Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 22. April 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 (Fortsetzung aus Nr. 15) Debatte zu den Berichten Bürgermeister Nothegger warnt vor neuer Hochwassergefahr Anläßlich des schweren Hochwas- sers im vergangenen Sommer wurde die Brücke über den Griesbach im Zuge des öffentlichen Weges nach Unterhausstatt In Erpfendorf durch Uflt:erspü1Ung der beiden Betonwider- lager zum Einsturz gebracht. Nach kurzer Zeit wurde sie durch die Ge- meinde Kirchdorf wieder instandge- setzt. Der Obmann dankt für die rasche Initiative dem Bürgermeister in seiner Eigenschaft als Obmann- stellvertreter der Großachengenossen_ schaft. Bürgerm,eister Nothegger warnte in eindringlichen Worten Vor der Hoch- wassergefahr, die das Dorf Kirchdorf ständig Ufld immer stärker bedrohe und beim letzten Hochwasserereignis wieder jedem vor Augen geführt ha- be, was ein Überströmen der Hoch- wasserdämme und ein Dammbruch für das Dorf bedeuten wüxide. Er weist wieder, wie in vielen vorangegangenen Ausschußsitzungen, darauf hin, daß der linksufrige Hochwasserdamm am Luigumbach und in dessen Fortset- zung jener an der Großache verstärkt und erhöht werden sollte, um jedes Risiko für die Ortschaft nach Möglich- keit auszuschließen, die wegen ihrer tiefen Lage im linksseitigen Talboden zum vergleichsweise hoch darüber ver- laufenden Hochwasserspiegel der Großache extrem gefährdet erscheint. Rat Ritzer stimmt diesen Erklärun- gen zu und bemerkt anschließend, daß nach seiner Ansicht die Hochwasser- gefahr für Kössen hinsichtlich der Höhenlage der Siedlungen zur Groß- ache und des Zustandes der Hoch- wasserdämme nicht viel geringer sei. In diesem Zusammenhang erklärt Hofrat Schioihaufer, daß da Bundes- ministerium für Land- und Forstwirt- schaft vorläufig eine Einschränkung des Projektes über die Schleifung des Magerhennwehres und Regulierung der Kitzbüheler Ache verfügt habe. Gleichzeitig sollen Maßnahmen unter- sucht und projektiert werden, die ei- nen ausreichenden Hochwasserschutz für die Siedlungsghlete In den Ge- meinden Kirchdorf und Kössen garan- tieren. In der Dringlichkeit Würden diese Hochwasserschutzmaßnahmen unmittelbar nach der Magerhenn- wehr-Schleifung rangieren. In die Aussprache werden noch wei- tere, allgemein interessierende Punk- te einbezogen. So berichtet Bürger- meter Mailacher, daß Im Gemeinde- gebiet von St. Johann 1. T. eine Säu- berung der Uferböschungen an den chen durchgeführt und In deren Verifauf viele Lastkraftwagenfuhren Unrat in die Mülldeponien abgeführt worden seien. Der Erfolg idieser Aktion währte aber nicht lange, denn nach dem letzten Hochwasserdurchgang waren die Uferböschungen genauso mit Unrat bedeckt, wie Vor der Säube- rung. Beklagt wurde auch das unsach- gemäße Anlegen von Holzbringungs- wegen an den bewaldeten Talhängen mit Erdbewegungsmaschlnen und ohne jegliche Sicherungsmaßnahmen an Gräben und Böschungen. Weiters wird das Abholzen von Wäldern In Form von Kahlschlägen bemängelt, das zu Bodenerosionen, Hang- rutschungen und Murabgängen führt. Diese Vorgangsweisen belasten die Wildbäche und die Achen. Bauanträge für das Jahr 1978 - Flußbauieiiung Ing. Haslauer: Im kommenden Jahr werden sich, nach Abschluß der Ar- beiten an der Talentwässerung, :die wasserbaulichen Maßnahmen auf die Taiiaufregulierug der Großache bzw. auf den Schutzwasserbau beschrän- ken Als vorrangige Maßnahme ist die Durchführung des Projektes über die Schleif ung des Magerhennwehres in St. Johann anzusehen. Für den ersten Bauabschnitt ist ein Baukredit von vier Millionen Schilling veranschlagt. Der Baubeginn steht noch nicht fest. Es müssen erst weitere Verfügungen des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft abgewartet wer- den. Eine weitere wichtige Maßnahme des Schutzwasserbaues bildet die ge- plante Instandsetzung der durch die vergangenen Hochwässer schwer mit- genommenen Regulieirungsbauten am Kohlbach in der Gemeinde Kössen, zwischen dem Fischerwehr und der Mündung. Vorgesehen ist die Ergän- zung bzw. der Umbau ides beidseitigen Böschungspflasters samt Steinvor- grund. Für diese Arbelren werden S 600.000. - veranschlagt. Oberforstrat Müller berichtet an- schließend über den Voranschlag der Wildbachverbauung für das Jahr 1978 und führt dazu folgendes aus: Größere Bauvorhaben im Bereich der Großacheniwildbäche sind für das kommende Jahr nicht vorgesehen. Wieweit bzw. in weicher Höhe eine Beitragsleistung bei Maßnahmen Im Welßenb:ach erforderlich wird, kann heute noch nicht gesagt werden. Es wird daher ersucht, vorerst mir den jährlichen Betreui.mgstdienstheitrag von 5 12.300. - bereitzustellen. In der nun folgenden Aussprache stellt Anton Schlechter, K:össen, An- träge auf Behebung von Hochwasser- schäden im Gemeindegebdet von Kös- sen. Er beantragt die Räumung des Briunnbaches unterhalb der Hager- brücke von Sand- und Schottermat,e- rial, weiters 'ersucht er um geeignete Sicherungsmaßnahmen für das ge- fährdete linke Ufer der Großache bei Unterbach im Bereiche der zerstörten Steintraversen. Er weist auch auf Uferschäden an 'der Mündungsstrecke des Loferbaches hin und bittet um de- ren Behebung. Rat Ritzer verspricht, sich dieser Anträge annehmen zu wollen Und weist seinerseits auf den ungleich schlechteren und für die benachbar- ten Siedlungsgebiete weitaus gefähr- licheren Zustand der Kohlbachregu- lierun1g in 'der Strecke zwischen dem Fischerwehr und der Mündung hin, in welcher die Pflastea4böschimgen Und Steinvorgrilnde an den beidseiti- gen Hochwasserdämmen teilweise im Verfall begriffen sind und die Bach- sohle in gefähich'er Weise unter die Böschungsfüße eingetieft Ist. Diese Regulierungsstrecke soll sobald wie möglich einer 'gründlichen Sanierung unterzogen werden, um unabsehbare Schäden verhindern zu können. Bundesbahn-Oberinspektor Reich- art von der Streckenleitung Wörgl er- kundigt sich nach dem heutigen Standdes Bauvorhabens „Magerhenn- wehrSchleifung". Rat Ritzer gibt Auskunft darüber und berichtet, daß über Verfügung des Bundesministe- riums für Land- und Forstwirtschaft der Umfang des Projektes einge- schränkt und sich der ursprünglich errechnete Voranschlag von 14 Millio- nen Schilling auf 8 Millionen ermäßi- gen werde. Dieser Gesamtkredit wer- de auf zwei Baujahre mit je 4 Millio- nen Jahresbaukredit verteilt, wobei mit dem Beginn der Arbeiten voraus- sichtlich im Herbst 1978 zu rechnen sein werde. Zu den Genossenschaftsumlagen Sonderleistungen der Gemeinden unumgänglich Der Obmann regt eine Aussprache über 'die Festsetzung der Genossen- schaftsumlagen für idas Jahr 1978 an und bemerkt dazu vorwegnehmend, daß mit einer Erhöhung derselben wohl kaum zu rechnen sein werde. Es meidet sich Ing. Ganner als lang- jähriger Berater der Genossenschaft zu Wort und bemerkt dazu folgendes: Die Genossenschaftsumlagen sind mit einem Hebesatz von 150/o des Konkur-. renzkapltals für die Tallaufgenossen- schaft und 17,50Io für die 12 Wildbach- konkurrenzen seit nun 10 Jahren auf Aus der Tes atigkeit der Großachengenossen- schaft St. Johann in Tirol Auszüge aus der Niederschrift über die letzte Ausschußsitzung
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