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Samstag, 7. Jänner 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 beauftragten und dem Bezirksaus- schuß für die Unterstützung. Käthe Nagiller als Referentin für sozial-karitative Dienste berichtete, daß echte Hilfe geleistet werden kann. Sie würdigte den Einsatz von Renate Sieberer in Westendorf und Thea Rot- tenspacher in Kössen und der weite- ren Mitarbeiterinnen. Nur der persön- liche Kontakt mit der Bevölkerung gibt die Vertrauensbasis. Leider muß- te die Altkleide.rsammlung unterbro- chen werden, weil vorübergehend kein Lagerraum zur Verfügung steht. Für viele Familien ist es noch immer eine echte Hilfe, wenn für Schuhe und Be- kleidung kein Geld ausgegeben wer- den muß. Die Referentin zählte Bei- spiele von Hilfeleistungen auf und würdigte den Einsatz des internatio- nalen Bauordens. Wichtig ist nicht nur die Soforthilfe, sondern auch der laufende Kontakt und die Ueberprüfung der Fälle. Sie dankte der Bezirksstelle und dem Landesverband für die Unterstützung bei Notfällen und dem Jugendrot- kreuz für den Einsatz der Jugend. Für Oeffentlichkeitsarbeit und Wer- bung berichtete Hans Wirtenberger, daß in der Bevölkerung um Verständ- nis geworben werde, Hilfe mobilisiert wird und auch die Bestätigung für die Leistungen wieder nach außen kommen muß. Er dankte für Veröf- Dreikönig war einmal das altchrist- liche Weihnachtsfest. Heute beschließt es die Weihnachtszeit. Am Vorabend feiern wir die letzte der drei Rauch- nächte, gehen wir mit der Rauchpf an- ne durch Haus und Hof und durch un- sere Wohnungen, teilen reichlich Weihwasser aus und schreiben mit der geweihten Kreide CMB 1978. - Zuvor haben wir schon die Heiligen Drei Kö- nige mit ihrer Dienerschaft und den Elefanten an die Steile der Hirten zum Stall von Bethlehem gestellt, damit sie für uns das göttliche Kind anbeten. Ein Fest ialso, das im Herzen unseres Volkes tief verwurzelt und mit reichem Brauchtum ausgestattet ist. Die drei Könige, die Weisen aus dem Morgenland, sind, wie wir wissen, in zahlreichen Kunstwerken dargestellt und gehören wohl, und so gehört es sich auch, zu den volkstümlichsten Heiligen. Sie werden als Patrone der Reisenden, Pilger und der Herbergen und Gaststätten verehrt. Aehnhich wie St. Christophorus werden sie gegen einen gachen Tod angerufen. Das sind alles Dinge, werden Sie, meine lieben Leser sagen, die uns wohl bekannt sind. Richtig. Doch wissen sie, daß das Patrozinlum der Heiligen fentlichungen den Zeitungen Kitzhü- heler Anzeiger, Sonntagspost, Tiroler Tageszeitung, Neue Tiroler Zeitung und Tiroler Bauernzeitung und dem Studio Tirol des ORF. Wirtienberger erbat die konzentrier- te Zusammenarbeit, vor allem auch bei der Altpapieraktion, die dem Ro- ten Kreuz Mittel bringt und zusätzlich einen volkswirtschaftlichen Nutzen darstellt. Die Werbung für Mitglied- schaft im Roten Kreuz muß verstärkt werden. Dir. Alfons PlattEner als Bezirksleiter des Jugendrotkreuzes informierte über die Mitarbeit der Schulen im Bezirk. 85 Prozent der Schulen arbeiten aktiv mit. Die bisher größte Hilfsaktion be- traf die Spende eines Holzhauses und die Bereitstellung von Winterbeklei- dung und Spielsachen für Erdbeben- opfer in Friaul. Die Jugend des Bezirks hat im Jahre 1976-77 insgesamt 88.586 Schilling an „Opfergroschen" gespen- det. Für bedürftige Familien im Be- zirk konnten 16.000 5 gegeben wer- den. Die von der Schuljigend durch- geführte Maisammlung für das Rote Kreuz erbrachte brutto 59.358 Schil- ling. In 71 Kursen wurden knapp über 1000 Schüler in Erster Hilfe eingewie- sen, 4 Lehrerfortbildungskurse dien- ten der Unterweisung in Erster Hilfe Drei Könige westlich und östlich von Tirol fehlt, daß es dort keine Drei- königskirchen gibt? Auch in Bayern treffen wir keine Kirchen zu Ehren der Heiligen Drei Könige an. In Tirol dagegen. In Tirol dagegen, und das scheint nun merkwürdig zu sein, fin- den wir zahlreiche Drei-König-Patro- zinien. So in Bozen, wo an der wun- derschönen Pfarrkirche eine Dreikö- nigskapelle war. So im Brixner Dom, der auch eine DreikönigLskapelle hat- te. So in Burgstall bei Meran, wo die heutige Pfarrkirche zum Hl. Kreuz frü- her den Heiligen Drei Königen ge- weiht war. So in Montiggl im weinge- segneten Ueberetsch, das eine Dreikö- nigskirche besitzt. So in Nassereith, dessen Pfarrkirche den drei Weisen aus dem Morgenland geweiht ist. So in Elmen im Lechtal, das ebenfalls ein Dreikönigspatrozinium hat. Welchen Grund wird nun diese Tat- sache, daß nur in Tirol den Heiligen Drei Königen Kirchen geweiht sind, haben? Sind die Tirole: vielleicht be- sondere Verehrer des Caspar, Melchior und Baithasar? Sicherhch auch. Doch dies allein würde nicht ausreichen und genügen, um diese Tiroler Merkwür- digkeit zu erklären. und im Rettungsschwimmen. Beson- dere Beachtung fand das Erste-Hilfe- Turnier der Polytechnischen Lehr- gänge. Finanzreferent Gregor Gindu konn- te darauf verweisen, daß das Rech- nungswesen auf elektronische Daten- verarbeitung umgestellt wurde. - Er dankte für die umfassende Hilfe den Firmen Auto Schwaiger, Kitzbühel, und Steuerberatungsbüro Dr. Kerber. Kitzbühel. Der Finanzreferent legte in übersichtlicher Form die Rechnung für das Jahr 1976. Es verblieb ein be- scheidener Reingewinn von 2114,73 S, der auf neue Rechnung übertragen wurde. Den Bericht der Kassenprüfer er- stattete Bgm. LAbg. Brettauer, der die ordnungsgemäße Führung und tadel- lose Richtigkeit feststellen konnte, worauf einstimmig die Entlastung er- folgte. Die Generalversammlung war der würdige Rahmen für Ehrungen. Das Dienstjahrabzeichen in Bronze für 10 Jahre erhielten: Helmut Ortner, Martha Dag, Hilde Egg, Inge Hof inger, Leni Kogler, Josef Miedler, Walter Schedler, Maria Schöl- lenberger, Josef Weindl, Rupert Wör- götter, Georg Perchtold, Christian Brandtner. Da müssen wir schon einen treffen- deren Grund und eine gewichtigere Ursache suchen. Wir finden sie in dem Weg, den die Gebeine der Heiligen Drei Könige von Mailand nach Köln nahmen. Die Reliquien soll die hl. Helena, die Mutter Kaiser Konstan- tins, nach Konstantinopel und dann nach Mailand gebracht haben. Kaiser Friedrich 1., genannt Rotbart oder auch Barbarossa, eroberte 1164 be- kanntlich zum zweitenmal Mailand, wobei ihm sein Kanzler Reinalt von Dassel große Dienste leistete. Dafür schenkte er seinem tüchtigen Kanz- ler, der gleichzeitig Erzbischof von Köln war, die Gebeine der Heiligen Drei Könige. Kanzler Reinalt ließ sie, das kann man sich denken, in einem feierlichen Zug nach Köln bringen. - In jedem Ort, den dieser Zug berührte, läuteten die Glocken und wurden die Gebeine der Verehrung durch das Volk ausgesetzt. Und dieser Weg nach Köln führte durch Tirol. Es ist uns nicht bekannt, ob man die Route über den Brenner oder den Reschen nahm. Dies ist auch ganz nebensächlich. Wichtiger dafür ist, daß das Tiroler Volk eine ganz tie- fe und innige Verbindung zu den Hei- ligen Drei Königen dadurch bekam, eine Verbindung und eine Verehrung, die dazu führte, daß nur in Tirol die- sen Heiligen Drei Königen Kirchen geweiht wurden. - So wurde Tirol gleichsam zum Dreikönigsiand. Dreik 00 önigstand Tirol Von Hofrat Dr. Eduard Widmoser
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