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ni Samstag, 27. Mai 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 21 Kitzbühel um eine Attraktion reicher - Squash, der neue Freizeitsport „Kompromiß •" zwischen Tennis, Federball und Billard. Eröffnung des neuen Squash-Court im Juli beim Maurachfeld Für viele Sportfans unseres Bezirks ist es kein Geheimnis mehr. Auch Kitzbühel wird Squash-Ort. Was in England oder der Bun- desrepubliküingst schon populär ist,ja gera- dezu unglaubliche Zuwachsraten erzielt, blieb auch uns nicht vorenthalten. In Kitz- bühel, Maurachfeld, Nähe Hahnenkamm- Talstation, entsteht die neue Squash-Anla- ge. Bauherr ist Hans Mariacher, Reith. So- mit scheint auch jenen Neugierigen Infor- mation gegeben, die sich schon wunderten, welch komischer Bau, entgegen sonstiger landesüblicher Baugewohnheiten, hier im Entstehen ist. Nun, was ist Squash? Um es gleich vorwegzunehmen. Es ist nichts für müde, prüde und bequeme Leute und schon gar nichts für Reaktionsfaule. Squash vereinigt Schnelligkeit, Kampf und Konzentration und - hört! - ist praktisch für jedermann erlernbar. Stellungnahmen führender deutscher Zeitungen bestätigen: „Kein Sport ist leichter erlernbar und pro- blemloser auszuüben." Als Ausrüstung ge- nügt ein Squash-Racket und die übliche Tennisdreß. Dachte man vorerst an eine modische Neuheit oder 3rdnete man Squash eher in ei- nen snobistischen Zeitvertreib ein, so wurde man eines besseren belehrt. Squash eroberte alle Gesellschaftsschichten - Sekretärin- nen, Hausfrauen genauso wie Manager, Handwerker etc. Doch weiter im Versuch, Ihnen Squash zu erklären: Jeder von uns hat irgendwann als Kind einmal Bälle an die Hausmauer, an die Wand gespiel:. Im Grunde ist Squash nichts anderes; natürlich geschieht alles in weit größerem Rahmen, schneller und perfekter. angebotes getan. Bleibt zu hoffen - und ei- Gespielt wird in einem 10 Meter langen und ca. 6 Meter breiten, nach allen vier Seiten ge- schlossenen Raum. Die Decke ist meist offen für Zuschauer. Zwei nebeneinander spielende Gegner schlagen abwechselnd mit einem Mini-Tennisschläger einen kleinen Gummiball gegen die Stirnwand (Bild: Gra- fik des Raumes. DerGegenspieler kannjetzt im Flug oder nach einmaligem Bodenauf- prall des Balls zurückschlagen. Dann geht's daran, den Gegner auszusp je] en, auszutri ck- sen - und dabei zeigt sich die ganze Attrak- tivität dieses Sports. Als Treffer zählt, wenn der Ball mehr als einmal den Boden berührt hat. Falls nun einer glaubt, in einem so klei- nen Raum nicht genug laufen zu können, irrt. Man muß es gesehen haben, wie total, geradezu „hemmungslos" (bestens geeignet für Aggressionsabbau und Gewichtabnah- me) Squash gespielt werden kann. Gezählt wird ähnlich wie beim Volleyball. Jeder neue Sport inspiriert natürlich auch Sportpsychologen und Ärzte zu Stellun- gnahmen. Hier sind sie: Der Psychologe schätzt den hohen Freitzeitwert, den hohen Fitneßgrad und Aggressionsabbau; der Arzt ist ebenfalls davon überzeugt, daß Squash als „Gesundbrunnen" speziell für Fettpol- ster und Stoffwechselarmut geeignet scheint und dazu noch alle Vorteile eines Breiten- Sports mit sich bringt. Abschließend noch ein kleiner Blick ins Ausland. England, die Wiege des Squash, brachte bisher an die 2 Mio Spieler auf die Beine. Neben Bridge und dem traditionellen Teekränzchen beschäftigt jiingstens auch Squash die britischen Ladies. Allein im Großraum London stehen über 500 Squash- Courts. Unsere deutschen Nachbarn haben ihre Squash-Zentren in den Räumen Köln, Hamburg und München. Die neuen Hallen wachsen auch dort wie Pilze aus dem Bo- den. Mariacher wird anläßlich der Eröffnung einen „Tag der offenen Türe" halten und ver- suchen, einen prominenten Gastspieler nach Kitzbühel zu holen. Der genaue Ter- min wird noch im „KA" bekanntgegegeben. Mit der Errichtung des Squash-Courts in Kitzbühel hat die Stadt wieder einen guten Schritt zur Komplettierung seines Freizeit- angebotes getan. Bleibt zu hoffen - und ei- auch der heimische Sportler Squash lieben und spielen lernt. Mitterer, Reith Von der Stoaheber- Bezirksmeisterschaft in Oberndorf Am 29. und 30. April fand im GasthofNeu- wirt in Oberndorf die 1. Bezirksmeister- schaft im Stoahebn statt. Es stellten sich 37 Stoaheber zum Kampf, von denen sich 30 für das Finale qualifizierten. Zwei Meistertitel blieben in Oberndorf und zwar im Leichtge- wicht durch Georg Schwendter und im Mittelgewicht durch Peter Hechenberger. Im Schwergewicht siegte Balthasar Achrai- ner aus Hopfgarten. Außerdem beteiligten sich noch zwei Gästeklassen. Eine besondere Attraktion war am Sams- tag der Auftritt des Weltrekordhalters im Stoahebn mit „einem Finger". Paul Merkl aus München, genannt der „Bayrische Her- kules". Erhob den 275 kg schweren Stein mit einem Finger 40 Zentimeter hoch. Erstmals wurde auch eine Boahaggler- konkurrenz ausgetragen, bei der sich vier schneidige Damen und zehn Männer zum Kampf stellten. Siegerin bei den Damen wurde Maria Neumayr aus Jochberg. Bei den Herren gewann Wolfgang Daxer aus Oberndorf. Wie sehrdieses Stoahebertumier Anklang fand, sah man schon an der großen Beteili- gung; besonders aber die Anwesenheit der Athleten aus Bayern, Salzburg, Oberöster- reich, des Tiroler Herkules Helmut Lind- mair aus Schönberg, Stubai, erregte Aufse- hen. In der Gästeklasse holte sich Klaus Riesch, Bayern, den Sieg. Ergebnisse der Bezirksm eistersch aft Leichtgewicht: (75 kg) Steingewicht 210 kg 1. und Bezirksmeister Georg Schwendtner, Oberndorf (65 cm), 2. Hans-Peter Aggstein, Going (49 cm), 3. Peter Sojer, Going (45,5 cm). Mittelgewicht (90 kg): 1. und Bezirksmeister Georg Schwendter, Oberndorf (75,5 cm), 2. Josef Sauer (Obern- dorf) (65,5 cm), 3. Josef Mühlberger, Kössen (55 cm). Schwergewicht (ab 90 kg) 1. und Bezirksmeister Balthasar Achrainer, Hopfgarten (70 cm), 2. Herbert Kreidl, Joch- berg (67 cm), 3. Ulrich Aufschnaiter, Kirch- berg (45 cm).
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