genüßlich verspeist und Schwedenbom- Am 15. Feber 1977 starb der Pächter vom Gasthof Neuwirt in der Kelchsau, Peter Hofer, im Alter von 71 Jahren. Die Beerdigung fand in Kitzbühel statt und viele Freunde und Bekannte gaben ihm die Ehre des letzten Geleites. Am offe- nen Grabe sprachen der Obmann der Edelweißgilde und der Bergrettung Toni Werner, der Obmann der Skischule Toni Hofer und für den Hauptausschuß des Alpenvereins Professor Wastl Mariner. Peter Hofer wurde am 26. November 1905 in Sterzing, der Schwesterstadt von Kitzbühel, geboren und kam im Rahmen der Südtiroler Umsiedlung 1940 nach Kitzbühel. Vom Beruf Schuhmacher trat er bei Meister Fleißner in den Dienst und trat gleichzeitig der Freiwilligen Berg- rettung bei. Aufgrund seiner hervorra- genden Bergkenntnisse und seiner berg- steigerischen Leistungen wurde er schon 1942 in die Edelweißgilde Kitzbühel auf- genommen. Much Wieser schrieb in der Ausgabe unserer Heimatzeitung vom 30. Dezem- ber 1950: „Peter Hofer: Sommers Bewirtschaf- ter und Vergrößerer der Gaudeamushüt- te im Wilden Kaiser, winters Skiführer in Kitzbühel. Der „Gaudeamus-Peda" führt die extremsten Klettertouren im Photo Lutz Korn, Kltzbüh& ben verschlungen! Schließlich beteilig- ten sich alle Kinder noch an einem lu- stigen Geschicklichkeitswettspiel, das nur Sieger kannte und jeder durfte sich einen süßen Preis aussuchen. - Es war wieder ein lustiges Kinderfest und ein gelungener, kleiner Beitrag der Kinder- freunde zum Kitzbüheler Fasching. Wilden Kaiser und Eistouren in der Schweiz, gegen oder ohne Entgelt, je nach der Schwere der Brieftasche des zu Führenden. Er leitet den sommerli- :hen Bergrettungsdienst auf der Südsei- e des Wilden Kaisers und hat in dieser Eigenschaft schon allerhand Bergungen Verunglückter unter schwierigsten Ver- hältnissen auf sein Konto gebucht. Pe- trus spricht außer italienisch, wenn er gerade Schweizer führt, auch Original „Schwyzer Dütsch". Er ist Erstbezwin- ger der legendären Mauk-Westwand im Winter (mit Rosl Gartner) und der Ost- wand des Goinger Turms im Sommer. Für seine Jahre ist der Petrus noch un- heimlich gut in Form. In seinem noch jungen Führerbuch scheinen schon meh- rere Zeugnisse in deutscher und engli- scher Sprache auf, unter denen das des bekannten Schweizer Schriftstellers Wil- ly Uttendoppler das schönste und herz- lichste ist." Dem Nachruf von Toni Werner ent- nehmen wir weiters: „Nach seiner Aufnahme in die Edel- weißgilde war Peter Hofer auch Ortsfüh- rer des Bergrettungsdienstes Kitzbühel. Nach der Gaudeamushütte bewirtschaf- tete Peter auch die Hornköpflhütte, den Alpengasthof Obholz, die Gufferthütte, den Gasthof Mitterjager in Gasteig und die Gasthöfe Wegscheid und Neuwirt in der Kelchsau. 1948 legte er zu seiner Skilehrerprüfung auch die Bergführer- prüf ungmit Erfolg ab. Am 14. März 1957 \v1rde der Verstorbene für seine vielen Rettungen aus Bergnot mit dem „Grü- nen Kreuz Nr. 210" ausgezeichnet. 1952, als 47jähriger, unternahm Peter Hofer, zusammen mit Hans Wörndl, die erste Begehung der Diretissima am Pre- di.gtstuhl Nordgipfel und fünf Jahre spä- te: machte er, im Rahmen einer Gilden- tour, noch weitere sieben Erstbegehun- gen auf Korsika. Insgesamt absolvierte Hofer 1800 Bergtouren auf ungefähr 2730 Gipfeln. Der Kamerad Peter Hofer flickte schon in den vierziger Jahren gratis die Berg- schuhe seiner Bergrettungskameraden und beim Bau der Ackerihütte transpor- tierte er mit seinem Jeep, ebenfalls ko- stenlos, das gesamte Material zur Bau- stelle. - E. M. Cochrane: „Peter Hofer! Du warst einer der besten Kameraden. Mein allererster Bergfreund. Vor 25 Jahren „stecktest" Du mich an! Dein Kaiser bleibt, wo wir vergehen. Aber Dein so herzliches Lachen werden unsere Berge uns immer wieder schenken!" Berg- und Skiführer Peter Hofer zum Gedenken
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