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Samstag, 27. Mai 1978 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 schon damals dachten zeigte, daß im Winter 1924125 die Kitzbüheler Ski- jugend mit Sepp Hellensteiner den ersten hauptamtlichen Trainer bekam und bei den großdeutschen Skimeister- schaften 1925 die ersten sportmedizi- nischen Untersuchungen durchge- führt wurde. 1930 fand schließlich das 1. Abfahrtsrennen auf der neu aus- geschlagenen Streif statt. Die Strecke galt für die damalige Zeit als äußerst schwierig - kein Wunder, sie ist es heute noch und wurde von der Presse als hasbrecherisch bezeichnet. 1932 stellte Leo Gasperl, ein Mit- glied unseres Klubs, in St. Moritz mit 122 km Stundengeschwindigkeit einen Weltrekord auf. 1936 wurde bei einem Sprunglauf in Kitzbühel zum ersten- mal Schneezement zur Pistenpräpa- rierung verwendet. 1950 führte der KSC den 1. Nachttorlauf Europas auf dem Ganslernhang durch. Im Jahre 1952 begann die Zeit der großen Erfolge unserer Rennläufer. Christian Pravda errang bei den olym- pischen Spielen in Oslo eine Silber- und eine Bronzemedaille. Er leitete dadurch ein Jahrzehnt des reichen Medaillensegens ein. Das Jahr 1956 brachte mit fünf Olympia- und sechs Weltmeisterschaftsmedaillen und neun Meistertiteln für Läufer des KSC wohl den einmaligen Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Toni Salier wurde zum Idol der Nation. 1959 erfolgte die erste Fernseh- Direktübertragi.ing vom Hahnen- kammrennen .nnerhalb der Eurovi- sion. Meine sehr geehrten Damen und Herren! Dies sind nur einige wenige interessante Details aus unserer Ver- einsgeschichte; vielleicht waren es Meilensteine für die Entwicklung des Skisports. Ich wollte damit aufzeigen, welch wertvolle Beiträge unser Klub zur Verwirklichung der Idee des Ski- Sports geleistet hat. Wir alle vom Ausschuß des Kitz- büheler Skiklubs stehen auch heute noch im Dienste dieser Idee, dabei mitgewirkt haben jedoch viele ande- re, die heute nicht mehr unter uns sind. Ich möchte daher diesen Pio- nieren ganz besonders danken. Daß aus unserem Kub die meisten Olympiasieger und Weltmeiste Oster- rieiehs hervorgegangen sind,, darauf können wir heute besonders stolz sein * All diesen großen Sportlern, von denen heute viele bei unserer Feat_ veranstaltung anwesend sind, gilt ein besonderer Giiuß der de 19 Füh_ rang des Klubs und ein herzliches Dankeschön für die Leistungen, die sie für anseiie Heimatstadt Kitzbühel, für das Land Tirol und darüber hin- aus für ganz Userreich geleistet ha- ben. Es wäre jedoch ganz fasch, wollte man die Entwicklung des KSC nur von der sportlichen Warte betrach ten Die vielen Jah1ie der sportlichen Erfolge waren letztlich doch das Er- g ebni5 einer großen Kameradschaft und eines Gefühles der Zusammen- gehörigkeit, welche den Klub seit der Gründung ausgezeichnet und zu der sich die jeweilige Führung bis zum heutigen Tage bekannt haben. Daß wir den Klub immer un politisch halten konnten erfüllt mich mit großer Freude Dadurch wa r es möglich, daß alle sportlich interessier- ten Freunde in unseren Reihen Auf- nahme fanden und neber den spürt- liehen Belangen, die Pflege dies ge- selligen Lebens niemals übersehen wurde Die sportlichen Erfolge unserer Rennäufer wurden bald zu einem Werbefakto für den Fremdenverkehr Und dadurch für die Wirschaft un- serer Heimat. Immer breitere Kreise interessieren sich heute für den Ski- lauf kL lauf und werden bald zu begeisterten Anhängen dieser faszinierenden ,Sportart. Aus diesem Griride dürfen wir uns ja nicht auf uns.ei'ten Lor_ beeilen ausruhen, sondern müssen versuchen, im Geiste der seinerzei- tigen Idealisten weiteiizuabeijtien Es gilt das schwer erarbeitete, gute Image, sowohl Sportlich wie auch werbemäßig, zu erhalten. Dies ist ein Grund, warum sich die derzeitige Klubfühiiung neben dem alpinen auch wieder ganz be- sonders dem nordischen SkSpOy1t zu- wendet, denn gerade durch diese Sportart ist eine große Erenitenwir_ kung für den Fremdenverkehr zu er warten. Bevor ich 'nun zum Schluß meiner Ausführung komme, möchte ich nicht unerwähnt lassen, daß im Laufe der vielen Jahre des Bestandes des Kitz- büheler Skiklubs sich immer wieder Mitglieder fanden, bei großen Ski- sportveranstaltungen wie den olym- pischen Spielen und bei Ski-Welt- meisterschaften und internationalen Rennen mitzuarbeiten und ihr sport- liches und organisatorischen „Know- how" zur Verfügung zu stellen. Viele Mitglieder des KSC wurden daher auch mit höchsten sportlichen Ehren- zeichen ausgezeichnet. Als derzeitiger Präsident möchte ich daher an unse- rem Festtag allen diesen Freunden ganz besonders danken. Unser Dank gebührt jedoch auch allen öffent- lichen Institutionen, welche dem Kitz- büheler Skiklub in den 75 Jahren sei- nes Bestehens ständig unterstützt und gefördert haben und allen privaten Firmen unserer Heimatstadt, die im- mer helfend eingesprungen sind, wenn wir ihre Hilfe brauchten. Den Massenmedien, die in vielen Jahren unsere Großveranstaltung, das Internationale Hahnenkammrennen, durch Wort und Bild in die ganze Welt hinausgetragen haben, sollen in unse- rer Dankadresse auf keinen Fall f eh- len. Diese wäre aber nicht vollständig, wenn ich am Schluß nicht auch allen Klubmitgliedern meinen aufrichtigen Dank sagen würde. Es hat dies nichts mit Vereinsmeierei zu tun, sondern es ist mein aufrichtiges Bedürfnis, das wirklich vom Herzen kommt, denn was wäre ein Verein ohne seine Mit- glieder, was wäre der KSC ohne seine „Skifamilie"! Mit diesem Gedanken möchte ich schließen und gleichzeitig den Wunsch aussprechen, daß unser Klub auch weiterhin seine bedeutende Rolle im Internationalen Skigeschehen beibe- hält und sportliche Kameradschaft wie immer der Mittelpunkt des Ver- einsgeschehens bleiben möge. Ski Heil 75 Jahre Kitzbüheler Skiclub Grußworte und Glückwunschschreiben Beim Festakt wurden vom Präsi- denten Willi Eder auch die Namen jener Persönlichkeiten genannt, wei- che Grußworte und Glückwunsch- schreiben sandten. Es waren dies: Der Präsident der Tiroler Handels- kammer Kommerzialrat Heinrich M e n a r d i, Landesgendarmeriekom_ mandant für Tirol Oberst 5 a m s, Komm.-Ski-Alpin-FIS-Vizepräsident Räto M e 1 c h e r, Ing. Hubert Spieß vom Komitee für alpine Rennstrek- ken, der Salzburger Landesskiverband, Vizepräsident des tSV Kurt B e c h e r, OSV-Direktor Dr. Klaus L e 1 s t n e r, Dr. Kurt 5 c h 1 c k, Gendarmerie.. Oberstleutnant Georg P ö 11 m a n n, Kommerzialrat Anton K ä s t 1 e, Ev.- Pfarrer Walter E i b i c h, Vorstands- mitglied der Bergbahn AG Ing. Adolf C h 1 u p, Gerichtsvorsteher Doktor Schennach, Karl Koller Doktor Klaus R e i s c h, Landesrat Z a n o n, Militärkommandant Oberst d. G. Win- fried M a t h i s und Diplomkaufmann L a d s t ä t t er. Von zwei Persönlichkeiten wurden die Glückwunschschreiben vom Präsi- denten vollinhaltlich verlesen und zwar jene von Landeshauptmann Walinöfer und von Hauptmann Leo- pold Pischl. Landeshauptmann von Tirol, Eduard Wailnöfer! Sehr geehrter Herr Präsident! Da ich am Samstag, 20. Mai 1978 durch eine nicht mehr abwend- bare Verpflichtung gebunden bin, bitte ich, mich bei der Jubiläumsfeier zu entschuldigen. Ich habe Herrn Landesrat Kommerzialrat Christian Huber um die Vertretung gebeten. Bei der Gelegenheit möchte ich dem Ski Club Kitzbühel zu seinem 75jähri- gen Geburtstag aber schon recht herz- lich gratulieren und für alles danken, was in dem Zeitraum für den Schi- sport und für die Entwicklung des Fremdenverkehrs getan wurde.
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