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Samstag, 13. Mai 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 einen ausgesprochenen Förderer han- delt. Daß Leistungssport und Berufs- ausbildung nebeneinander möglich sind, beweisen der Junior Ernst AUER und sein Lehrherr Josef TROPPMAIR, St. Johann i. T. Leider ist Sportförderung dieser Art aber ei- ne Ausnahme und einmalig in Tirol und wahrscheinlich in ganz Oster- reich. Bei den Mädchen der Jugendklas- sen ist Monika KOBER, Hopfgarten, einsame Spitze im ganzen 0SV-Be- reich, was vier Staatsmeistertitel und die Teilnahme an der Junioren-Euro- pameisterschaft beweisen. Daß auch ihre Leistungen in der Schule damit Schritt halten, rundet dieses positive Bild noch ab. Eine ausgezeichnete Saison hat auch Ernst AUER, St. Johann i. T., in der Juniorenklasse hinter sich. Höhe- punkt war sicher der 9. Platz bei der Junioren-Europameisterschaft im Einzelbewerb und der 4. Rang im Staffelbewerb (bisheriger bester Rang eines Osterreichers 19. Platz). Der Läufer ist auch im kommenden Win- ter noch bei den Junioren startbe- rechtigt und rechnet sich gute Chan- cen auch bei der ‚Junioren-Weltmei- sterschaft in Quebec, Kanada aus. Bei einer Nordlandtournee (UdSSR, Finn- land, Schweden) konnte er auch bei stärkster Konkurrenz mithalten und neben einem 2. Platz bei den nordi- schen Spielen von Kiruna vier weitere Ränge im Vorderfeld belegen. AUER zählt laut Aussage des OSV-Chef- trainers Juni Tscharkovsky zu den größten Talenten im österreichischen Langlaufsport und ist ab der kom- menden Saison Mitglied des A-Kaders (Nationalmannschaft). Die positive Leistungsbilanz der Langläufer wird noch durch ausge- zeichnete Ergebnisse verschiedener sogenannter Volksläuf er, wie z. B. Leo- pold WESSNER, Kitzbühel, und Toni BRUNNSCHMID, St. Johann i. T., er- gänzt. SPRUNGLAUF: Obwohl noch sehr jung in unserem Bezirk, gehen auch von der Sparte Ski- springen schon kräftige Impulse aus. Nach Kitzbühel wurde der Sprung- lauf auch in Kirchberg i. T., einer ehemaligen Springerhochburg wie St. Johann i. T. und Kitzbühel, aktiviert. Auch sportliche Erfolge haben sich bereits eingestellt, wobei vor allem Klaus SULZENBACHER und Nils STOLZLECHNER aus Kitzbühel sowie Michael LAPPER, Rainer LAPPER und Rupert KOGLER aus Kirchberg 1. T., zu nennen sind. Ein Rückschlag muß- te leider in St. Johann i. T. trotz des Vorhandenseins zweier prächtiger Sprunganlagen festgestellt werden. Großes Interesse für das Skispringen und auch schon einige Springer gibt es auch in Fieberbrunn, wo eine Sprungschanze vor der Fertigstellung steht. Eine Schanze soll auch in Kirchberg 1. T. errichtet werden. Die nordische Kombination, allge- mein zum Stiefkind des Skisports ge- worden, kommt bisher auch im Be- zirk Kitzbühel über Versuche nicht hinaus. Auf dem Veranstaltunssektor wa- ren die Vereine im Bezirk Kitzbühel wieder rührig. Herauszuheben ist wie- derum der HSV Hochfilzen, der, be- günstigt durch die gute Schneelage in dieser Gemeinde, die erste und auch die letzte Langlaufveranstaltung in Tirol durchgeführt und dadurch eine wesentliche Verlängerung der Renn- saison ermöglicht hat. Eine inter- nationale nordische Veranstaltung wurde mit dem Cup KuriEkala für Ju- gend und Junioren vom SC Hopfgar- ten übernommen und gemeinsam mit dem SV Penningberg nervorragend organisiert und durchgeführt. Nicht mehr wegzudenken für die nordischen Skisportler ist für die ärztliche Betreuung die sportmedizi- nische Abteilung im Bezirkskranken- haus St. Johann i. T. unter Prim. Dr. Peter BAUMGARTL, dem nordischen OSV-Teamarzt. Alle Vereine haben die Möglichkeit, dort ihre Läufer und Springer - auch mehrere Male im Im Artikel der vergangenen Woche habe ich versucht, die Pnob1rne des Schulbeginnes aus p ädagogisch er und psychologischer Sicht darzustellen: Kinder, die in die erste Schulstufe eintreten, sind nicht gleich alt; s sind Unterschiede bis zu einem vollen Jahr möglich. Schon von 'dieser TaL sache her ergibt sich ein versjchie- dener Entwicklungsstand, der einen gleichmäßigen Schuistapt schwierig macht. Die Schulfähigkeit der Kinder ist aber auch nur zu einem Teil durch das Alter begründet. In sehr hohem Maße hängt der Entwicklungsstand eines Kindes auch von der Art und dem Umfang der vorschulischen För- derung:,' ab. Die sprah1ichen und intellektuellen Anregungen sowie zahlreiche andere Faktoren der, vor schulischen Lerngeschichte eines Kin- des wirken sich entschedend auf das spätere Leistungsverimögen aus Schüler mit mangelnder Schul- fähigkeit vom Schulbesuch zurückzu- stellen, wie es das Schulpflichtge- setz vorsieht, kann nicht als eine ZUfi4edefl steil ende Lösung angesehen werden. Dies schon deshalb nicht, weil nicht angenommen werden darf, daß bloß mit fortschreitendem Alter sich automatisch eine bessere Lern. Jahr - nach rechtzeitiger Anmel- dung untersuchen zu lassen. Eine ent- sprechende sportärztliche Betreuung gibt nicht nur den Aktiven selbst, son- dern auch den Eltern und Vereins- funktionären Sicherheit und Gewähr, daß nur körperlich geeignete Leute belastet und nicht geschädigt werden. Nicht unerwähnt bei der nordi- schen Bilanz des Jahres soll auch die Weltmeisterschaft im Biathlon in Hochfilzen werden, die vom Organi- sationskomitee unter hervorragender Unterstützung des Bundesheeres (Truppenübungsplatz Hochfilzen) und der Gemeinde Hochfilzen durch- geführt wurde. Es war dies nicht nur von der Beteiligung her, sondern auch nach den sportlichen Erfolgen der österreichischen Teilnehmer ein Markstein in der Entwicklung dieser aus Langlauf und Schießen bestehen- den Sportart. Alles in allem können die für den nordischen Skisport verantwortlichen Funktionäre mit dem Bezirk Kitz- bühel in dieser Hinsicht mit dem Winter 1977/78 zufrieden sein, was keineswegs abhalten soll. Von Landessportwart Adolf A u e r St. Johann i. T. dlSpOsftløfl einstellen muß. Bei festge- stellter Entwicklungsverspätung und dadurch bedingter fehlender SchuL. 1 eife, sollte versucht werden, durch eine spezielle Betreuung die Schul- fähigkeit 'dieser Kinder und ihre Lerndisposition in den für einen Scliuie1 folg wesentlichen Bereichen planmäßig zu fördern. Hauptanliegen einer solchen Fördeung ist die Ent- faltung der 'Gesamtp'er,söniichkeit des Kindes im sozialen, ethischen, emotionalen, musischen, kognitiven, körperlichen ind motorisch en Be- reich. In Kit:zbü'hel und 'St. Johann wur- den vor zwei Jahren Volksschulklas- sen eröffnet, deren Ziel eine gezielte vorchu'lisch'e Förderung für schul- pflichtige, 'chuL pflichtige, jedoch noch nicht schul- reife Kinder ist. Diese sollten durch den Besuch einer Vorschulklasse eine Starthilfe für ihre Schulbahn erlal- ten, die ihnen Erf'olgseriebnisse er- möcylicht und verhindert, daß bereits beim Eintritt in die Schule Enttäu- schung und Frustration das schu- lische Fortkommen behindern. Ergebnisse einschlägiger, über das gesamte Bundesgebiet verteilter Untersuchungen weisen nach, daß 7 Prozent der schulpflichtigen Kinder Dr. Walter Bodner Die Vorschulklasse - eine M00 öglichkeit 00 vorschulischer Forderung
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