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Samstag, 29. April 1,978 Kitzbiheler Anzeiger Seite 7 schieden Wir uns VOfl den Schwestern, die nicht flUr Ihr Altersheim betreuen, sondern auch im städt. Krankenhaus als Krankenschwestern arbeiten. Wir fahren nordwärts über Pitrufquen, wo der Bischof einige Besuche macht, und kommen bei Sonnenuntergang nach Padre las Casas, der ehemaligen Wirkungsstätte des Neugeweihten, das im Süden von Temuco liegt, jenseits des Cauthiflusses ' der die Nordgrenze der Aaukanle bildet. In später Abendstunde erreichen Wir Nielol, das Provinzhaus der Kreuz- schwestern, wo uns die liebenswürdige Oberin herzlich willkommen heißt und uns beim Abendessen noch manche interessante Dinge aus der Geschich- te Chiles und aus der Geschichte der Kreuzschwestern erzählt. Am Passionssonntag feiern Wir in der gut gestalteten Kirche mit dem Bischof die hl. Messe und fahren mit ihm über Nueva Imperial. nach Porto Domingues. Hier erwartet uns der Entwicklungshelfer, der schon 15 Jah- re hier arbeitet und der die hiesige Kirche auf der, Anhöhe und auch die neue Schule gebaut hat, die der Bischof heute einweihen wird. Der Pfarrer (ein Bruder von Paul Webe- rin, der mir liebenswürdigerweise mit verschiedenen Utensilien ausgeholfen hat), war schon vorausgefahren, um für die Einweihung alles vorzuberei- ten. Nach 20 km Fahrt ist am Camp ein Triumphbogen aufgestellt. Der Bischof steigt aus und begrüßt die Männer hoch zu Roß Und die Bauern mit Ochsenkarren, auf denen Kind und Kegel zur Einweihung pilgern. 3 km sind es noch bis zur Missions- schule. Es ist ein herrliche- Sonntag- Vormittag. Nach einer Welheprozes- sion um und durch das Schulhaus, bei der das Avpe Maria von Fatima ge- sungen wird, beginnt die Meßfeier am Altar, der im Freien aufgestellt ist. Bei soviel herrlichen Fotomotiven sind die letzten Bilder bald verschossen. Da meine übrigen Filme im vermißten Koffer sind, erbarmt sich der Baumei- ster meiner und fährt statt des Mit- tagessen die 25 km zurück und holt für mich „Munition". inzwischen Ist gemeinsames Mittagessen Im großen Schulraum mit diversen Ansprachen. Die meisten Mapuchen-Familien aber haben sich im Freien gelagert, einen Ochsen geschlachtet, den sie am Spieß braten und mit Vergnügen verzehren. Ein Volksfest, wie ich es in dieser Art noch nie erlebt habe. Nur schwer kön- nen wir uns trennen. Wir besuchen noch einige andere Missionsschulen lind fahren über Porto Domigues zu- rück nach Nielol, wo uns nach dem Abendessen die Mädchen ides Schwe- sternhauses mit chilen. LEedern er- freuen. Am nächsten Tag, €5 ist Mon- tag, 13. März,, hält Bischof Sixto mit uns die letzte Eucharistiefeier, in der wir allen Dank an Gott und an die überaus freundlichen Gastgeber hin- einlegen. Nun heißt es aber tatsäch- lich Abschied nehmen vorn Bischof Msgr. Siixto mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen im Juli in St. Johann, wo er zur goldenen Hochzeit seiner Eltern Heimaturlaub nehmen wird. Hasta luego! Hasta la vista! Auf Wiederse- hen! Nun führt P Silverio das Steuer und bringt uns die 700 km nach San- ttago. Am Vormittag Ist zunächst star- ker Nebel. Wir halten das erstemal zu einer Aufnahme der mächtigen Eisen- bahnbücke über den Mallecofluß, die der französische Ingenieur Eiff ei kon- struiert hat, der der Schöpfer des nach ihm benannten Wahrzeichens von Paris Ist. Am Straßenrand begleiten uns neben den Animidas (Gedenk- stätten für Verstorbene) 'Hagebutten- stauden, wie uns in der Araukanle ülbeiiall die Brombeersträucher beglei- tet haben. Zum zweitenmal halten wir beim Salto de Laja, ein Niagarafall im kleinen Format, der aus 30 m Höhe brausend in die Tiefe stürzt. Gegen Mittag fahren wir durch Chillan, dem Geburtsort des Natlonalheldens O'Hlggins, Zwischen Talco und Corlco machen Wir erst um 14.30 Uhr halt zum Mittagessen. Gegen Santiago zu wird das Tal immer enger. Die Küsten- kordilleren und die Anden kommen mit ihren Ausläufern aufeinander zu, sodaß wir von Santiago sogar einen Tunnel passieren müssen. Um 18 Uhr sind wir in Padre Horta- do, einem Vorort von 'Santiago, wo die Tüchtige Sr. Lucina schon alles für das Abendessen bestens hergerichtet hat. Wir fahren ZUVOr aber noch zum Nationalheiligtum Maipu, das Im Ge- denken an die Unabhängigkeit Chiles errichtet Wurde. Der Vorplatz Ist ähn- lich wie in Rom von mächtigen Kolon- naden umgeben und das Heiligtum 1. Fortsetzung und Schluß 1651 wird b'eriichtet, daß nunmehr 2500 Kommunikanten seien und daß die Rosenkranz-Bruderschaft am 10. No- vember 1621 bestätigt worden sei. Als Schullehrer erscheint ein gwisser Peter Ebeirle, gbüirtig von Fussen lan Allgäu, der neben der Deutschschule auch im Latein unterrichtete. Er war zugleich auch Organist. Bereins in dsem Jahre werden nur mehr sechs Altäre erwähnt. Doch werden deren Patrone erst bei er am 15. Juni. 1673 stattgefundenen nächsten Vlsitatlion aufgezählt: Es wa- ren foend: Der Hochaltar zu Ehren des hl. Andreas. der Altar der Heiligen Sebastian und Leonhard. der allerseiigsten Jungfrau Maria. der hl. Anna. der liii. Barbara. der Heiligen Oswald und Erhard. Dieser letztere Altar trug aber ein Bild des hl. Anitonlus von Paüua, dessen Verehrung in jener Zeit in unseren Ge- genden in Blüte kam. Der Rosenkranz wurde an den einzel- nen Sonntagen (früher kannte man kei- ne Nachmittagsandacht) gebetet. Vorn bereits genannten Lehrer und Organisten Peter Ebene heißt es: er sei 61 Jahre alt, 34 Jahre im Amt und unterrichte die Jugend gut. Die Zahl der Kommunikan- ten war fast gleichgeblieben wie fiiher. Wenig Neues bringt auch der Bericht von 1698. Die Kapelle in der Kirche wiru das erstemal Rosa-Kapelle genannt und angeführt, daß in ihr zweimal im Jahr eine von dem Grafen Lamberg gestiftete Messe gelesen werde. Dafür bietet die Visitation von 1701 manch Neues. Zunächst sind bei mehre- ren Altären schon wieder neue Pairo- nate,was auf die mittlerweile stattgefun- dene Errichtung von Neubauten und deren Weihe schließen läßt. Der Haupt- altar war zwar ,der gleiche, aber in der Kapelle auf der EpiteLseLbe stand nun ein Altar der heiligsten Dreifaltigkeit. Dann folgten die Altäre des hl. Antonius und des allerheiligsten Sakramentes, auch Abendmahls-Altar genannt. Auf der Evangedienseite aber waren nunmehr Patrone: Josef und Anna auf dem fünften und die selige Jungfrau auf dem sechsten Altare. Dazu wird bemerkt, daß die sogenannte Troyer-Messe auf dem einstigen Barbara-Altar, der jtzt das AbendmahibdId trug, gestiftet war, der mittlerweile zum Manien-Altar ge- worden war. Diese letztere Stiftung sei 1518 errichtet, seither aber idd. 15. Juni 1655 aem Dominikaner-Orden inkorpo- riert und verliehen worden. Zum ersten- Male wird auch der nahe dem Kirchen- eingang stehende Taufstein angeführt. Das allep gilt von der St.-AndLneas- Kirche. Von den übrigen Kirchen der Stadt AedOn nur ein paar kurze Notizen dien Vi.sitatleen noch angehängt. Die K thaninen-Kirche hatte 1620 drei Altäre, uenen Patrone jedoch nicht ge- nannt e nannt werden. An allen Sonntagen und Fasttagen wurde in ihr die Frühmesse mit Predigt gehalten. Der Bericht von 1625 gibt über diese in der eigertiichen Stadt gelegene Kirche der Vemrutung Uber Kirchen und kirchliches Leben Alt-Kitzbühels Von Dr. Matthias Mayr - veröffentlicht im Pfarrboten um 1928, zur da- mals bevorstehenden Kirchenrenovierung
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