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Seite 12 k:outicier Anzelger Samstag, 22. April 1978 deckten Anden, 'die wir in einer Höhe von 10.000 m, mit einer Außentempe- ratur von - 50 Grad und In einer Stundengeschwindigkeit von 960 km überflogen. Aber nun, als wir uns der chilenischen Ebene näherten, begann ich zu rätseln, wie werde Ich mich bei der Landung in Santiago zurechtf in- den, wohin weide ich mich wenden, wen werde ich anrufen und wie werde ich mich mit meinen schwachen Spanischkenn'tnjissen verständigen können. Und siehe da, Sr. Dusiana, Oberin einer Stadtrandschule von Santiago, eine außerordentlich reso- lute Schwäbin, hatte mich erwartet und Frau Inge Krem-er eingespannt, die mich mit ihrem Wagen zu den Kapuzinern brachte Leider war mein Koffer nicht auifiindbar. Da sich aber heute auch Kapuziner rasieren und einen Pyjama benützen, standen mir diese Utensilien im Kloster zur Ver- fügung. Bschof Parzinger bei seiner Ansprache ':Bildmitte - rechts) in ‚ seiner Kathedrale" von Villarrica, Chile. Morgengrauen landeten Wir in Recife (Brasilien) und hattet somit bereits südamerikanischen Boden betreten. Es war gerade Tag geworden, als wir das Wahrieiichen vor- Rio de Janeiro, den Zuckerhut und den Corcc'vaclo, sahen. Nach einem kurzen Aufenthalt In Rio ging es weiter nach Buenos Aires, der Haptsadt Argentiniens, wo ich in meiner wintexiiehen K1edung die südliche Sonne schon deutlich spürte. Von meinem Gickioch aus hatte ich eine herrliche Sicht auf die schneebe- Voll Zufriedenheit und Dankbarkeit über den geglückten 24-Stunden-Flug feierte ich in der Hauskapelle um 21 h noch die hl. Messe, mich erinnernd, daß trotz der chilenischen Sommer- zeit (bis 15. März) daheim es erst '5 h nachmittags ist. garten den Rang streitig und selbst k1enene. we Jochberg und andere vietteif'ern schon mit ihr. Siebzig Jahre lang, haßt es, habe man nach den Auf- zeichnuren an diese Kirche gebaut. A--il dem Kreuzaltar, rnitten in der Kr- die sei Vor drei Jähren die hl. Rosen- kranz-Bruderschaft errichtet worder; es sieidn ihr vorn Domi.nikaner-{)rden d:ie gewöhnlichen Ablässe schrftlicli v€rliehen worden und der Bischof habe sre bestätigt. Die Bruderschaft trage ganz außerordentlich zur Hebung der Frömmigkeit und Andacht in dieser Ge- gend bei; se halte üiie monatlichen Frozessionen und verschiedene Gottes- diente und es seien zum wenligten bei 150 Brüder und Schwestern, te häufig an Festtagen die hl. Sakramente der Buße und des Altares empfangen. Auf dem Barjaa-Altar war als ein- malige, wöclzenitliche Messe, die soge- nannte Tro'yermsse gestiftet. Seit Mchedeer. sei aber nienand eIgen's dazu priisenti4ert worden, sie sei vIehnehr vom Magstrat entweder dem Vikar oder Früdimdser veaUehen wor- cen Ebenso b,esee auf dem Anr,a-A1- tar die von der Fanie Kupfenschmd einst gegrünejte Messe, die vormials ein geeigneter GeLstlicher vertsah, jetzt aber bloß mehr einina1 in der Woche gelesen würde. Diese Stiftung besitze auch ein eigenes Haus. ihre Einfrünfte seen abet ebenfalls idem Viar ilbeirgben,. _A,lb früher ungenannter Alriacr taucht nun der des hl. Vitus auf, der auch der Eber-Altar heiße; deshalb so genanri, weil hier ein Jahrtag von Konad h- se', der 'einst Pfleger dieses Ortes ge- wesen, gefetieit werde, wobei 3.11e, hie- sigen Geiattichen zusamrnenkimen. Der AJit;ar auf der Empore wird als Hein- rich- und Xunirinde-Al:ar bezeichnet. Als Absonder]ichketiit wind notiet daß in dieser Kirche einst sogar eIni- ge Irrgiäubige begraben wurden und zwar 1,564 - Kurigunde, die Frau des Johanes vj - Rosenberg und das Jahr darauf dieser Johannes selbst. Das be- zeuge der vorhandene Gnahstein. Es waren Mitglieder der einst in Kiitzbü- hals Urngebung und, besonders in Fle- berbrunn, wo sie das Schieß Rosencgg bauten und beaBen, bcgütrten und arrz Bergbau finanziell stark bet)eilgten Familie. Der Grabstein ist aber Leute nicht mehr vorhanden. Auf die seelsc'rgiichen' VerhäEnisse von damals lassen zwei weiiteire Be- merkungen chljeßen. Die eine besagt, daß das Sakrament der lii. Ölung in der Stadt selbst bloß hie und da, au- ßerhalb aber gar niie verlangt würde und daß die Leute nur mit Mthe zum Empfang der hL Euchaastije gehracht werden könnten. Doch erfährt dLes et- was trübe Bild eine kleige Richtigstel- lung durch die zweite, spätere Notiz: Es seien in diesem Jahr 2160 Kcnzn-tu- nikanben gezählt worden. Zur ästerlji- chen Zeit seien zwar viele Säiflnige ge- Ween, die aber auch nach und nach sieh am Tisch des Herrn eingefunden hätten. Irrgläubige, hefiiit es, selein an diesem Ort, nur nehir zwei, die vorgäbei sie hätten von der Regierung die r(damals nötige) Auf enthaltbewtilligung, näm- lich: Felix Kholer, Kösenitialdscher Bergwerksfaktor, und Johannes Lack- nr, beide min Eiiaiu und Kindern Der von 1624 bringt nichts Neues; aus eIern von 1630 verdient nur eings Erwähnung, daß am 4. Juni dieses Jahres der Bischof an 674 Perso- nen die Firmung erteilte und zwei Tage später, nach seiner Rückkehr auis Joch- berg ' nochmals 568. Es müssen demnach nicht bloß Kinder, son'dern auch Erwach- sene gefirmt woiiden sein. Der Lehrer, dessen Name nicht gn'anmt wird, sagte: Er, sei schon hei 15 Jahren hier im Dient, habe aber bloß ungefähr 40 Schüir! Mittlerweile hatte in KLtzbühei der Dominikaneronden die Seelsorge über- nommen. Man muß gestehen, daß schon die nächste Visitation aus dem Jahre 1643 der Tätigkelt r der Mönche ein gutes Zeuicnis aussteht. Es heißt von ihnen aus- drücklich, sie seien gelehrte Männer und führten ein religiöses, k1öteiches Leben; auch den KatchHsansitvs-Unter- richt (der damals ausschließlich im Ad- vent und in der Fasnzeit an Sonnta- gen in der Kirche gegeben wurde) ein- teilen sie fleißig. Die Zahl der Komm nilkanten wird nun mit 2400 angegeben. Die Erzbruderschaft zum hi. Rosenkranz stifte großen Seelennutzen und führe zu häufiger Beicht und Kommru- nijon. Der UZWUedätand erreichte die hohe Ziffer von' .1000 Tiethnern. (Fortsetzung folgt)
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