Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. Mai 1978 die erforderliche Schulreife noch nicht erreicht haben. Ihenen eine Hilfestellung anzubieten und sie un- ter pädagogischer und psychclogi seher Anleitung individuell und ge- gezielt zu föridern, ist die Aufgabe dieser im Rahmen der Schulversu- che neu ermöglichten Einrichtung. Die Schwerpunkte des vorschu- lischen Föderiungsprogrammes lie- gen in folgenden Bereichen: Einstellungsbildung (Wert- und Arbeitshaltung Leistungsmotiva- tion, Ansprcuchsniveau); Soziale Erziehung; Sachbegegnung und Umweltorien- titeniung (einschließlich Vekehpserzie- hung); Denk- und Wahrnehmungstrai- ning (Form- und Farbdifferenzierung, Symbol- und Zeichenverständnis, Er fassen 'logischer, mathematischer, räumlicher und zeitlicher Beziehun. gen); prachlich•e Bildung (Hören und S,prechen); Bildnerisches Gestalten; Singen und Musizieren; Körperliche Erziehung. Das Programm der Vorschule zielt nicht auf eine Vorverleging des schu- lischen Arbeitens und Lernens 'ab, wie etwa auf den Erwerb 'der Kulturtech- niken (Schreiben, Lesen, Rechnen, u• a.). Es geht vielmehr darum, durch ein vielfältiges und planmäßiges An- gebot von Spielen und Aufgaben das Kind zu aktivieren und zu motivieren, die Entfaltung seiner Gesamtpep- sönlichkeit zu fördern und es auf die- se Weise 'auf den Schulstart vorzube- reiten. Dabei ist es selbstveniständ- lich, daß jeglicher Leistungsdruck genau so vermieden wird, wie 'eine Oberforderung im kognitiven, emo- tionalen und sozialen Bereich. Der „Unterricht" erfolgt in Kleingrup pen und ist weitestgehend darauf ah gestimmt, jedes einzelne Kind sei- nem Entwicklungsstand entsprechend zu betreuen. Vorschulklassen werden in Oster- reich bereits schon seit über einem halben Jahrzehnt geführt. In seiner bereits vorliegenden Studie (HODL_ LANZELSDORFER-SCHNELL- STRE- TENOVIC; Die Vorschulklasse, ein zur Begabungsförderung; Jugend und Volk, Wien 1970) wird ,glaubhaft ver- sucht nachzuweisen, daß durch den Besuch einer Vorschulklasse die Ge- fahr. des Scheiterns in der Schue (Repetieren) verringert werden kann. Der Schulerfolg wird langfristig an- gehoben, da im Rahmen 'der Vor- schulklassen die Arbeltshalt'ung der Kinder gezielt gefördert und SO u. a. auch eine bessere intellektuelle Ent- faltungsmöglichkeit geschaffen wird. Die Aufnahme in eine Vorschul- klasse hängt von mehreren Bedin- gungen ah: Das Kind muß chu1pf1ichtig sein, d• h. zum Stichtag (31. 8.) das 6. Dbensj ahr vollendet haben. Es muß erwiesen sein, daß das Kind durch ein vorschulische För- derung besser gefördert wenden kann als durch den Eintritt in die 1. Klasse. 3 Die Eltern oder Erziehungsbe rechtigten müssen eine Aufnahme in die Vorisch:ulklasse beantragen. Vor einer evtl. Antragstellung emp- fiehlt sich jedenfalls, mit 'der Schul- leitung Kontakt aufzunehmen. Die Kürzlich fand auf dem Grlllhof - Tiroler Volksbildungsheim - die Ta- gung des Kuratoriums der Landes- gedächtnisstiftung statt. Es war keine Routinesitzung, in der nur über Mit- tel und Ansuchen gesprochen und entschieden wurde, sondern eine Fei- er. Der oberste Kurator der Stiftung, Präsident Komm.-Rat Johann Ober- moser legte sein Amt aus Altersgrün- den zurück, ebenso schied der Ge- schäftsführer der Stiftung aus, der um die Tiroler Jugend so verdiente Hofrat Dr. Albert Hacki. Die Landesgedächtnisstiftung wur- de 1957 als eine der Maßnahmen des Landes im Rahmen der Gedenkfeiern zur 150. Wiederkehr der Freiheits- kriege unter Andreas Hof er ein- geführt. Maßgeblicher Förderer dieses Bemühens, eine bleibende Einrich- tung für die Jugend zu schaffen, war der damalige Landtagspräsident Komm.-Rat Johann Obermoser. Die Stiftung war damals ein neuer Weg der individuellen und breitenwirk- samen, elitebewußten, aber auch Chancengerechtigkeit anstrebende Förderung. Sie hat nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt, sondern ist vielmehr gewachsen, weil die Zahl der Studierenden zugenommen hat. Die Landesgedächtnisstiftung hatte in den mehr als 20 Jahren ihres Be- stehens zwei Männer, die sie wesent- lich trugen: Präsident Obermoser als oberster Kurator und HR Dr. Hacki als ein sehr praxisbezogener Ge- schäftsführer. Ober ausdrücklichen Wunsch von LH Wailnöf er hatte Prä- sident Obermoser bei seinem alters- bedingten Ausscheiden aus dem Land- tag diese Funktion beibehalten. Ober- moser kam vom Land und wußte um die finanzielle Not mancher Familie, die ein begabtes Kind zum Studium bringen wollte. Er wußte auch, daß vielen aus der „Provinz" aus finan- zielen Gründen der Weg zum Studium verwehrt war, wenn sich nicht eine Schule kann mit Hilfe einer stan- dardisierten Sehulneifeunteuchimg das Entwicklungsalter eines Kindes feststellen und die Eitern entspre- chend beraten. Auch der Ar't kann insbesondere durch die Feststellung des körperlichen Entwicklungstan- des eines Kindes und durch BestätiH gung einer evtl. voiihan'deden ge- sundheitlichen Beeinträchtigung einen wesentlichen Beitrag zur Ent cheidung über einen optimalen Zeit- punkt elL punkt für den Schulstart leisten. Dar, übe1 hinaus steht allen Eltern der schuvipsychologlsche Dienst als Insti- tutionelle Beratungsstelle zur Ver- fügung. Einrichtung fand, die helfend ein- sprang. Eine solche Institution wurde die Landesgedächtnisstiftung. Sie hat im vergangenen Jahr 7 Mb. 5 als Un- terstützung für Tiroler Studenten ge- geben, im heurigen Jahr werden Ins- gesamt 12 Mio. 5 ausgeschüttet wer- den. Diese Explosion der Sonderinve- stition ist nicht nur auf die schlei- chende Inflation, sondern auch auf die Explosion der Studentenzahlen zurückzuführen. Das Land Tirol will nicht „schenken" und nach dem Gießkannenprinzip an jeden vertei- len, sondern die sozialen Verhältnisse sowie Leistung und Begabung prüfen, soweit dies möglich Ist, und dann ge- ben, wo es nottut. Gefördert wird die Qualität der Leistung. Darin sieht man die Chancengleichheit, die nicht zur Uniformierung und zum Rechts- anspruch auf Förderungsmittel führt. Anläßlich der Kuratorlumssitzung würdigte Landeshauptmann Wailn- öf er die Leistungen seines Freundes und Weggefährten Johann Obermoser für diese Begabtenförderung des Landes. Bis ins 84. Lebensjahr hat der Präsident diese Aufgabe wahrgenom- men und dabei In vorbildlicher Weise dem Land gedient. Ebenso dankte der Landeshauptmann dem scheidenden Geschäftsführer Dr. Hacki. Zum neuen obersten Kurator der Landesgedächtnisstiftung wurde Lan- deshauptmannstellvertreter Professor Dr. Fritz Prior bestellt, der Geschäfts- führer ist Landesamtsrat Nikolaus Steck. H. W. Achtung Plattenwerfer! Am Sonntag, 28. Ma findet das 2. Plattenwerfer-Einzelturnier des Fiat- ten'werferveneiaies Hartsteinwerk-Obem- dorf sta[tTt. Es sind allo Freunde dieser wieder aufleenden Sportart heiizliich ecingieia- den. Nähenies erfaiu'en Sie in unserer nächsten Ausgabe. Landesgedob achtnlsstifl'ung - untrennbar mit Johann Obermoser verbunden
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