Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 8. April 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 Programm gehörten in diesem Winter Synchronsalti zu viert, auch gegen- läufig der „Helikopter", Saltos durch den Feuerring Ufld als Höhepunkt der gemeinsame Sprung von sieben Team- mitgliedern. Mit Recht kann das Kitzbüheler Atomicteam nun von sich behaupten, das attraktivste österreichische Team zu sein. Voraussetzung dafür waren und sind hartes Training, Kamerad- schaft und eisernes Zusammenhalten. ne große Hilfe bedeutet neben der Materialunterstützung durch die Ski- fabrik Atomic, das von Salonion zur Verfügung gestellte Trampolin für das Kunstspringen im Turnsaal. Für das Tanzen und Springen im Schnee ist mehr erforderlich als Talent und Fleiß. Die internationalen österreichi- schen Trickskimeisterschaften waren für das Atomic-Team eine Bestäti- gung. In der nationalen Wertung gab es folgende Plazierungen: Ballett: 2. Heinz Müller, 3. Hannes Bonatti, 5. Hugo Bonatti, 6. Roman Bonatti. Springen: Thomas Überall, 9. Han- nes Bonatti, 13. Roman Bonatti, 15. Andi Gröbner, 16. Hugo Bonatti. Hotdog (Buckelpiste): 5. Hugo Bo- natti, 9. Andi Gröbner, 12. Thomas Graf Schlick kam 1917 von Graz, wo er mit seiner ersten Frau lebte, über Schloß Mittersill nach Kitzbühel und wirtschaftete zuerst auf dem Bergbauernhof Zenzern am Bockbergl. Er übersiedelte dann in die Villa Thun; später in die Villa Herold. Nach der Scheidung von seiner ersten Frau heiratete er im Frühjahr 1927 meine Foto: Leo-Heinz Hajek, Wien Überall, 18. Hannes Bonatti, 21. Ro- man Bonatti. Kombination: 5. Hugo Bonatti, 6. Hannes Bonatti, 11. Roman Bonatti. Als besonderer Publikumsliebling er- weist sich der erst 11jährige Roman Bonatti, der jüngste Skiakrobat Mit- teleuropas. Für die Zukunft haben die Mit- glieder des Atomicteams allerhand vor. Sie wollen international mit an die Spitze kommen. Da sie ein inter- national beachtliches Niveau erreicht haben, hoffen sie, daß sie auch in Kitzbühel eine Show machen können. Dabei ist die Gruppe nicht frei von Problemen. Das erste ist eine Wasser- schanze für das Training, das zweite das Transportproblem. Bisher erreg- ten die beiden Kombiwagen der Kitz- büheler überall Aufsehen, doch dro- hen sie an Altersschwäche einzuge- hen. Traumziel der Gruppe ist ein Bus - es muß kein fabriksneuer Wa- gen sein - mit viel Reklame- aufschrift. Noch fehlt freilich der Sponsor für dieses notwendige Vor- haben. Für die jungen Skiakrobaten aus Kitzbühel wäre es die Anerken- nung ihres Durchbruchs zu internatio- naler Bedeutung im Freestyle-Skilauf. Hans Wirtenberger Cousine Paula Lamberg, die in Kitz- bühel (und der Welt) als einzige da- malige Skispringerin bekannt war. Mit ihr und den ersten englischen Gästen, welche nach dem 1. Weltkrieg wieder als Wintersportgäste nach Kitzbühel kamen, Major Robert Bracken In der Pension Schloß Lebenbeng und Major Watson in der Pension Theres, grün- dete er den Kitzbüheler Sportrdng Klub (KSC), weicher als sportliches und gesellschaftliches Zentrum der englischen Gäste Kitzbüheis gedacht war. Unter der Führung von Graf Schlick und seiner Frau, Major Bracken und Major Watson wurden Skiführungs- touren, Skikj öringsfahrten, Skigym- khanas (Geschicklichkeitsprüfungen mit lustigen Hindernissen) und ande- re sportliche Aktivitäten organisiert. Major Bracken erteilte an Anfänger unter den Clubmitgliedern Skiunter- richt und wenn Oberst Georg Bilgeri seine gelegentlichen Skikurse auf der Hinterbräulelten abhielt, beteiligten sich die Clubmitglieder daran. Im Hause Thaler Lenz in der Joch- berger Straße errichtete Graf Schlick die KSC-Klub-Bar als damals erstes Tanzlokal mit moderner Musik in Kitzbühel. Im Jahre 1926 berief mich Graf Schlick aus Wien, wo Ich Im Bank- fach tätig war, als Sekretär des KSC (Sportringclub) nach Kitzbühel, wo ich im Hause Sebastian Klingler ein Clubbüro einrichtete. Zur Organisation von Skifilirungs- touren des Clubs wurden die Skifüh- rer Sepp Filzer, Josef F.rled:enslbacher und Ferdl Maier angestellt und all- täglich Skitouren in drei Klassen ver- anstaltet. Als der Osterreichlsche Skiverband den Arierparagraphen einführte und in Wien ein Gegenverband, der „All- gemeine Österreichische Skiverband" gegründet wurde, gründete Graf Schlick die Sportsektion des KSC, wel- che dem Allgemeinen Österreichischen Skiverband angeschlossen wurde, um auf diese Weise Kitzbühel das Recht der Durchführung internationaler Ski.- rennen zu sichern. Als sommerliche Aktivitäten errich- tete Graf Schlick Im Jahre 1925 die sechs heute noch bestehenden Tennis- plätze am Kapserfeld und erbaute das Clubhaus, welches als Sportgaststätte heute noch besteht. Mit einem zwölfsitzigen Fiat FN und einem sechssitzigen Benz mit Graf Rudolf Schall als zweiten Fahrer, gründete Graf Schlick 1927 das erste Kitzbüheler Autobusunternehmen Vermutlich hat Graf Schlick auch den erst kürzlich verstorbenen Friseur Marte nach Kitzbühel gebracht. Mar- te war zuerst als Friseur Im Salon Gisa Graswander Im Torhaus beschäf- tigt und machte sich dann selbstän- dig. Sicher ist, daß Graf Schlick, der als Herrenfahrer mit seinem Daimler Rennwagen Autorennen bestritt, aus der Daimler Werkstätte In Wiener Neustadt Otto Müller nach Kitzbühel brachte und Ihm half hier in der Jochberger Straße eine Autowerkstatt zu errichten. Durch Graf Schlick kam auch das Musikerehepaar Major Berge1. nach Kitzbühel. Das Berger-Ehepaarspiel- te zuerst im Hause Thaler Lenz und dann Im damals gegründeten Kur- salon im Gasthof Goldener Greif zum Tanz auf. Am 8. Dezember 1963 verstarb Franz Reichsgraf Schlick zu Bassano und Weißkirchen im Alter von 82 Jahren. Bei der kirchlichen Einsegnung vor der Einäscherung (seit dem Konzil in Rom möglich) war eine Abordnung des Kitzbüheler Skiklubs unter Präsi- dent Kurt Beranek anwesend. Graf Schlick sagte Kitzbühel nach dem Verkauf der Schloß-Lehenberg- Liegenschaften im Jahre 1961 ade. Er lebte dann am Bodensee, in der grünen Steiermark und schließlich in Salzburg, wo er sanft entschlief. Er war bis zu seinem Tode Bezieher des Kitzbüheler Anzeigers; unsere Helrnatzeitimg war das letzte Bindeglied zwischen ihm und Kitzbühel. Zur Erinnerung an Franz Graf Schlick Nach Aufzeichnungen von Baron Carl Menshengen
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