Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 25. März 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Koasalauf nahmen die Ortsstellen dienstlich und viele Bergwächter als Läufer teil. Im Sommer konnte die von der Orts- steile Fieberbpunn erbaute Unter- standshütte am Gebra, die neben der wiederhergestellten Bergknappen- kapelle steht, übergeben werden. Die Ortsstelle Hochfilzen führte einen er- fo1gredchen Radwandertag durch. Die Ortsstelle Kitzbühel wickelte einen B'ergwachtball ab. Einer der Höhepunkte im Ablauf des vergangenen Jahres war die Feier anläßlich des 50jährigen Bestehens der Tiroler Bergwacht in Seefeld. Der Bezirk Kitzbühel war stark verteten. Die Ortsstelle Hochfilzen erneuerte das Gipfelkreuz am Marchent (Gries- fler Hochbrett) in den Leoganger Steinbergen. Selbstverständlich gehört das Sonn- wendfeuerbrennen zu den Übungen aller Ortsstellen. Wenn die Bergwäch- ter gerufen w€rden, wirken sie gerne im Dienste der Bevölkerung oder der Gemeinden und Fremdenverkehrs- verbände an Festen mit. Eine besonders schwierige Aufgabe haben die Betreuer der Dienst- und Lawinenhunde, um die treuen Helfer auszubilden. Ihnen gebührt besonde- rer Dank. Niemand ahnt, was an Zeit und Arbeit notwendig ist, bis ein La- winenhund eingesetzt werden kann. Nicht berücksichtigt ist der hohe finanzielle Aufwand. Photo Toni, Inhaber Rothbacher, Kitzbühel Am Ostermontag, 27. März vollendet Diplomkaufmann Fritz Tscholl in Kitzbühel das 70. Lebensjahr. Der Ju- bilar zählt zu den anerkannten Füh- rungspersönlihkeiten der Wirtschaft weit über den Bezirk Kitzbüh ei hin- Die finanziellen Mittel der Berg- wacht-Ortsgruppen sind sehr gering. Sie sind auf Subventionen von Ge- meinden und Verkehrsverbnden an- gewiesen. n- gewiesen. Die Gewährung von Unter- stützungen bedeutet für die Männer der Bergwacht Anerkennung der ge- samten Arbeit im Dienst der Offent- lichkeit. Besonderen Dank sagen die Bergwächter, den Bergbahnen und Skiliftgesellch:aften, die durch die Ermöglichung von Freifahrten den Einsatz wesentlich erleichtern. Die Zusammenarbeit mit vielen In- stitutionen und V'ereinen vor allem Gendarmerie, Rotes Kreuz,Feuerweh- ren, Pistenrettungen und Bergrettung - klappt im Bezirk Kitzbühel tadel- los. Das ist nicht selbFstveständlich, aber notwendigerweise festzuhalten. Denn: Nur wer gemeinsam hilft, kann umfassend helfen. Der Jahresbericht 1977 enthält ab- schließend den Dank von Bezirksleiter Harald Ritter an die Ortsletter für die Organisatorische Tätigkeit und den Einsatzwillen, aber vor allem auch den Dank an alle Bergwächter, denn ohne sie wäre kein Dienst und keine Hilfe- leistung möglich. Abschließend verbleibt nur noch die Aufgabe, für die gesamte Arbeit der Bergwacht herzlich zu danken und für das neue Jahr, das die Anerken- nung als Körperschaft öffentlichen Rechts gebracht bat, weiteren Erfolg zu wünschen. Hans Wirtenberger aus. Mit seinem Namen ist nicht nur ein führendes Handelshaus in Kitz- bühel verbunden, sondern auch der Aufstieg und die Weiterentwicklung der Bergbahn AG Kitzbühel sowie an- dere wirtschaftliche Institutionen. Fritz Tscholl kam als Sohn einer seit langem ansässigen Bürgerfamilie in Kitzbühel zur Welt. Er studierte in Innsbruck und an der Hochschule für Welthandel in Wien. Die Rücksicht- nahme auf den Familienbetrieb ließ ihn den Kaufmannsberuf anstreben, obwohl er gerne Chemiker geworden wäre und bereits einige Semester da- für studiert hatte. Schonwährend der Studienzeit mußte Fritz Tscholl mehr- mals für längere Zeit im väterlichen Betrieb führend mitarbeiten, weil der Vater kränklich war. Er war ein „Werkstudent", der in der eigenen Firma arbeitete, dabei aber trachtete, das Studium in der kürzestmöglichen Zeit zu vollenden. 1930 trat Fritz Tscholl als Diplomkaufmann in den Familienbetrieb ein. In der Folge leg- te ihm der Tod des Vaters, dann der Mutter und in der Nachkriegszeit des Bruders Hans innerhalb der Firmen- leitung immer mehr Verantwortung auf, bis die nächste Generation her- angewachsen war und Leitungsauf- gaben übernehmen konnte. Als Akademiker beteiligte sich Dkfm. Fritz Tscholl 1932 und 1935 an den in Kitzbühel ausgetragenen aka- demischen Skimeisterschaften und er- reichte in der Zweier- und Vierer- koimbination (Abfahrt, Slalom, Lang- lauf und Sprunglauf) mehrere erste Plätze. Die Trophäen stellte Dkfm. Tscholl dem Heimatimujseum (Ski- sportabteilung) zur Verfügung. Von 1936 bis zur Übersiedlung in ein Eigenheim in der Gemeinde Kitz- bühel-Land gehörte Dkfm. Fritz Tscholl dem Gemeindetag an. Im Jah- re 1956 kandidierte er für den Gemein- derat, legte aber das Mandat nach we- nigen Monaten zurück. Schon im Jahre 1937 wurde Dkfm. Fritz Tscholl zum Aufsichtsrat der Berg- bahn AG Kitzbühel gewählt. Er blieb in dieser Funktion bis zum Jahre 1940 und war wiederum von 1949 bis zur Bestellung als Vorstand im Jahre 1950 als solcher tätig. Im Jahre 1950 wurde er gemeinsam mit Ing. Wido Messer- kling'er zum Vorstand bestellt. Nach dem Tod von Ing. MesIserklinger im Frühjahr 1954 war Dkfm Tscholl über ein Jahrzehnt alleiniger Vorstand der Bergbahn AG. Erst 1966 wurden Ing. Adolf Chlup und Dr. Walther Tappei- ner zu Assistenten und im folgenden Jahr zu Vorstandsmitgliedern bestellt. Dkfm. Tscholl verblieb im Vorstand der Bergbahn AG bis zum freiwilligen Rücktritt am 12. Jänner 1976, den er mit Altersgründen motivierte. Seither wirkt Dkfm. Tscholl wieder als Auf- sichtsrat der Gesellschaft. Zwischen den Jahren 1940 und 1949 lagen fünf Jahre Kriegsdienst mit mehreren Verwundungen und der Wiederaufbau der Firmengruppe nach dem Krieg. Dkfm Tscholl gehörte auch zu den Mitbegründern der Berg- und Skilift Gesellschaft m b. H. in Kitzbühel und war durch viele Jahre der engste Mitarbeiter des Vorstandes Hans Hechenb'erger, nach dem Tod des Altbürgermeistes wurde Dkfm. Ts:chofl Vorstand der Berg- und Ski- lift Ges. m. b. H. Dkfm. Tscholl gehörte zu den Mit- begründern der Kitzbüheier Alpen- seilbahnen AG, die 1959 in Jochberg die erste Anlage außerhalb von Kitz- bühel eröffnete und damit den Weg für eine Expansion wies, die sich In der Folge als weitschauend und reali- stisch und notwendig erwies. Den Aufschwung des Unternehmens, das er von den Anfängen her kennt, bezeichnet Dkfm. Tscholl als „zwangs- weise Entwicklung". Man habe nach dem Krieg mit Schleppliften begon- nen und den „Sk:izirus" mit dem ersten Jufenschlepplift und dann dem Ehrenhachsessellift begonnen. Es gab harte Auseinandersetzungen um den den Bau der Hornbahnen. Das Ent- Diplomkauf mann Fritz Tscholl - 70 Jahre
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >