Kitzbüheler Anzeiger

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Tunweran Kltibühel vtäter im Aufschwmg Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. April 1978 die Bühne - und das »eigentliche« Stück kann beginnen. Mit Tuten und Trompeten stürmen die Akteure mitten durchs Publi- kum hindurch in die Manege. Der Zirkus- direktor tritt auf und wünscht dem Publi- kum gute Unterhaltung. Nun sind die Clowns auf sich gestellt. Sie müssen das Pu- blikum unterhalten, um zu ihrem Geld zu kommen, um zu überleben. In verschiede- nen Szenen mit akrobatisch ausgezeichne- ten Leistungen gelingt es ihnen, ihrer Rolle gerecht zu werden und die Zuschauer zum Lachen zu bringen. So endet ihre Vorstel- lung unter dem Applaus der Besucher. Der Zirkusdirektor betritt wieder die Bühne und erklärt seinen Leuten vor offenem Vorhang, was sie in ihrer nächsten Vorstellung besser machen sollen und zwingt sie zu trainieren. Damit ist das Stück aber noch nicht been- det. Vielmehr wird die Vorstellung der Clowns in immer kürzer werdenden Abstän- den wiederholt. Die anfängliche Lebendig- keit erstarrt zusehends, Bewegungen wer- den nur mehr lustlos und monoton ausge- führt. Man plagt sich von Auftritt zu Auftritt unter dem Druck des abwechslungslosen Alltags. Man ist nur noch um »Geld, Sicher- heit, Erfolg und Wohlstand« bemüht und vergißt darüber die Spontanität und Freude des Spielens. Dies ist der Augenblick, an dem sich eine Akteurin ans Publikum um Rat wendet. Es entsteht ein Dialog zwischen ihr und einer Zuschauerin. Ansonsten gehen die Zu- schauer jedoch nicht aus sich heraus. Sie spielen nicht mit, bestimmen nicht das Ge- schehen - wie es von den Schauspielern erwartet worden wäre. Also endet das Stück ohne positive Lösung des Problems für die vier Clowns: Sie stehen wieder im Rampen- licht der Bühne. Ihre Vorstellung läuft wie zuvor unter einem ständigen Zwang, den ihnen die ewige Maschinerie menschlichen Zusammenlebens vorschreibt, ab. Die Bezüge zur Realität sind offensicht- lich, ich brauche sie daher nicht nochmals zu wiederholen. Heidi Fuchs ist der verschüch- terte, unterdrückte Peppino, Neydhart Döt- tenthaler der aggressive, unkontrollierte und von der Gruppe nie richtig akzeptierte Bimbo. Hermann Strobl und die besonders gute Marion Schüller (Beppo und Pepi) ge- stehen Eitelkeit und Geltungsbedürfnis ein. Klaus P. Platten schließlich, der mitspielen- de Regisseur, hat als Zirkusdirektor die Macht in der Hand. Das bedeutet, im Nar- renspiegel betrachtet, daß er am meisten re- det und am wenigsten sagt. Die schauspiele- rische Leistung der Jungakteure ist bemer- kenswert. Einige Monate lang haben sie bis zu zehn Stunden täglich Schwerstarbeit ge- leistet. Ein anstrengendes Körpertraining, unerläßlich für die akrobatischen Clowne- rien, war wichtigster Bestandteil der Proben' arbeit. Nachdem sie ihre letzten Geldmit- tel verbraucht hatten, wagten sie den Sprung auf die »Bretter, die die Welt bedeten«. Und wie sich gezeigt hat, mit Erfolg. Eine Tour- nee einer Wiener Gruppe durch Tirols Ju- gendzentren und Initiativgruppen spricht si- cherlich für die Qualität eines solchen Ensembles. Trotzdem ist der Übergang vom »klassischen« Theater zu jenem von »Nar- renspiegel« in dem einen oder anderen Zu- schauer nicht problemlos vor sich gegangen. Die abschließende lebhafte Diskussion zeugte von der Brisanz des Themas. Im Rahmen eines größen bunten Abends gastiert am Sonntag, 30. April ab 20 Uhr beim Metzgerwirt in Kirchberg die holländi- sche Gruppe »The Lucky Boys and Girls« aus Hilversum. Die Künstler, die bereits Auftritte in verschiedenen europäischen Ländern hinter sich haben, bringen neben ihrer Holland-Show auch Rhythmen und Tänze aus Südamerika und amerikanische Countrymusik. Sie verbinden ihre diesjähri- Hauptversammlung mit Ehrungen Wöchentlich 250 Turner Tischtennissektion erfolgreich Der Turnverein Kitzbühel, gegründet 1869, benützte die routinemäßige Jahres- hauptversammlung zu einem Rückblick auf eines der erfolgreichsten Jahre des Vereins. Erstmals wurde ein Teil des Jahresberichtes in Wort und Bild geboten, was besonderen Anklang fand. Immerhin haben die Mitglie- der des TV Kitzbühel im vergangenen Jahr zu Wettkämpfen und Kursen rund 63.000 km zurückgelegt, im Durchschnitt wurden 250 Turnerinnen und Turner pro Woche betreut, die Vorturnerinnen und Vorturner hielten zusammen rund 2000 unbezahlte Stunden. Es sind einige junge Vorturnerinnen und PS: Der Vortrag von Gerhard Crepaz über »Neue Musik - willkürliche Schockbe- handlung des Bürgertums oder innere Not- wendigkeit« mußte wegen Erkrankung des Referenten um mindestens einen Monat verschoben werden. Die KKK-Werkstätte bittet um Verständnis. ge Tournee mit dem einmaligen Auftritt mit einem einwöchigen Aufenthalt in Kirchberg und hoffen, hier einen guten Kontakt zur heimischen Bevölkerung knüpfen zu kön- nen. Umrahmt wird die Veranstaltung durch die »Lustigen Rettenstoana«, die zum Tanz aufspielen, sowie die neugegründete »Volk- tanzgruppe Kirchberg«. Vorturner nachgewachsen, die sich bestens bewähren. Sie zeigen deutlich, daß der Ver- ein nicht nur konsumiert wird, sondern auch Bereitschaft besteht, das Können wei- terzugeben und anderen Turnern zu helfen. Das große Ziel des heurigen Jahres ist das Vereinsheim der Turner am Sportplatz Langau, das nicht nur von der Gemeinde übergeben wird, sondern auch einzurichten ist. Finanzielle Sorgen stehen dem Turnver- ein nicht nur durch Expansion des Turn- betriebes, sondern auch durch die Schaffung eines gemütlichen Turnheimes bevor. Zur Hauptversammlung konnte Obmann Hubert Weidner im Hotel Tiefenbrunner neben den Turnerinnen und Turnern das Ehrenmitglied Franz Gebetsroither und als Kirchberg: Gastspiel einer Tanz- und Folklore- Gruppe aus Holland
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