Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 20. Mai 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Kaufmann und Gastwirt i. R., Schützen- 00 Franz Sötz zum Gedenken Der weit jüber die Grenzen des Be- Zi:r?ke's bekannte und geschätzte Kauf- mann und Gastwit 1. R., Schützen- hauptmann Franz 5 0 T Z in Küssen ist nach einem schaffeusreichen Le- ben an den Folgen einer schweren Krankheit im 81. Lebensjahr gestor- ben. Am 5. Jänner 1898 in Vomp bei Schwaz geboren, erlernte Franz Sötz Nachrichten) schreibt, nun abge- schlossen. Es nahmen daran 24 Berg- führer aus Vorarlberg und dem Oberinntal, allen wichtigen Tälern der Otztaler- und Stubaier Gruppe, aus dem Zillertale und aus dem Grö- den (Südtirol) teil. Außer dem prak- tischen Schilaufunterricht wurde an den Abenden theoretischer Unter- richt erteilt; winterliche Gefahren, Verhalten bei Unfällen, Schi- und Bindungsreparaturen wurden bespro- chen und geübt, Orientierung im Ge- lände, Kartenlesen, Markieren von Skirouten wurden praktisch behan- delt. In den 14 Tagen Kursdauer wur- de bei allen Teilnehmern ein ganz erfreulicher Stand an Fertigkeit er- reicht, wenn auch bei dem andauernd ungünstigen Wetter (Verharrschung) nicht alle gewünschten Ziele voll er- reicht werden konnten. Am Abend des 11. Dezember 1910 fand in Gegenwart der beiden Ver- bandsvorsitzenden Anton T s c h o n (OSV_Schriftführer-VorsitZender) und Dr. Carl R a s i m, beide Inns- bruck, (Dr. Rasim wurde 1914 erster Vorstand des damals gegründeten Tiroler Skiverbandes), die theoreti- sche Schlußprüfung statt und der 12. Dezember brachte eine größere das Bäckereihandwerk. Als blutjunger rri,c?er Kaiserjiäger stand er im 1. Weltk1 ie,g am Pasubio im Front- einsatz und wurde zweimal mit der Bronzenen Tapf erkeitsme.daille aus- gezeichnet * us_ gezeichnet. De1 fleißige Bäckergeselle Sötz legte dann 'die Meisterprüfung ab und arbeitete in diesem Hand- werk bis zu seiner im Jahre 1932 er- folgten Ubersiedlung nach Kössen. Dort erwarb er das „Waltlkräme:r- Anwesen", ein Geschäftshaus mit Landwirtschaft. Franz Sötz hat die Fremdenverkehrsien.twicklung im Grenzland'dorf Kössen rechtzeitig er- kannt und in diesen gesamtwirt- schaftiich schweren Jahren mit sei- ner ganzen Tatkraft aus dem epwor- benen Landgut ein bodenständiges Unternehmen errichtet. Zum Ge- schäft kam dann noch de bekannte Imbißstube und schließlich der Aus- bau des „Sonnenhof es". - Franz Sötz war aber nicht nur ein sehr tüchtiger Geschäftsmann und g'esellschafts- orientierter Gastwirt. Er war auch im öffentlichen Leben ein stets aktiver, pflichtbewußter und korrek- ter Gemeindebürger in seiner Wahl- heimat Kössen. Franz Sötz gehörte 17 Jahre dem Gemeinderat an, davon 3 Jahre als Vizebürgermeister. Im Ver-einsieben war Vater Sötz ein sehr vielseitiger Schlußtour, welche zur Loderhütte führte. Hier konnten auf sehr steilen, vereisten Hängen die Fähigkeiten der Führer sehr gut beurteilt werden, wel- che allen Ansprüchen, die man an Bergführer stellen kann, entsprachen. Bei einem kleinen Schlußausf lug am 13. Dezember 1910 wurde noch eine tlbung im Markieren und ein größeres stockloses Fahren aus- geführt, das zur vollen Zufriedenheit verlief. Am Abend des 12. Dezember ver- kündete der erste Vorsitzende des OSV (Anton Tschon) die Resultate des Kurses, wobei 23 von den 24 Teil- nehmern approbiert werden konnten. Innigen Dank sagte er dem Kursleiter Herrn ickmer-Rickmers für seine aufopfernde Tätigkeit und die erfreu- lichen Erfolge, dieser wieder dankte allen beteiligten Taktoren und schloß mit einer Aufforderung an die Führer, das Gelernte auch zu behalten und auszubilden. Der Verbandsleiter Ing. G o m p e r z Rudolf (1. Vorsitzender des OSV), St. Anton am Arlberg, wies noch auf den Wert des Skilaufens für die Gebirgs- bevölkerung hin und gab Winke zur Pflege des Skilaufens bei der Gebirgs- jugend sowie zur Selbstherstellung Funktionär und eine sehr aktive Per- sönlichkeit. Bei der Ortsfeuerwehr war Franz Sötz 'als Brandmeister während des 2. Weltkrleges, auch bei den Bombenangriffen in Innshrnck und München führend im Einsatz. Er hat 50 Jahre bei 'der Fre'iwiiigen Feuerwehr Kössen seine Pflicht vor- bildlich 'erfüllt. Vereinsvater Sötz hat als Vorstandsmitglied der Raiffeien- kasse fast 40 Jahre, Ortsobmann im Wirtschaftsbund 4 Jahre, im Pfarr- kirchenrat 20 Jahre, beim Veteranen verein 40 Jahre, und beim Tiroler Kaiserjägerbund seit 1920 als großer Idealist und immer hilfsbereiter Mensch mitgearbeitet. Im Tiroler Gedenkjahr 1959 war Franz Sötz der aktive Mitbegründer der Schützenkompanie und 'erste Hauptmann dieses Traditionsköripers in Kössen. Diese Funktion hat der immer aktiv gebliebene Sötz-Vater sehr pfilichtbewußt 'und bekenntnis- treu zu den Grundsätzen des Tiroler Schützentum5 bis zu seiner Todes- stunde ausgeübt. Die Schützenkom- panie Kössen war in diesen fast 20 Jahren sein freudiger Lebensinhalt. Im Jänner d. J. konnte Schützen- hauptmann Sötz im Kreie seine Familienangehörigen und in stirn - mungsvolle r Runde seiner Ver'ein5_ und Schütz enkameya'den mit verdien- ten erdien- ten Ehren seinen 80. Geburtstag noch lebensfroh feiern. Das Land Tirol hat den rang- und Lebensältesten Schützenhauptmann von Skiern für dieselbe. Mit einer gemütlichen Abschieds- feier am 13. Dezember schloß diese er- ste Veranstaltung, deren Wert sich sicherlich immer mehr beweisen wird. Ursprünglich war die Umgebung von Innsbruck als Standplatz des Kur- ses in Aussicht genommen worden, die mißlichen Schneeverhältnisse ließen daher die Verlegung nach Fieber- brunn als sehr wohl angebracht er- scheinen, lag hier doch noch nach mehr als 14tägigem Föhnwetter bis in die Talsohle reichlicher, wenn auch stark verharschter Schnee. Besonders sei auch hier der regen Unterstützung gedacht, welche die Bevölkerung Fieberbrunns dem Kurse zuteil werden ließ, insbesondere des vorbildlichen Entgegenkommens des Schisportvereins Fieberbrunn, dieser jungen sportlichen Vereinigung, wel- che in den wenigen Wochen seit ihrer Gründung (?) bereits von 6 auf 40 Mitglieder angewachsen ist, die unter rühriger Leitung ihres Obmanns Herrn E g g e r, bereits zahlreiche Schitouren markiert und in jeder Wei- se uneigennützig für die touristische Erschließung des herrlichen, schnee- reichen Gebiets von Fieberbrunn und Umgebung sorgt."
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