Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. März 1978 sten Blumen auf den Feldern. Schi- fahren konnte man nur noch in höhe- ren Regionen: auf der Seiseraim, am Selajoch, am Fuße des Langkofels und im Gebiet von Corvara. Trotzdem wa- ren alle drei Grödner Orte, St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein, fast bis auf das letzte Bett ausverkauft. Nicht in der Karwoche - sondern ei- ne Woche davor! Hauptsächlich deut- sche Touristen aurs dem Ruhrgebiet und aus Hamburg bevölkerten die Orte. Die Kitzbüheler Delegation suchte mit geschultem Blick die letzten Schneegebiete auf und fuhr fleißig Ski. Am Abend ging es dann beim Watten hoch her. Ja, es wurde sogar ein kleines Turnier arrangieit! KSC Auslandsturnier im Watten Gruppe 1: Dr. GrOsch/Dr. Trenti- nagliia : Dr. Poiey/Wallner 2:1; File/ Dr. Much : Dr. Grosch/Trentiniagila 2:1; Dr. Poley/Wallner : Eile/Dr. Much 2:1. Eile/Dr. Much nach Rittern im Finale. Gruppe 2: Kindl/Bachler : Gras- wand'er/Salvenmo'ser 2:1; St'eidl/ Pischl : Kkidl/Bachler 2:1; Graswan- der/Salvenmoser : Dkfm. Steidl/ Pischl 2:1. Kindi/Bachier nach Rit- tern im Finale. Am 30. März feiern wir St. Quirin. ilerdlngs wissen wir nicht, ob es der Qdrin ist, den wir iin Tirol verehren, weil es eben mehrere Qiaine gbt. Doch soll uns dies heute kein besonderes Kopfzerbrechen machen, da für uns nur eine Tatsache beaierkenjwert ist, näm- lich die, daß es in Tirol nur mehr eine Kirche gibt, die diesem Heiligen ge- weiht ist. Bis 1784 waren es deren zwei. So mancher Leser wird gewiß schon in Bozen auf der, Quineiner Wassermauer entlang der Talfer von der Drusus- brücke bis zur Talfeirbrücke oder umge- kehrt spaziert seim. Wohl eine der jüngsten Promenaden Bozens, doch be- isonders reizvoll, vor allem dann, wenn man weiß, daß der Name QuJkeineLr Was- sernaneir eine der ältesten Bozner Trar- ditionen wachhält. Es ist dies die ur- alte Quimrinuiskapelle, die allerdings seil 1784 nicht mehr besteht, dealen Reste wohl aber noch lan sogenannten Gugier- haus, das die erste Schwimmschule BoL zens beherbergte, verborgen sind. Die Quia1inskapelle 'Ist eine Grün- dung des Klosters Tegernsee aus dem 8. Jahrhundert, heißt es in den Ge- schichtsbüchern. Tatsächlich besaß das Stift Tegernsee, 719 gegründet, in Grieß bei Bozen große Weiingüer. Im Stift Tegernsee wird aber St. Quirin, seine Gruppe 3: Dr. Braun/Krimbacher Horn/Pfurtscheier 2:1; Feu'ersinger/ Dipl.-Vw. Gruber : Horn/Pf urtschel- 1er 2:1; Dr. Braun/Krimbacher : Dipl.- Vw. Gruber/Feierslnge 2:1. Finale: Krimbacher/Dr. Braun Kindi/Bachier 3:0; Krimbacher/Dr. Braun : Eile/Dr. lVluch 3:0; Kindl/ Bachl'er : File/Dr. Much 2:1. Endklassement: 1. Krimbacher/Dr. Braun, 2. Kindi/Bachier, 3. Eile/Dr. Much, 4. Dr. Trentinaglla/Dr. Grosch, 5. Feiersinger/Dipl.-Vw. Gruber, 6. Piscbi./Dkfm. Steddl, 7. Salvenmoser/ Graswander, 8. Horn/Pfurtscheller, 9. Wallner/Dr. Poley. Voranzeige: Das Jubiläum „75 Jahre Kitzbüheler Ski Club" wird am 20. Mai 1978 in Form eines Festaktes in der Handelskammer und eines großen Balles in der „Tenne" gefeiert. Schon heute werden alle Clubmitglieder auf dieses Ereignisaufmerksam gemacht! Die Millionen der Städtischen gehören ihren Versicherten Als ein auf Gegenseitigkeit aufge- bautes, wechselseitiges Versicherungs- unternehmen hat die Städtische Be- triebsüberschüsse satzungsgemäß zu 90 Prozent ihren Versichernngsneh- mern zurückzuerstatten. - Gebeine ruhen auch dort, hochverehrt. Es ist daher schon verständlich. daß das iSt«t Tegernsee hier in Gries bei Bozen eine Kapelle zu Ehren des St. Quian errichtete. Davon bekam dieser Teil von Gries den Namen Quiireimn. Die se Quia'ttniuskapelle war ein Rundbau mit einer Mittelsäule, der heute tief im Talfeir Schutt steckt. An dieser Quireij- '1er Kapelle, unsere Leute sagen, ja nicht Quimnn, sondern QuiLreuin oder gar nur Krein, knüpft Man die Vermutung einer karolingischen Taufkapelle, in der die Taufe noch durch vollständiges Eintau- chen in idas Wasser, iin diesen-i Fall in des Taiifer Wasser, vollzogen wurde. In der Briccinskirche in Radfeld bei Rat- ilenibeaig wuacbe auch der Täufling in den BricaitiSbirunnen getaucht. Diese altertümliche Art dies Taufens läßt aber noch eiinje ardere Vermutung zu. Quirin ist vielleicht der christliche Nachfolger ednieir hedntsehen Quell- oder Wassengotheiit, weil die Legen- de von ihm erzählt, daß er mit einem Mühlstein am Haus ertänkt wurde. Und das Quirftniiieuiigtum wäre dann die christliche Fortsetzung eher heidni- schien Kuhstätte. Daß diese Vermutung nicht ganz aus der Luft gegriffen ist, beweist nun die einzige noch erhaltene Quiiriin.uskirchte in Tirol, nämlich St. Qulirmn ober Besonders in der Lebensvertche- rung wirkt sich dieser Grundsatz deutlich aus. Statt der vorgeschrie- benen 90 Prozent werden bei der Städ- tischen in der Lebensversicherung 95 Prozent des Betriebsüberschusses als Gewinnbeteiligung an die Ver- sicherten rückvergütet. Der Anteil der Gewinnbeteiligung an den Auszah- lungen in der Lebensversicherung stieg von knapp 11 Prozent im Jahre 1972 auf fast 13 Prozent im Jahre 1976 Das waren rund 43 Millionen Schilling, um 86 Prozent mehr als die 23 Mi.11lo- nen des Jahres 1972. In der Elementarversicherung ergab die Gewinnbeteiligung In Form von Präniiieirrückvergttti.rngen im Jahre 76 eine Summe von mehr als 50 Millionen Schilling. In der Krankenversicherung gelang- te an PrmienrückerstIatti.mg und Ge- winnbeteiligung 1976 ein Betrag von 39 Mulonen Schilling zu.r, Auszahlung. Zahlt man dazu die mehr als 9 Mil- lionen Schilling, die als übertarifliche Leistungen mit ausgezahlt wurden und ebenfalls den Versicherten zugute kamen, dann ergibt sich in der sehr, angespannten Sparte „private Kran- kenversicherung" 1976 für die Ge- winnbeteiligung ein Anteil an den VericherungsieLgen von mehr als 6 Prozent. Roüienb-runn!in,der Gemeinde Sellirailn. Die Einheimischen sagen, dazu St. Krein. Dieses wundernette KJirchleuni mit dem feiner schlanken Spitztiuirm, am steilen Hang geleimt, ist geradezu zu einem Wahrzeichen Selirains geworden, daher schmückt es mit Recht das Wap- pen der Geniieinde Sel]irain. Das gotische Kirchlein wurde 1391 geweiht, aber in der Weiheurkundie wird es als schon lange bestehend be- zeichnet. Dies entspricht den Tatsachen. Wir wissen, daß auf dem Platz, wo heut- te das Kirchlein St. Quiirin steht, eine bedeutende vorch,ristljiiche Kultstätte war, die den kultischen und geistigen Mittelpunkt der Räter des mittleren Inntales darstellte. Bei diesem Höhen- heiligtum kamen die Räter zusammen, nicht nur ihrem Gott zu huldigen, son- dern auch die politischen und wirt- schaftlichen Angeleigenheiten der rä- tischen Gemeinschaft zu bereden und zu regeln. Diese uralte, weit in die Vor- zeit zuirückrelehendje Kultiaradittiion mußte in der christlichen Zeit ihre Fortsetzung finden. Wer war dazu am besten geeignet? Es war St. Quirin, der unseren Vorfahren ein besonders star- ker und zuverlässiger Schutzpatron ge- gen Viehseuchen war und Mit dem sie seit dem Anbeginn ihres Christenseins bekannt waren. Darum ist St. Krein ein lieber, guter und alter Heiliger ‚ der aber leider nur mehr in St. Quirmn im Selirain eine Kirche hat. Von Hofrat Dr. Eduard Widmoser St. Quirin ist ein guter alter Heiliger
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >