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Das Kitzbüheler Atomic Freestyle-Team, vor links: Roman Bonatti, Andi Gröbner, Hannes Bonatti, Frieda Lugger, Binja Pletzer, Thomas Überall, Reinhard Prinz, Heinz Müller und Hugo Bonatti jun. Foto Horst Ebersberg Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. April 1978 In diesem Winter hat sich ein Kitz- büheler Sportteam profiliert, das be- reits im Ausland Aufsehen erregt. Es handelt sich um das Atomic-Free- style-Team junger Skiakrobaten, das vorwiegend aus Kitzbühel stammt. „Sie sind eine verschworene Gemein- schaft", schrieb Brigitte Waidhofer In einem Bildbericht fur den „Kurler" über das Atomicteam. Erfolge bei ei- ner mehrmals wiederholten Show In Saalbach und bei den internationalen österreichischen Trickakimelster schaften in Bad Kleinkirchheim in Kärnten machten auf das Team auf- merksam. Hinter den Erfolgen dieses Winters steht allerdings ein hartes Trainingsprogramm das ganze Jahr über und ebenso hartes Training auf Schnee im Winter. Das Team Ist eher zufällig zusammengekommen. Auf ei- nige junge Skifahrer, die Talent ver- rieten, wurde der erste Kitzbüheler Trickskifahrer Heinz Müller aufmerk- sam. Im vergangenen Winte schloß sich das Team zusammen und kam soweit, daß man ernstlich mit Firmen verhandeln konnte. Dies war zwar schwierig, aber realistisch, denn die Truppe hatte bald ein Ziel: Exakt und sportlich im Auftreten, soll ein Höchstmaß an Sicherheit gewährlei- stet sein. Die Trainingsschanze im Sommer entstand nach harter Arbeit am G1ernge Weiher. Nach wenigen Tagen war es mit den Saltosprün.gen dort aber aus, das Hochwasser und ein Dammbruch zerstörten die Hoffnun- gen. Am Schwarzsee ist kein geeigne- ter Platz für das recht publikums- wirksame Training. So hofft das Atomic-Freestyle-Team Kitzbühel auf die Wiederherstellung und Genehmi- gung der Anlage am Gieringer Weiher. Training an einem See ist eine unbe- dingte Voraussetzung für ein erfolg- reiches Arbeiten, angestrebt werden 500 bis 700 Trainlngssprünge pro Mit- glied der Truppe. Im letzten Jahr konnte dann in Kramsach trainiert werden, allerdings nur zweimal pro Woche. Ein Trainingslager Im Schnalstal mit dem Vorjahreseuropa- meister Peter Llndjeke vervollständigte das Programm. Es konnte nur ver- wirklicht werden, weil die Firma Atornic großzügig einsprang und für die jungen Sportler in mehrfacher Hinsicht die Voraussetzungen schuf. Heinz Müller und Hannes Bonatti konnten im Europacup starten, meh- rere Mitglieder des Teams waren aktiv und erfolgreich bei den internationa- len österreichischen Meisterschaften dabei. Im Freetstyle-SkIlauf gibt es keine „Amateure" und „Profis" und keine Altersklassen. Die Teammitgile- der gehören dem internationalen Trickskiakrobatikklub mit Sitz in Innsbruck an. Der Sport wird sich nie zum Mas- sensport entwickeln können, weil er u viele Voraussetzungen in tänze- rischer und turnerischer Begabung zur Voraussetzudig hat. Der in Europa übliche „solide" Sport der Skiakroba_ t;en verzichtet auf einige spektakuläre Einlagen, die in den USA üblich sind, weist aber doch die Elemente einer Show auf. Der Sport ist für die Akti- ven kostspielig, weshalb die Förde- rung durch Werbeträger unerläßlich ist. Und mit Recht behauptet das Team von sich, daß es ein guter Werbe- träger ist, der bereits bis zur Fern- sehshow vordringen konnte. Wenn es in diesem Sommer trainingsmäßig klappt, kann man damit rechnen, daß einige Mitglieder des Teams inter- national an die Spitze kommen. Die Mitglieder dies Kitzbüheler Atomic_Freestyle_Teams sind: Frieda Lugger,eine Osttiro'lerin, die in Inns- bruck tätig ist und daher nur an den Wochenenden mittraini'eren kann, aber österreichische Spitzenklasse darstellt. Binja Pletzer, Going, Gymnasiastin, wurde zweimal bei den österreichi- schen Meisterschaften Fünfte und unterstrich damit ihr Talent. Audi Gröbner, Kitzbühel, Student einer höheren technischen Lehran- stalt, ein ausgezeichneter Turner, be- währt sich auf der Buckelpiste und Im Springen. Thomas Überall, Kitzbühel, Ver- messungstechniker und Werkstudent, ist der beste Springer des Teams und ein ausgezeichneter Turner. Reinhard Prinz, Kitzbühel, Student, konnte in diesem Winter wegen eines Seitienbandrisses nicht in Wettbewer- ben teilnehmen, zeigte aber im Trai- ning die Berechtigung für die Teil- nahme an den internationalen Ver- anstaltungen. Hannes Bonatti, Gymnasiast, und seine Brüder Hugo, Gymnasiast, und Roman, mit 11 Jahren der Jüngste im Team, sind Bewegungstalente mit großer KonzentratLonsfäh.igkeit und viel Mut. Ebenfalls aus Kitzbühel kommt der Senior der Truppe, Heinz Müller, Industriedesigner, der seinerzeit als Jugenidstaatsmeister im Delphin- schwimmen hervortrat und seine Stärke im Ballett aufweist. Der Dipl. Graphiker ist der Teamchef in einer Gruppe Gleichberechtigter. Sein be- sonderer Stolz ist, daß er die trainings- fleißige und oft bei Bewerben im Ein- satz stehende Truppe bisher ohne Un- fall geführt hat. Innerhalb des Freestyle-Teams gibt es Spezialisten. Die Kombinierer sind die Brüder Bonatti, die Spitzensprin- ger Gröbner und überall, fürdaS Bal- lett erwärmen sich am erfogreich- sten die Damen und Heinz Müller. Für eine Skishow benötigt man ein Programm für rund eine Stunde. Das erfordert Trainingsfleiß und Können, ehe man sich an ein eigenes Pro- gramm wagen kann. Der Durchbruch glückte in Saalbach, wo eine erste allein gestaltete Show stattfand. So- fort wurde das Atomic-Team für ei- nige weitere Abende verpflichtet. Zum Atomic-Freestyle-Team aus Kitzbühel kam an die Spitze Junge Skiakrobaten erreichten internationale Beachtung
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